Auf dem Hesselberg rücken die Bagger an

24.6.2016, 17:59 Uhr
Auf dem Hesselberg rücken die Bagger an

© Peter Tippl

Bei einem Ortstermin stellten EBZ-Leiter Christoph Seyler, Geschäftsführer Wolfgang Wagner und die Architekten Sepp Ruhland (Dinkelsbühl) und Klaus Gerbing (Gunzenhausen) die Pläne für das erste Gästehaus und den markanten Querbau aus den 1950er-Jahren vor. Bis Ende nächsten Jahres werden rund 4,3 Millionen Euro investiert. Der turmähnliche Bau mit dem Motiv des Sämanns sticht aus dem Gebäudeensemble zwischen großem Saal und dem ersten Gästehaus in einem pastellfarbenen Rosa heraus – ein Anblick, der allen Kirchentagsbesuchern und Gästen des EBZ vertraut ist. Seit etwa vier Jahren wird an den Umbauplänen geschmiedet, bereits vor zehn Jahren wurden laut Pfarrer Christoph Seyler die ersten Überlegungen für die dringend notwendige Modernisierung angestoßen.

Die Landeskirche habe ein deutliches „Ja“ zu den Evangelischen Bildungszentren ausgesprochen. Kirchliches Leben brauche diese Begleitung durch die Häuser, zitierte Seyler die Landeskirche. Deshalb habe man verschiedenste Varianten bis zum Teilabbruch durchgedacht und sich für die „schonendste“ Lösung entschieden.

Das Treppenhaus im Hauptgebäude ist für Ruhland ein wertvolles Stück Baugeschichte und darf nicht der Spitzhacke zum Opfer fallen. Bei der Auftragsvergabe wurde darauf Wert gelegt, möglichst regionale Firmen anzusprechen, die Ausschreibungen können laut Gerbing gezielt und beschränkt erfolgen. Die Sprache des Gebäudes aufnehmen und verstärken, gezielt und zweckmäßig modernisieren, das ist die Intention der beiden Architekten. Deutlich wird dies bei zwei Geschossen des ersten Gebäudetrakts, die bereits neu gestaltet sind. Jedes Zimmer hat eine für den Berg typische Pflanze wie Silberdistel oder Küchenschelle als Symbol. Rund 25 000 Übernachtungen werden jährlich im Bildungszentrum registriert, 6000 Tagesgäste besuchen im Schnitt die Seminare und Tagungen.

Drei Faktoren stehen beim Umbau im Vordergrund: Barrierefreiheit, energetische Sanierung und Schutz vor dem vom Berg her drückenden Wasser. Im Hauptbau wird ein Aufzug installiert, der in der jetzigen Kapelle nahe dem Altarplatz mündet. Die Kapelle bekommt einen „Platz an der Sonne“. Der Mittelbau wird um neun Meter über den bestehenden Eingang mit Stützen verlängert und im luftigen Obergeschoss wird die neue Kapelle platziert. Dabei werden die seitlichen Fenster rund ausgebildet.

In den Sommermonaten wird mit der Sanierung des Haupttrakts begonnen. Die Architekten rechnen mit der Fertigstellung bis Ende 2017.

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