Fürth hadert mit der S-Bahn nach Forchheim

16.2.2006, 00:00 Uhr

Schon 1996 hatte der Stadtrat zwar der Schnellbahn grundsätzlich zugestimmt. Er tat dies jedoch nur unter der Bedingung, dass zeitgleich mit ihr der das Pegnitztal unterquerende Güterzugtunnel gebaut und Änderungen der Trassenführung im Bereich des «Fürther Bogens“ realisiert würden, erinnert Stadtbaurat Joachim Krauße. Die Pläne zu dieser zweigleisigen Trasse weg von der bestehenden Bahnlinie Fürth—Erlangen gen Osten ins Gewerbegebiet mit der neuen Station Fürth-Steinach missfielen schon damals, eine Klage wurde nicht ausgeschlossen.

Zum einen weil der Bahnhof Vach als Haltestelle in einem dicht bebauten Wohngebiet beseitigt wird, zum andern, weil auf dem Bogen durchs Knoblauchsland viele Äcker für die Bahntrasse und periphere Anlagen in einem dünn besiedelten Industriegebiet geopfert werden müssen. Der Unmut war damals um so größer, als die Untersuchungen zur Trassenführung ohne kommunale Beteiligung stattgefunden hatten, bestätigt Krauße rückblickend.

Vorausschauend will der Chef des Fürther Baureferats denn auch dem Stadtrat nochmals klar machen, was vor über einem Jahr bereits Thema im Zweckverband des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) war. Im politischen Gremium des VGN hatte der für Infrastrukturplanung zuständige Geschäftsführer Willi Weißkopf nachdrücklich davor gewarnt, am Fürther Bogen zu rütteln: «Wer die Trasse verändern will, stoppt das Planfeststellungsverfahren und verhindert damit schlimmstenfalls das gesamte Projekt!“

Weißkopfs wichtigstes Argument hat damals wie heute Gewicht: Der «Fürther Bogen“ wird nicht zuletzt deshalb favorisiert, weil er einen besseren Kosten/Nutzen-Faktor hat, als ein erheblich teurer Bau weiterer Gleise entlang der bestehenden Bahnlinie. Der VGN-Planungschef appelliert deshalb heute wie damals: «Der Fürther Stadtrat muss genau überlegen, wofür er sich entscheidet. S-Bahn und Güterzugtunnel zusammen wird es jedenfalls nicht geben.“ Rolf Syrigos

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