Das ist der beste Nachwuchs-Bäcker Westmittelfrankens

22.10.2017, 07:03 Uhr
Bäcker Chris Rieß (links) aus Bechhofen mit Bäckermeister Alexander Herzog aus Muhr am See bei der Urkundenübergabe für die beste Gesellenprüfung in Ansbach.

© privat Bäcker Chris Rieß (links) aus Bechhofen mit Bäckermeister Alexander Herzog aus Muhr am See bei der Urkundenübergabe für die beste Gesellenprüfung in Ansbach.

Seine Eltern führen die Bäckerei Rieß in Bechhofen, die der 22-Jährige irgendwann einmal übernehmen möchte. Nun stand jedoch zunächst die Gesellenprüfung an: Chris Rieß konnte dabei sein ganzes Können beweisen, als Prüfungsbester erhielt er in Ansbach eine Ehrenurkunde der Bäcker-Innung Westmittelfranken.

Doch das war noch nicht alles: Beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks, bei dem in Straubing der Nachwuchs in verschiedenen Berufsgruppen antritt, vertrat Rieß Mittelfranken und belegte den dritten Platz, wie die heuer für die Organisation zuständige Handwerkskammer für Schwaben bestätigt.

"Europa-Brot" mit Sternen und Rosen

Dafür erhält er Ende Oktober in Augsburg eine weitere Urkunde. Als Schaustück buk Chris Rieß bei den Wettbewerben, die unter dem Thema „Europa“ standen, ein viereckiges Brot mit dem Namen des Kontinents darauf, dazu Sterne und Rosen - alles aus Teig geformt. Vorab übte er das anspruchsvolle Backkunstwerk mit den Bäckermeistern Alexander Herzog und Gerhard Rieß, seinem Vater.

Geselle in München

Die Landessieger des Wettbewerbs, der von manchen als „Bayerische Meisterschaft der Bäckerjugend“ bezeichnet wird, messen sich nun auf Bundesebene mit den besten Jung-Handwerkern anderer Länder. Da wird Rieß nicht dabei sein, er ist jetzt ins Gesellenleben gestartet, bei einer Bäckerei in München.

Zwei bis drei Jahre soll er in verschiedenen Betrieben Erfahrung sammeln, anschließend die Meisterprüfung ablegen und bei den Eltern in Bechhofen einsteigen. Gerhard Rieß wünscht sich, dass der Sohn später den Laden weiterführt.

„Ich will nix anderes mehr machen“

Das möchte auch Chris - doch das war nicht immer so. Bäcker sei zunächst nicht sein Wunschberuf gewesen. „Ganz früher“ habe er immer gesagt: „Das mache ich nicht“, erzählt er dem Altmühl-Boten. Drei Jahre besuchte er die Fachoberschule Triesdorf, arbeitete dann „zum Überbrücken“ ein Jahr auf dem Bau. Als Spengler kümmerte er sich dort zum Beispiel um Regenrinnen und andere Metallarbeiten. Das habe ihm viel Spaß gemacht.

Schließlich entschied er sich aber doch für eine Bäckerlehre - und hat es nicht bereut. „Es ist ein supergeiler Beruf“, schwärmt der frischgebackene Geselle. Auch wenn er sich oft früh von Freunden verabschieden muss, weil es mitten in der Nacht wieder in die Bäckerei geht. Dennoch: „Ich will nix anderes mehr machen“, so Chris Rieß.

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