Grüne: Bayern lahmt beim Krippenausbau

16.2.2012, 10:00 Uhr

Der Freistaat hinke beim Ausbau der Kinderbetreuung massiv hinterher, kritisierte die Sozialexpertin der Fraktion, Renate Ackermann, in München. Bei dem Tempo könne Bayern den gesetzlichen Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz bis 2013 nicht einlösen. Zudem nenne die Regierung höhere Betreuungsquoten als das Statistische Landesamt: Nach Zahlen der Statistiker liege die Betreuungsquote derzeit bei 20,6 Prozent, laut Staatsregierung bei 23,1 Prozent.

Ackermann und die Haushaltsexpertin der Grünen, Claudia Stamm, riefen die Staatsregierung auf, umgehend einen „Krippengipfel“ einzuberufen. Es müsse alles unternommen werden, um den riesigen Ausbaubedarf bis 2013 noch schultern zu können. Der SPD-Sozialsprecher Hans-Ulrich Pfaffmann kritisierte ebenfalls, dass die Staatsregierung noch nicht wesentlich vorangekommen sei. Das bisher Erreichte reiche „hinten und vorne nicht, da stimmen wir unseren Kollegen von den Grünen durchaus zu“.

Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) wies die Kritik zurück. Die Grünen wollten aus parteipolitischen Gründen die enormen Anstrengungen und Erfolge der bayerischen Kommunen schlechtreden und verwendeten dazu bewusst falsche und veraltete Zahlen. „Wie jedem bekannt ist, bilden die Zahlen des Statistischen Landesamts den Ausbaustand von Anfang März 2011 ab und sind damit bereits seit einem Jahr überholt. Fakt ist dagegen: Bereits zu Beginn des Krippenjahres 2011/2012 im Herbst letzten Jahres standen in Bayern für rund 28 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung.“ Die für die Kinderbetreuung zuständigen Kommunen drückten beim Ausbau ordentlich aufs Tempo und befänden sich – abgesehen von München und Nürnberg – bereits „auf der Zielgeraden für eine Bedarfsdeckung“.

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