Großrazzia gegen Salafisten in Nürnberg und der Region

23.9.2014, 20:38 Uhr
Großrazzia gegen Salafisten in Nürnberg und der Region

Drei weitere Räumlichkeiten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. "Bei den Durchsuchungsmaßnahmen haben 50 Ermittler zahlreiche Beweismittel wie Computer, Festplatten, CDs und USB-Sticks sichergestellt, die nun sorgfältig ausgewertet werden", teilten Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Justizminister Winfried Bausback (beide CSU) in München mit. "Wir müssen den gefährlichen Unterstützer-Netzwerken der Salafisten in Deutschland das Handwerk legen."

Man könne nicht tatenlos zusehen, wie die Terrororganisation "Islamischer Staat" Unterstützung aus Deutschland erhalte.

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat gegenüber der Online-Redaktion bestätigt, dass der Grund der Razzien die Umrüstung von Fahrzeugen für Kriegszwecke war.

Einer der Beschuldigten hatte einen Krankenwagen nach Syrien gebracht, wo dieser zu einem Militärtransporter samt Schusswaffe umgebaut wurde. Dabei halfen ihm zwei andere Salafisten. Außerdem schaffte der Beschuldigte mit vier weiteren Islamisten sechs andere Fahrzeuge für den Islamischen Staat nach Syrien. Die Männer sind zwischen 23 und 36 Jahre alt. Durchsucht wurden bei der Razzia fünf Wohnungen und ein Treffpunkt der Salafisten. Wie die Polizei mitteilte, befand sich eine der betroffenen Räumlichkeiten in Nürnberg. Für die Menschen in Deutschland bestand keine direkte Gefahr durch die Aktivitäten der beschuldigten Männer.

Laut Innenminister Joachim Herrmann haben sich circa 40 Bayern bislang dem IS angeschlossen. 18 Personen davon sind momentan noch vor Ort und drei in Syrien gestorben. Zehn bis zwölf Terroristen sind in den Freistaat zurückgekehrt. Drei IS-Untersützer sitzen in Haft.

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