Altmühlsee: Biergarten mit neuem Namen

2.5.2016, 16:55 Uhr
Altmühlsee: Biergarten mit neuem Namen

© Wolfgang Dressler

Viele Jahre fuhr der Zweckverband Altmühlsee (ZVA) als Inhaber der Immobilie sehr gut mit dem Ehepaar Rolf und Evi Kraft aus Gunzenhausen. Die beiden verstanden es, auf kleinstem Raum und mit beschränkter Kücheneinrichtung einen allgemein geschätzten Service zu bieten. Da stand man auch mal gerne einige Zeit an, um seine Getränke zu erhalten und sein Essen zu bestellen. Um diesen Erfolg dauerhaft abzusichern, investierte der ZVA vor anderthalb Jahren 230 000 Euro in die Verbesserung der gastronomischen Einrichtung. Die Küche ist nun so modern wie nie zuvor, und es steht ein eigener Gastraum zur Verfügung, der diesen Namen auch verdient.

Zum Bedauern des Zweckverbands fasste dann jedoch das Ehepaar Kraft den Entschluss, nicht länger Gastwirte zu sein. Folglich wurde der Pachtvertrag aufgelöst, und der ZVA schrieb den Betrieb des „Kiosks“ neu aus. Die Wahl fiel schließlich auf die Kammerspiele GbR in Ansbach mit den vier Partnern Manfred („Manzer“) Metz, Hermann Hüttinger, Florian Brendel und Peter Hahn. Letzterer ist nun meistens der Mann vor Ort, der den Laden schmeißt. Unterstützung bekommt er auch von Hardy Knorr aus Dittenheim, der lange Jahre das Gasthaus in der Ortsmitte führte.

Ein Teil des früheren Personals wurde übernommen, es fand insgesamt ein nahtloser Übergang statt, wie ZVA-Vorsitzender Karl-Heinz Fitz und -Geschäftsführer Daniel Burmann bei der offiziellen Präsentation des neuen Pächters zufrieden feststellten. Ziel müsse es sein, den attraktiven Standort mit seiner großen Fangemeinde auf diesem Niveau zu halten – deshalb der fünfjährige Pachtvertrag zwischen dem ZVA und der Ansbacher Firma. Das ist auch ganz im Sinn von Ornbaus Bürgermeister Heinz Baum, der einerseits mit Sorge sieht, dass das Wirtshaussterben an seiner Kommune nicht vorbeigeht, und andererseits sich über den florierenden Betrieb in Gern freut. Baum ist ZVA-Verbandsrat und auch in dieser Funktion bestrebt, dass Ornbau fester Bestandteil des Geschehens am Altmühlsee und am Zuleiter bleibt.

Die Kammerspiele GbR ist in Ansbach und Nürnberg tätig, hat auch Erfahrungen als früherer Pächter des Biergartens im Freilandmuseum Bad Windsheim. Peter Hahn und seine Kollegen wollen auf längere Sicht an dem „wunderbaren Platz“ in Gern unternehmerisch arbeiten. Wichtig sei nach seiner Meinung die Bedienung am Tisch. Wer wolle, könne natürlich immer noch zur Getränkeausgabe gehen, das sei ja irgendwie Kult. Die Speisekarte weist jetzt Besonderes am Wochenende und mehr Vegetarisches auf, folgt aber bewährten Spuren. Ein Ofen im Gastraum sorgt für behagliche Wärme – gerade in diesen Tagen ein absolutes Muss.

Einen neuen Namen hat sich die GbR auch einfallen lassen. Es ist „Biergarten an der Insel Gern“. Der alte Begriff „Kiosk Gern“ wird allerdings nicht so schnell verschwinden. Jedenfalls stehen dort 160 Sitzplätze außen und 20 Plätze im Gastraum zur Verfügung. Grillabende sowie ein Altmühlsee-Quiz sind in Planung, noch aber ist da nichts konkret.

W-LAN bald kostenfrei

Peter Hahn hat gemerkt, dass die Gäste heutzutage kostenfreies W-LAN erwarten. Hier tut sich was in Gern. Die Technik ist vorhanden, und die Stadt Ornbau hofft, dass mit Unterstützung des Finanzministeriums ein Hotspot eingerichtet wird. Es ist also sehr gut möglich, dass bald etwa Studenten aus Triesdorf den Nachmittag in Gern verbringen, dort die Freizeit genießen, aber auch am Computer arbeiten.

Der Zweckverband weiß genau, dass die Sanitäreinrichtungen in Gern nicht mehr dem heutigen Stand entsprechen – wie auch diejenigen in Mörsach. Für 200 000 Euro soll hier eine Modernisierung erfolgen. Der Förderantrag läuft, der Freistaat soll die Hälfte der Kosten übernehmen, so Karl-Heinz Fitz. Gerade in der Gastronomie am Ufer zeige sich der Qualitätsanspruch, den das Fränkische Seenland an sich selbst stelle und den die Besucher wünschten und schätzten.

Mit der jetzigen Situation am See ist der Zweckverband sehr zufrieden. Jüngst wurde auch mit dem Betreiber des Strandcafés am Seezentrum Wald der Pachtvertrag um fünf Jahre verlängert.

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