Großeinsatz nach Angriff auf Anti-Terror-Demo in Aschaffenburg

28.3.2016, 08:52 Uhr
Großeinsatz nach Angriff auf Anti-Terror-Demo in Aschaffenburg

© dpa

Ein türkischer Staatsangehöriger aus dem Landkreis Aschaffenburg hatte eine Demonstration mit 200 Personen unter dem Motto "Gemeinsam gegen den Terror" angemeldet. Rund 600 Personen versammelten sich gegen 14 Uhr in der Frohsinnstraße und zogen nach einer Auftaktkundgebung von der Polizei begleitet durch Aschaffenburg. Im Bereich des Dämmer Steges griff einem Bericht der Polizei Aschaffenburg zufolge eine Gruppe von rund 30 Personen die Demonstrationsteilnehmer verbal und mit Steinwürfen sowie Feuerwerkskörpern an. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei waren die Angreifer Kurden.

Die Beamten konnten schnell einschreiten, sodass die beiden Lager nicht aufeinander trafen und von den Versammlungsteilnehmern niemand verletzt wurde. Ein Polizist wurde von einem Böller am Kopf getroffen, dieser explodierte allerdings erst kurze Zeit später, sodass der Beamte nur leicht verletzt wurde. Die Angreifer rannten nach Eingreifen der Polizei über den Dämmer Steg davon in Richtung eines Wohn- und Geschäftshauses in der Ottostraße, wo sie sich schließlich aufhielten. Die Polizei sperrte diesen Bereich ab. Mehrere Versuche der Polizei, mit den Personen im Haus Kontakt aufzunehmen, scheiterten. Vom Dach des Hauses wurden stattdessen Steine und Feuerwerkskörper in Richtung der Polizei geworfen.

Erst nachdem die Beamten Verstärkung angefordert hatten, betraten sie gegen 17.45 Uhr das Haus. Es gelang ihnen 36 Personen im Alter zwischen 15 und 40 Jahren in dem Haus vorläufig festzunehmen.

Es wurden strafrechtliche Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.

Bis in die frühen Morgenstunden war die Polizei mit "starken Kräften" in der Stadt, wie ein Sprecher sagte. Zeitweise waren auch Diensthunde und ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Grund dafür seien Aufrufe von kurdischer Seite in sozialen Netzwerken gewesen, nach Aschaffenburg zu reisen. Weitere Zusammenstöße gab es in der Nacht zum Montag nicht.

Dieser Artikel wurde am 28. März um 8.52 Uhr aktualisiert.