100. Geburtstag: Großer Abend des TSV Merkendorf

8.4.2014, 15:00 Uhr
100. Geburtstag: Großer Abend des TSV Merkendorf

© Schachameyer

Frohmut Keßler, Norbert Lenz und Sieglinde Weißel vom geschäftsführenden Vereinsvorstand führten durch den langen Abend in der TSV-Halle. Merkendorfs Bürgermeister Hans Popp richtete das erste Grußwort an die Versammlung. Der TSV gehöre so untrennbar zur Stadt wie die Kirche und die Gaststätten und leiste einen äußerst wichtigen Beitrag zum Gemeinwesen, lobte der Rathauschef. Die Stadt habe eine Jubiläumszuwendung per Überweisung veranlasst.

Vonseiten des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) waren BLSV-­Vizepräsident Jörg Ammon und Kreisvorsitzender Dieter Bunsen nach Merkendorf gekommen. Sie überreichten dem Vorstandsteam die BLSV-Ehrenurkunde zum 100-jährigen Bestehen sowie einen Einkaufsgutschein für Sportartikel im Wert von 200 Euro. Die Sportvereine stünden vor großen Herausforderungen für die Zukunft, bedingt insbesondere durch den demografischen Wandel der Gesellschaft, führte Ammon aus. Es gelte, das Angebot für Kinder bis fünf Jahre noch weiter auszubauen und auch der Altersklasse „60+“ künftig noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Erich Heß vom Turngau Ansbach im Bayerischen Turnverband schloss sich an und überreichte ebenfalls eine Ehrenurkunde zum 100-jährigen Bestehen sowie eine Medaille „100 Jahre Turnen“ des Deutschen Turnerbunds (DTB). Die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen schenkten 500 Euro zum „runden Geburtstag“ des Vereins, und die Spalter Brauerei spendierte die Getränke für den Ehrenabend.

Der Blick in die Vereinschronik zeigte im Detail, welche Höhen und Tiefen dem Verein in einem Jahrhundert beschieden waren. Nur wenige Monate nach der Gründung des „Turnerbunds Merkendorf“ kam das Vereinsleben wegen des Ersten Weltkriegs bereits wieder zum Erliegen. Wie gut, dass Pfarrer Georg Schlee auch nach dem Krieg noch in Merkendorf war und ein zweites Mal die Initiative ergriff, dem „Turnverein Merkendorf“, wie er inzwischen genannt wurde, auf die Sprünge zu helfen. Als am 16. November 1926 jedoch mit dem Bau der Turnhalle, der bis heute bestehenden TSV-Halle, begonnen wurde, war der Vereinsinitiator längst aus Merkendorf fort. Seinen heutigen Namen „TSV Merkendorf 1914“ führt der Sportverein seit Wiederaufnahme der Aktivitäten nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der Blick in die Vereinsgeschichte war bis zurück in die Gründerzeit mit vielen Fotos aus dem Archiv unterlegt. Sie zeigten die maßgeblichen Persönlichkeiten, Baumaßnahmen und natürlich immer wieder die Sportler. Je jünger die Fotos wurden, umso mehr Reaktion war im Publikum festzustellen, da immer mehr Personen identifiziert werden konnten. So war es ein interessantes und kurzweiliges Eintauchen in die Vergangenheit. Wer sich intensiver mit der Vereinsgeschichte beschäftigen möchte, hat dazu in den nächsten vier Wochen Gelegenheit: Eine entsprechende Ausstellung wird im Foyer des Rathauses zu sehen sein.

Damals wie heute seien Vereine „sozialer Klebstoff“, sagte schließlich Landrat Jürgen Ludwig in seinem Gruß an die Versammelten. Die Menschen würden so aneinander, aber auch an ihre Heimat gebunden, was wichtig sei für die Zukunft der Region. „Wir müssen auch heute immer wieder ‚Gründerväter‘ sein, denn nur wer sich ändert, bleibt bestehen“, gab der Landrat den Merkendorfer Sportvereinskameraden mit auf ihren weiteren Weg.

Anlässlich des 100. Geburtstags soll auch die Ehrentafel des TSV Merkendorf am Vereinsheim erneuert werden. Diese wurde, neu gemeißelt, feierlich enthüllt. Last not least bot der Ehrenabend natürlich eine exzellente Gelegenheit, verdiente Vereinsmitglieder zu ehren, sei es nun für langjährige Mitgliedschaften, für besondere Verdienste oder die Auszeichnung mit dem „Georg-Schlee-Preis. Ein separater Bericht hierüber folgt.

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