Das Gunzenhäuser Handballerherz schlägt höher

10.10.2017, 18:00 Uhr
Das Gunzenhäuser Handballerherz schlägt höher

© Fotos: Mathias Hochreuther

Wenn das so weitergeht, müssen sie sich was überlegen beim TV Gunzenhausen. Einerseits im organisatorischen Bereich. Denn wenn die Begeisterung rund um die Bezirksliga-Handballer anhält, werden sie in den nächsten beiden Heimspielen zusammenrücken müssen. Gleich ob die Halle der Stephani-Schule oder des Simon-Marius-Gymnasium – der Andrang ist nach dem starken Saisonstart der TV-Handballer derzeit groß. Und er wird im Landkreisderby gegen Weißenburg (21. Oktober) und im Topspiel gegen Roßtal II (4. November, beide SMG-Halle) nicht kleiner werden.

Mit 148 Zuschauern war die Halle der Stephani-Schule am vergangenen Samstag bereits prächtig gefüllt, und die stimmungsvolle Kulisse musste ihr Kommen nicht bereuen. Mit 43:27 (20:9) walzte der TV über die SG Kernfranken II – die zweite Garnitur der Spielgemeinschaft aus Lichtenau und Heilsbronn – hinweg und ließ der BOL-Reserve keine echte Chance.

Was zum zweiten (Luxus-)Problem des TV Gunzenhausen führt. "Wir wollen so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben", sagte Trainer Christian Rieger am fortgeschrittenen Samstagabend, nachdem er ausreichend Glückwünsche zum vierten Sieg im vierten Spiel entgegengenommen hatte. Vor der Saison mag das noch ein plausibles Ziel gewesen sein, immerhin spielte der Ex-Bezirksoberligist zuletzt gegen den Abstieg. Doch in der aktuellen Situation stellen die Gunzenhäuser ihr Licht mit diesem Ziel doch arg unter den Scheffel.

Die Mannschaft um ihren besten Torschützen Mateusz Albingier dominierte Kernfranken II vom Start weg, führte zur Pause schon uneinholbar mit 20:9. Auch wenn die Gäste in der ersten Spielhälfte Pech bei gleich fünf Latten- oder Pfostentreffern hatten und sich der TV auf den sicheren Rückhalt Patrick Beck im Tor verlassen konnte – in Gefahr gerieten die dominanten und extrem selbstbewussten Gunzenhäuser eigentlich nie. Nach dem Seitenwechsel äußerte sich diese breite Brust unter anderem durch ein Tor von Beck, dem der wiederholte Versuch der SG, mit einem siebten Feldspieler zu agieren, wohl irgendwann zu bunt wurde. Oder in der Schlussphase durch den Versuch eines Kempa-Tricks zwischen Kacper Szmal und Albingier, der allerdings am Pfosten des Gästetors endete.

"Ich habe viele gute Ansätze gesehen, wir finden uns als Mannschaft immer besser, auch die Abläufe klappen immer besser", lobte ein rundum zufriedener Christian Rieger, "und was das Trainerherz höher schlagen lässt: du wechselst und merkst keinen Unterschied, die Ergänzungsspieler funktionieren eins zu eins."

Zwei Gründe für den Lauf

Warum es bei den TV-Handballern derzeit so gut funktioniert, hat laut Trainer Rieger, der die Mannschaft im Juli übernommen hatte und zuvor im Jugendbereich und bei den Frauen tätig war, vor allem zwei Gründe: Erstens, der Ehrgeiz der Mannschaft. "Alle ziehen mit, sind konditionell fit, wir können aus dem Vollen schöpfen. Wir trainieren zusammen und können die Abläufe einstudieren", so Rieger. Zweitens, die Unterstützung von außen. "Wir haben ein super Publikum, da sind alle mit dabei. Unsere Gegner verweisen in ihren Vorberichten auch immer auf die gute Stimmung", freut sich der Trainer über den Zuspruch, den er mit seiner Mannschaft erfährt.

Das Gunzenhäuser Handballerherz schlägt höher

"Es wächst zusammen, was zusammengehört", fasst Christian Rieger zusammen, der aber daran erinnert, das auch wieder einmal andere Zeiten kommen werden. Bis dahin wollen sie beim TV aber die Situation genießen. Auch wenn sie dafür zusammenrücken müssen und bald die sportliche Zielsetzung etwas korrigieren müssen.

TVG: Beck (1), Ballenberger (beide Tor),
M. Butz (2), Zatschker (2), Watzlawik, A. Butz (4), Franz (1), Pfahler, Szmal (5), Hüttel (4), Aust (4), Lüther (6), Feuchtmaier (1), Albingier (13/1).

Keine Kommentare