Großeinsatz in Aschaffenburg: SEK überwältigt Bewaffneten

13.12.2018, 13:15 Uhr
Polizeibeamte und Einsatzkräfte des Spezialeinsatzkommandos in der Dinglerstraße in Aschaffenburg: Hier hat sich am Donnerstag ein bewaffneter Mann in einem Büro verschanzt.

© News5/ Patzak Polizeibeamte und Einsatzkräfte des Spezialeinsatzkommandos in der Dinglerstraße in Aschaffenburg: Hier hat sich am Donnerstag ein bewaffneter Mann in einem Büro verschanzt.

Am Donnerstagmorgen gegen 8 Uhr hat ein Unbekannter ein Büro einer Wohnungsbaugesellschaft in der Dinglerstraße in Aschaffenburg betreten - dort bedrohte er zwei Frauen mit Schusswaffen.  Nun entspannt sich die Situation: Gegen 13 Uhr hat ein Spezialeinsatzkommando einen 60-Jährigen im Inneren des Büros überwältigen können. Der Mann wurde dabei vom Biss eines Polizeihundes verletzt und wird nun medizinisch behandelt, teilte die Polizei auf Twitter mit.

Zuvor konnten die beiden Frauen, die von dem Täter bedroht worden waren, das Bürogebäude unverletzt verlassen. Eine spezielle Verhandlungsgruppe der Polizei hatte Kontakt zu dem bewaffneten Mann aufgenommen, der sich ab diesem Zeitpunkt alleine in dem Gebäude befand. Die Polizei Unterfranken hatte anfangs nur von einer Bedrohungssituation und einem großen Polizeiaufgebot gesprochen, betonte aber auch, dass für unbeteiligte Personen keine Gefahr bestehe.

Gerücht in sozialen Medien widersprochen

Gegen 9.30 Uhr räumte die Pressestelle der Polizei auf Twitter außerdem mit einem Gerücht auf: Der Einsatz in Aschaffenburg steht demnach in keinem Zusammenhang mit den Geschehnissen in Straßburg. Offenbar hatte es dahingehend mehrere Anfragen gegeben. In Straßburg hatte am Dienstag ein Mann in der Nähe eines Weihnachtsmarktes um sich geschossen und mehrere Menschen getötet und verletzt. Der Täter dieser Attacke ist nach wie vor auf der Flucht. 

Die Polizei hatte Verkehrsteilnehmer gebeten, das Brentanoviertel weiträumig zu umfahren. Auf Twitter wies sie zudem darauf hin, dass Schulen im Brentanoviertel nicht von den polizeilichen Absperrmaßnahmen betroffen sind und die Schüler deshalb nach Unterrichtsende wie gewohnt den Heimweg antreten können. Die Absperrmaßnahmen der Polizei sollen gegen 14 Uhr wieder aufgehoben werden. 

Laut Polizei handelt es sich bei dem Festgenommenen um einem 60-jährigen Aschaffenburger, der als polizeibekannt gilt und als "psychisch belastet" beschrieben wird. Auch zu einem möglichen Motiv hat die Polizei sich bereits geäußert: Nach derzeitigem Ermittlungsstand gab es offenbar einen Streit im Zusammenhang mit dem ehemaligen Arbeitsverhältnis des Mannes mit der Wohnungsbaugesellschaft.


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