Geständnis im Fall Peggy: Polizei sucht Hinweise zu diesem Auto

21.9.2018, 17:26 Uhr
Geständnis im Fall Peggy: Polizei sucht Hinweise zu diesem Auto

© Polizei Oberfranken

Vor rund 17 Jahren verschwand die kleine Peggy aus Lichtenberg in Oberfranken auf dem Heimweg von der Schule spurlos. Das Schicksal der damals Neunjährigen ist einer der kompliziertesten und mysteriösesten Vermisstenfälle Deutschlands. Immer wieder nahm die Polizei Verdächtige ins Visier, immer wieder führten neue Spuren die Polizei ins Leere. Lange Zeit stand Ulvi K., ein geistig behinderter Mann, im Fokus der Ermittler - jetzt ist sich die Soko Peggy aber sicher, einen Verdächtigen gefasst zu haben. 

Es handelt sich um einen 41 Jahre alten Mann. Er gestand, den leblosen Körper des Mädchens im Mai 2001 in ein Waldstück nach Thüringen gebracht zu haben. Dort fand ein Pilzsammler Anfang Juli 2016, gut 15 Jahre nach dem Verschwinden Peggys, Teile ihres Skeletts. Der Fundort liegt in der Nähe von Rodacherbrunn, gut 20 Kilometer von der Heimat des wohl getöteten Mädchens entfernt. 

Polizei sucht weiterhin nach dem Täter

Der Mörder von Peggy will der Verdächtige aber nicht sein. Auch deshalb bleibt der Mann vorerst auf freiem Fuß, nach seiner Vernehmung wurde er entlassen. Der 41-Jährige habe nach eigener Darstellung noch versucht, das Mädchen zu beatmen - es dann aber in eine rote Decke gelegt und im Kofferraum seines goldfarbenen Audis verstaut. Es ist der Auftakt einer neuen Fahndung für die Polizei. Sie sucht jetzt nach Zeugen, die im Jahr 2001 eben jenen Wagen gesehen haben. Die Fotos veröffentlichten die Ermittler am Freitag im Internet. Sie betonen: Für hilfreiche Hinweise ist noch immer eine Belohnung von 30.000 Euro ausgesetzt. 

Doch wer ist der Täter, wer ermordete Peggy? Der 41-Jährige könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen, betont die Polizei. Er habe den Ermittlern bereits gesagt, wer der Mann war, der ihn an der Bushaltestelle zum Anhalten aufforderte und ihm die Leiche übergab. Zu eben jener Person halten sich Polizei und Staatsanwaltschaft allerdings bedeckt. 

Der Fall wühlt auch den kleinen Ort Lichtenberg in Oberfranken auf. Bürgemeister Holger Knüppel zeigte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur nach den neuesten Entwicklungen erleichtert. "Ich bin froh, dass die Ermittlungen nun zu einem weiteren konkreten Ergebnis geführt haben", sagte er. "Nun sieht es tatsächlich so aus, als ob der Fall endgültig gelöst werden kann."