2018 zeigte, wie wertvoll die Ressource Wasser ist

22.3.2019, 06:18 Uhr
2018 zeigte, wie wertvoll die Ressource Wasser ist

© Wasserwirtschaftsamt

Dieses war von einer ausgedehnten Trockenphase geprägt, die von Ende Mai bis Ende November andauerte. Dabei bewegten sich die gefallenen Niederschläge zwar im Jahresdurchschnitt der vergangenen Jahre, allerdings war die Verteilung über das Jahr gesehen sehr unterschiedlich, wie aus der Pressemitteilung der Behörde hervorgeht.

Auf den relativ nassen Winter folgte ein trockenes Frühjahr. Die wenigen Niederschläge im Sommer fielen, wenn überhaupt, oft nur als Gewitter, teils mit örtlichen heftigen Starkregen. Ein mehrtägiger Landregen fehlte völlig. Erst Ende November und Dezember 2018 fielen wieder ergiebigere Niederschläge. Dies führte zu teils kritischen Situationen in den hiesigen Fließgewässern und im Grundwasser.

Die Bäche und Flüsse in Westmittelfranken waren 2018 von niedrigen bis sehr niedrigen Wasserständen gekennzeichnet. Besonders drastisch war die Situation im August an der Altmühl. Die Abflüsse zum Beispiel am Pegel Treuchtlingen lagen deutlich unter 1 m³/s und damit weit unter dem Mittleren Niedrigwasserabfluss (MNQ). Zudem stiegen die Wassertemperaturen auf über 26 Grad, und die Sauerstoffgehalte waren teilweise auf kri-tisch niedrigem Niveau. Sehr niedrige Wasserstände waren ebenso an der Schwäbischen Rezat und der Aisch zu verzeichnen, wo große Bereiche sogar trocken fielen.

Die langanhaltende Trockenheit beeinträchtigte auch die Biologie der Fließgewässer. In den noch wasserführenden Bächen kam es ab September zu Ausfällen einzelner Organismengruppen. Insbesondere die Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven waren betroffen. Dieser Sachverhalt muss verstärkt beobachtet werden und macht die Notwendigkeit intakter Fließgewässerlandschaften mit einem beschatteten Gehölzsaum bei solchen Extremereignissen deutlich, heißt es in dem Schreiben weiter. Sicher haben auch die Investitionen der letz-ten Jahrzehnte im Bereich der Abwasserreinigung durch Kommunen und den Freistaat Bayern dazu beigetragen, dass 2018 kein größeres Fischsterben zu verzeichnen waren.

Nicht nur in den Oberflächengewässern wirkte sich die Trockenperiode 2018 aus. Das oberflächennahe Grundwasser unterliegt natürlicherweise jahreszeitlichen Schwankungen. Im Winterhalbjahr steigt das Grundwasser aufgrund von vermehrten Niederschlägen an, während im Sommer die Grundwasserstände wieder absinken. Die Grundwasserstände lagen zu Beginn des Jahres in einem durchschnittlichen Bereich. In Folge der Trockenperiode sanken die Grundwasserstände kontinuierlich ab und erreichten teilweise nahezu Tiefststände. Mit dem Einsetzen der Niederschläge im November war auch beim Grundwasser wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Aktuell befindet sich das Grundwasser teilweise noch immer auf einem niedrigen bis durchschnittlichen Niveau.

Zur Niedrigwasseraufhöhung der nordbayerischen Flüsse, das heißt zur Erhöhung der Abflüsse und somit zum Schutz des Lebensraums "Fließgewässer", leistete die Überleitung Donau-Main im vergangenen Jahr wieder einen wichtigen Beitrag. So wurden insgesamt 150 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Rothsee und dem Brombachsee nach Nordbayern übergeleitet. Der Anteil Überleitungswasser am Gesamtabfluss der Rednitz im Stadtgebiet Nürnberg lag im Sommer 2018 bei über 60 Prozent, am Main in Bamberg immerhin noch bei rund 30 Prozent.

Die Überleitung von Wasser aus dem wasserreichen Süden Bayerns in den wasserärmeren Norden kann auf zwei Wegen erfolgen. Da die Abflusssituation an der Donau im letzten Jahr ebenfalls sehr angestrengt war, konnte über den Rothsee und Main-Donau-Kanal weniger Wasser übergeleitet werden. Dafür wurde der Wasserspeicher "Großer Brombachsee" stark beansprucht. Insgesamt sank dort der Wasserspiegel um 4,28 Meter auf 405,33 Meter ü NN. Derzeit hat der Wasserspiegel wieder eine Höhe von 408,69 Metern ü NN.

Das Wassermanagement mithilfe des Überleitungssystems ist ein wirksames Instrument, um sich gegen den sich abzeichnenden Klimawandel zu wappnen, so das Fazit das Wasserwirtschaftsamts.

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