100 Oldtimer kutschieren durchs Seenland

10.7.2018, 06:02 Uhr
100 Oldtimer kutschieren durchs Seenland

© Wolfgang Dressler

Der Ort für die Präsentation der mittlerweile fast schon traditionsreichen Rundfahrt war perfekt gewählt. Die Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel, badende und sonnende Urlauber aalten sich am Sandstrand, das Café am Seeufer war gut besucht, und die Protagonisten der bevorstehenden Show bester Laune. Was kann da schon schief laufen, wenn sogar ein Plan B für ungünstige Wetterlage fix und fertig in der Schublade von Organisator Hubert Kaes liegt?

Der eloquente Versicherungsmakler will nächstes Jahr in den Ruhestand gehen, "doch die Classic bleibt mir", versprach er. Er schwärmte von unkomplizierten "höchstens zwei Anrufen" bei Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Tourismusmanager Wolfgang Eckerlein und Hans-Dieter Niederprüm, dem Geschäftsführer des Fränkischen Seenlands. Danach waren die Eckpfeiler der Veranstaltung eingerammt, die Detailplanung konnte starten.

Die schmucken Fahrzeuge "sammeln" sich am Vormittag ab etwa 9 Uhr im Zentrum von Gunzenhausen. Wer sie geballt in Aktion sehen möchte, ist dann genau richtig, bevor um etwa 10.15 Uhr der Startschuss für die einzelnen Autos fällt. Für 12 Uhr ist ein Mittagsstopp auf dem Gelände der Fachhochschule in Triesdorf geplant.

Ab 17 Uhr werden die schmucken Fahrzeuge wieder in Gunzenhausen einlaufen. Dann kann man "acht Jahrzehnte Automobilgeschichte" in aller Ruhe anschauen und mit den Fahrern gerne ins Gespräch kommen. Um 19 Uhr erfolgt die Preisverleihung, und dann soll noch lange nicht Schluss sein. Bei gutem Wetter geht das Oldtimer-Fest bestimmt bis in die Nacht hinein.

100 Oldtimer kutschieren durchs Seenland

© Reinhard Krüger

Hintergrund der rollenden Oldie-Show ist die stete Erinnerung an den ehemaligen Landrat Franz Xaver Uhl, "der für so viele positive Impulse für unsere Region steht", erläuterte Fitz. Uhl war vor sieben Jahren im Alter von nur 55 Jahren verstorben. Fitz hob "die hochwertige Veranstaltung" hervor, für die die Stadt Gunzenhausen offiziell die Verantwortung übernommen hat.

Da Uhl schon immer "Oldtimer-affin" war, griff Hubert Kaes gerne zu, als es galt, eine solche Veranstaltung zu stemmen. Mittlerweile fühlt sich der Organisator "richtig wohl in Gunzenhausen", was nicht zuletzt an den vielen Teilnehmern liege, die aus ganz Deutschland gerne ins Fränkische Seenland anreisen. Die rund 250 Gäste werden in den Hotels der Stadt und des Umlandes wohnen – und damit auch die heimische Gastronomie und Hotellerie stärken, versprach der 64-Jährige.

Ihm komme es weniger auf eine Rallye mit harten Kämpfen um Meter und Sekunden an, vielmehr zähle hier Entspannen, Genießen und die wunderbare Landschaft. Damit die überwiegend älteren Teilnehmer eine möglichst schöne Streckenführung vorfinden, hat Kaes nach eigenen Worten allein 4800 Kilometer heruntergespult. Er selbst wird stilecht mit einem Mercedes 230 SL aus dem Jahr 1964 in Gunzenhausen "aufschlagen" – und zeigte das automobile Juwel beim Pressetermin schon einmal stolz her. Sein Credo: "Die Teilnehmer sollen sich rundum wohlfühlen".

Einzige Bedingung von Kaes an alle Teilnehmer: Kein Fahrzeug darf jünger als Baujahr 1980 sein. "Damit wollen wir eine Palette von sehr exklusiven Oldtimern bieten", versprach er. Da wird ein Ford Modell-T aus dem Jahr 1913 ebenso zu bestaunen sein wie eine 70 Jahre alte "Ente", also ein Citroën 2 CV, oder ein Porsche 356 von 1964.

Seinen Beitrag will auch das Tourismus-Amt leisten, versprach dessen Leiter Wolfgang Eckerlein und präsentierte ein abwechslungsreiches Musikprogramm, das an diesem Tag (9 bis 22 Uhr) von einer mobilen Bühne auf dem Marktplatz schallen wird. Die Palette reicht von Austro-Pop-Klassikern mit dem Alleinunterhalter Richard K. über Blues, Rock und Fingerstyle für Genießer bis zu Edward C. Griffith, einem Entertainer aus Trinidad, der Oldies, Evergreens, karibische Klänge, Swing und Jazz zum Besten gibt.

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