Denkmalprämierung: Die Preisträger in Weißenburg-Gunzenhausen 2018

24.3.2018, 06:00 Uhr
Im Zentrum von Ellingen, der ehemaligen Residenzstadt des Landkomturs der Deutschordensballei Franken, steht an einer städtebaulich markanten Stelle das Rathaus. Das Gebäude entstand 1745 bis 1747 als Sitz der Obergerichtsverwaltung (bis 1797) nach Plänen von Franz Joseph Roth. Der zweigeschossige Mansarddachbau ist durch einen Mittelrisalit mit einem laternenartigen Glockenturm und Bauplastik besonders akzentuiert. Im Giebel sieht man das Prunkwappen des Hoch- und Deutschmeisters Clemens August Herzog von Bayern. Darunter findet sich das Wappen des Landkomturs Franz Sigismund Friedrich Graf von Sazenhofen.
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Ellingen, Weißenburger Straße 1: Rathaus

Im Zentrum von Ellingen, der ehemaligen Residenzstadt des Landkomturs der Deutschordensballei Franken, steht an einer städtebaulich markanten Stelle das Rathaus. Das Gebäude entstand 1745 bis 1747 als Sitz der Obergerichtsverwaltung (bis 1797) nach Plänen von Franz Joseph Roth. Der zweigeschossige Mansarddachbau ist durch einen Mittelrisalit mit einem laternenartigen Glockenturm und Bauplastik besonders akzentuiert. Im Giebel sieht man das Prunkwappen des Hoch- und Deutschmeisters Clemens August Herzog von Bayern. Darunter findet sich das Wappen des Landkomturs Franz Sigismund Friedrich Graf von Sazenhofen. © Wiltrud Gerstner M.A.

Bereits 2007 zeigten Untersuchungen, dass die repräsentative Fassade sehr angegriffen war. Dass die Schäden komplexer waren als zunächst angenommen, stellte sich bei der Sanierung von Dachstuhl und Fassade von2014 bis 2016 heraus. Bei der Konservierung der historischen Bauteile wurde, auch in Details, sehr substanzschonend gearbeitet. Beispielsweise wurden zwar nicht mehr tragfähige Teile des liegenden Dachstuhls ersetzt, der Rest jedoch aufwendig ausgebessert.
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Ellingen, Weißenburger Straße 1: Rathaus

Bereits 2007 zeigten Untersuchungen, dass die repräsentative Fassade sehr angegriffen war. Dass die Schäden komplexer waren als zunächst angenommen, stellte sich bei der Sanierung von Dachstuhl und Fassade von2014 bis 2016 heraus. Bei der Konservierung der historischen Bauteile wurde, auch in Details, sehr substanzschonend gearbeitet. Beispielsweise wurden zwar nicht mehr tragfähige Teile des liegenden Dachstuhls ersetzt, der Rest jedoch aufwendig ausgebessert. © Wiltrud Gerstner M.A.

Die reich dekorierte und besonders empfindliche Sandsteinfassade wurde gereinigt und konserviert. Fehler der Vergangenheit, wie etwa die Verwendung von Zementmörtel, wurden dabei behoben. Alle Befestigungen der Bauplastik wurden während ihrer Restaurierung geprüft und stabilisiert. Insgesamt war die Maßnahme durch eine bestandsschonende und eine fachgerechte Vorgehensweise geprägt, die auch den Mehraufwand bei der Sicherung nicht sichtbarer Teile umfasste.
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Ellingen, Weißenburger Straße 1: Rathaus

Die reich dekorierte und besonders empfindliche Sandsteinfassade wurde gereinigt und konserviert. Fehler der Vergangenheit, wie etwa die Verwendung von Zementmörtel, wurden dabei behoben. Alle Befestigungen der Bauplastik wurden während ihrer Restaurierung geprüft und stabilisiert. Insgesamt war die Maßnahme durch eine bestandsschonende und eine fachgerechte Vorgehensweise geprägt, die auch den Mehraufwand bei der Sicherung nicht sichtbarer Teile umfasste. © Wiltrud Gerstner M.A.

Von 2015 bis 2017 wurde das Jurahaus mit einem überaus hohen Maß an Eigenleistung saniert. Im Dach wurden zur Unterstützung der Statik einzelne Stahlträger eingezogen. Als Ersatz für die nicht mehr zu erhaltenden Kalkdachplatten wurde das Dach mit Rechteck-Biberschwanz neu eingedeckt, um wenigstens die ursprüngliche Anmutung nachzuempfinden. Die Fundamente des Bruchsteinmauerwerks wurden unterfangen. Die Fassade hat man sensibel aufgearbeitet. Neue Holzfenster mit passenden Läden nach originalem Vorbild tragen zur Erhaltung des Gesamteindrucks bei. Die historische Ausstattung im Inneren wurde restauriert. Selbst die Solnhofer Bodenplatten wurden abschließend wieder verlegt.
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Weißenburg-Dettenheim, Hauptstraße 11

Von 2015 bis 2017 wurde das Jurahaus mit einem überaus hohen Maß an Eigenleistung saniert. Im Dach wurden zur Unterstützung der Statik einzelne Stahlträger eingezogen. Als Ersatz für die nicht mehr zu erhaltenden Kalkdachplatten wurde das Dach mit Rechteck-Biberschwanz neu eingedeckt, um wenigstens die ursprüngliche Anmutung nachzuempfinden. Die Fundamente des Bruchsteinmauerwerks wurden unterfangen. Die Fassade hat man sensibel aufgearbeitet. Neue Holzfenster mit passenden Läden nach originalem Vorbild tragen zur Erhaltung des Gesamteindrucks bei. Die historische Ausstattung im Inneren wurde restauriert. Selbst die Solnhofer Bodenplatten wurden abschließend wieder verlegt. © Wiltrud Gerstner M.A.

Schloss Spielberg liegt als prägnante Landmarke auf einem Ausläufer des Hahnenkamms bei Gnotzheim. Die mittelalterliche Anlage mit einer umlaufenden Zwingermauer und einem inneren Behring wurde mehrfach umgebaut. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert kamen der zweiflügelige Wohnbau mit Treppenturm sowie weitere Wirtschafts- und Nebengebäude zum Ensemble hinzu.
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Gnotzheim, Spielberg 16, Von Oettingen-Spielberg’sches Schloss: Glockenturm und Nebengebäude

Schloss Spielberg liegt als prägnante Landmarke auf einem Ausläufer des Hahnenkamms bei Gnotzheim. Die mittelalterliche Anlage mit einer umlaufenden Zwingermauer und einem inneren Behring wurde mehrfach umgebaut. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert kamen der zweiflügelige Wohnbau mit Treppenturm sowie weitere Wirtschafts- und Nebengebäude zum Ensemble hinzu. © Wiltrud Gerstner M.A.

Die mittelalterliche Schlosskapelle St. Johannes der Täufer wurde 1732/35 barockisiert. In dieser Zeit wurde auch der Glockenturm gebaut. Sein charakteristisches Aussehen erhält das weithin sichtbare Wahrzeichen der Burg durch seinen achteckigen Aufsatz mit spitzen Turmhelm über zwei schlicht gestalteten, quadratischen Untergeschossen. Seit 1828 wird die Kapelle von der katholischen Gemeinde genutzt.
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Gnotzheim, Spielberg 16, Von Oettingen-Spielberg’sches Schloss: Glockenturm und Nebengebäude

Die mittelalterliche Schlosskapelle St. Johannes der Täufer wurde 1732/35 barockisiert. In dieser Zeit wurde auch der Glockenturm gebaut. Sein charakteristisches Aussehen erhält das weithin sichtbare Wahrzeichen der Burg durch seinen achteckigen Aufsatz mit spitzen Turmhelm über zwei schlicht gestalteten, quadratischen Untergeschossen. Seit 1828 wird die Kapelle von der katholischen Gemeinde genutzt. © Wiltrud Gerstner M.A.

Vor allem die flache Neigung des Satteldaches, das ursprünglich mit Legschieferplatten gedeckt war, kennzeichnet den Bautyp des Jurahauses. Ein massives Mauerwerk, das die schwere Dachlast tragen kann, und kleine quadratische Fenster gehören ebenfalls zu seinen Merkmalen. Jahrhundertelang wurde die Landschaft rund um das Altmühltal von diesen Häusern geprägt.
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Weißenburg-Dettenheim, Hauptstraße 11

Vor allem die flache Neigung des Satteldaches, das ursprünglich mit Legschieferplatten gedeckt war, kennzeichnet den Bautyp des Jurahauses. Ein massives Mauerwerk, das die schwere Dachlast tragen kann, und kleine quadratische Fenster gehören ebenfalls zu seinen Merkmalen. Jahrhundertelang wurde die Landschaft rund um das Altmühltal von diesen Häusern geprägt. © Wiltrud Gerstner M.A.

Entlang der Hauptstraße von Dettenheim reiht sich ein einzigartiges Ensemble dieser bauhistorisch höchst wertvollen Jurahäuser. Bei dem kleinen Anwesen in der Hauptstraße 11 handelt es sich um ein typisches Jurabauernhaus mit angebauten Stall und einer zugehörigen Scheune. Der eingeschossige, giebelständige Satteldachbau ist dendrochronologisch auf 1548 datiert.
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Weißenburg-Dettenheim, Hauptstraße 11

Entlang der Hauptstraße von Dettenheim reiht sich ein einzigartiges Ensemble dieser bauhistorisch höchst wertvollen Jurahäuser. Bei dem kleinen Anwesen in der Hauptstraße 11 handelt es sich um ein typisches Jurabauernhaus mit angebauten Stall und einer zugehörigen Scheune. Der eingeschossige, giebelständige Satteldachbau ist dendrochronologisch auf 1548 datiert. © Wiltrud Gerstner M.A.

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