Auch der Kreistag will keine Brücke bei Laubenzedel

18.10.2018, 05:50 Uhr
Auch der Kreistag will keine Brücke bei Laubenzedel

© Jürgen Eisenbrand

Bereits vor einer Woche hatte sich der Kreisausschuss mit diesem Thema befasst. Hintergrund ist das Vorhaben der Bahn, alle höhengleichen Bahnübergänge auf der Strecke zwischen Treuchtlingen und Ansbach aufzulösen. Als Ersatz präferiert die Bahn aus Kostengründen eine Überführung. Eine solche Brücke wird aber, da war sich der Kreistag einig, allein schon aus ästhetischen Gründen ablehnt, sie würde das Landschaftsbild zu sehr beeinträchtigen so die Befürchtung.

"Wir werden", stellte Landrat Gerhard Wägemann zu Beginn der längeren Debatte klar, "mit der WUG 22 immer irgendwo betroffen sein", denn selbst wenn die Straße im Zuge der B 13-Umgehung verlegt würde, müsste sie die Bahn kreuzen. Es gehe deshalb an diesem Tag darum, der Bahn die Wünsche des Landkreises klar zu signalisieren.

Die wurden der Bahn zwar schon mehrfach dargelegt, nach Worten von Eduard Weigl plant der Konzern aber dennoch weiter mit seiner Vorzugsvariante. Der Leiter der Tiefbauverwaltung am Landratsamt fasste noch einmal, wie bereits im Kreisausschuss, das bisherige Geschehen zusammen.

"Am Schluss wird nicht jeder glücklich sein", soviel konnte Heinrich Schmidt bereits jetzt sagen, ganz egal, wie die Entscheidung für oder gegen eine Umgehung von Schlungenhof letztendlich ausfallen wird. Ganz sicher aber ist es ein "schwieriger Prozess", wie der Leiter des Staatlichen Bauamts Ansbach in Kreisräten vor Augen führte.

Auch der Kreistag will keine Brücke bei Laubenzedel

© Foto: Marianne Natalis

Der leitende Baudirektor stellte zusammen mit Werner Ott von der Fachabteilung Planung den derzeitigen Sachstand für die Verlegung der B 13 vor.  Ott brachte blickte zunächst auf das bisherige Geschehen zurück. Hier ist mittlerweile die Vorauswahl der Varianten, die jetzt genauer unter die Lupe genommen werden, getroffen. Derzeit sind die Fachbereiche damit beschäftigt, die acht möglichen Trassen, die in die engere Wahl gekommen sind, auf Umweltverträglichkeit, Lärmbelastung, Verkehrsflüsse, Gewässerschutz, notwendige Bauwerke, Kosten und ähnliches abzuklopfen.

Aufgrund deren Ergebnisse soll anschließend in einer Art "Rasterfahndung" die bestmögliche Trasse ermittelt werden. Dabei ist es auch möglich, so Ott, dass am Ende verschiedene Variantenstücke verbunden werden. Es gehe nicht um "stures Festhalten" sondern um die "Optimierung der Planung".

Inwieweit die Bürger im kommenden Jahr in  die endgültige Bewertung der Varianten mit eingebunden werden, steht für Schmidt noch nicht fest. Wenn die Fachbereiche die nackten Zahlen geliefert haben, müssen diese in ein Bewertungsschema, das von dunkelrot (ganz schlecht) bis dunkelgrün (sehr gut) reicht, verwandelt werden. Ob das mit den doch "fundamentalen" Meinungen, die sich bei diesem Projekt gegenüberstehen, gelingen kann, "da habe ich meine Zweifel", so Schmidt im Gespräch mit dem Altmühl-Boten. Versuchen will es der leitende Baudirektor jedenfalls.

Neben den fünf Vorschlägen aus der Arbeitsgruppe werden derzeit noch die sogenannte Winter- und die Kernstock-Variante näher untersucht, aber auch die modifizierte Nullvariante wird betrachtet. Hier würde die B 13, entsprechend baulich verbessert, weiterhin durch Schlungenhof führen, die WUG 22 würde nicht mehr bereits in Schlungenhof Richtung Laubenzedel abzweigen, sondern mit der B 13 zusammengelegt und erst an der Abzweigung zum Surfzentrum in Richtung Laubenzedel führen.

"Unser Ziel", betonte Schmidt in der Kreistagssitzung, "ist eine möglichst breite Zustimmung". Allerdings sei die Verlegung der B 13 auch "kein Wunschkonzert", der Bund wolle am Ende solcher Maßnahmen "funktionierende und finanzierbare Fernstraßen".

"Wir bemühen uns wirklich um Transparenz", unterstrich der leitende Baudirektor Schmidt mit Blick auf anderslautende — und für ihn "schmerzhaften" — Vorwürfe, und legen "alles, was wir haben" offen. Das gilt auch für den Bericht, der im Kreistag vorgestellt wurde: Er findet sich auf der Homepage der Behörde unter www.stbaan.bayern.de/strassenbau/projekte.

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