Die "Arche" wird jetzt aufgemöbelt

22.5.2015, 18:00 Uhr
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Wie ZVB-Geschäftsführer Dieter Hofer erläuterte, stehen an der Gaststätte „Arche Brombachsee“ in Allmannsdorf nach knapp 20 Jahren in Betrieb dringend Sanierungs- und Umbauarbeiten an. Zum einen entspreche der bauliche Zustand nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit, zum anderen gebe es schon seit einigen Jahren massive Probleme mit der Heizungsanlage, sodass eine Neuanschaffung in naher Zukunft unausweichlich sei.

Zum 1. Juli findet wie berichtet ein Pächterwechsel statt, die neuen Betreiber möchten gerne auch im Winter für ihre Gäste da sein, weshalb eine entsprechende Innengastronomie geschaffen werden müsse. Nach den Plänen des ZVB soll neben einer etwa 80 Quadratmeter großen Dachterrasse im unteren Bereich ein ebenso großer Wintergarten entstehen. Durch diesen und durch den Versatz der Treppe  wird der bestehende Gastraum vergrößert. Der SB-Bereich, erklärte Hofer weiter, wird zurückgebaut und auf Bedienungsbetrieb umgestellt. Der Bewirtungsbereich im ersten Obergeschoss soll eventuell als multifunktionaler Tagungsraum gestaltet werden, der eine Grundauslastung im Winter sicherstellt.

Laut dem Geschäftsführer ist vorgesehen, zum Saisonende 2015 mit den Bauarbeiten zu beginnen, damit der Betrieb in der „Arche“ am
1. April 2016 weitergehen kann. Nach ersten Schätzungen des Zweckverbands belaufen sich die Kosten für die Maßnahmen auf rund 650 000 Euro, das neue Pächterehepaar würde 119 000 Euro aus eigener Tasche zur Verfügung stellen.
Die Summe ist im aktuellen Haushalt zwar nicht eingestellt, kann aber durch eine Einsparung an anderer Stelle gedeckt werden: So ist in diesem Jahr wohl nicht mehr mit dem Bau des neuen Sanitärgebäudes am Seecampingplatz in Langlau zu rechnen, da vorher noch der Flächennutzungsplan geändert werden muss und die Grundstücksverhandlungen länger als gedacht gedauert haben. Für diese Maßnahme ist im Haushalt eine Kreditaufnahme über 600 000 Euro vorgesehen, die für die „Arche“ verwendet werden könnte.

Bevor nun ein Architekt mit der genauen Planung und Kostenermittlung beauftragt wird, ist das Plazet der Verbandsräte notwendig. Die waren sich ob der Notwendigkeit der Sanierung zwar einig, aber angesichts der für den ZVB doch hohen Ausgaben gab es noch einigen Gesprächsbedarf. So  zeigte sich Walter Schnell überrascht, dass das Geld jetzt relativ schnell zur Verfügung gestellt werden soll, und warnte vor einem Schnellschuss. „Investieren ja, aber sinnvoll“, lautete seine Devise. Der stellvertretende Rother Landrat gab zu bedenken, dass eventuell ein mehrstufiges Konzept nötig sei.

Für ZVB-Vorsitzenden Gerhard Wägemann ist der Pächterwechsel jedoch die Chance, „alles aus einem Guss zu machen“. Und auch Spalts Bürgermeister Udo Weingart hält den Zeitpunkt für richtig und sprach von einem wichtigen Schritt, mit Blick auf die Aufenthaltsqualität und die Attraktivität der Nebensaison, die bisherigen Bereiche atmosphärisch und logistisch auszubauen. Nicht allzu euphorisch äußerte sich dagegen der Gunzenhäuser Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, für den der Winterbetrieb am See durchaus wünschenswert ist, aber „ihn kostendeckend zu führen, bleibt eine Herausforderung“.

ZVB-Geschäftsführer Dieter Hofer gab noch zu bedenken, dass man der Pächterfamilie nicht mehrere Jahre in Folge eine Baustelle im Winterhalbjahr zumuten könne. Dann, so seine Befürchtung, würde es mit dem Winterbetrieb letztlich nie etwas werden. Schließlich folgten die Verbandsräte dem Aufruf Wägemanns „Wir sollen es wagen“ und stimmten dafür, ein Ingenieurbüro mit den weiteren Planungen zu beauftragen.

Da das eingeplante Geld für den Campingplatz Langlau damit an anderer Stelle gebunden ist, muss für das neue Sanitärgebäude und die angedachte Erweiterung der Anlage voraussichtlich im nächsten Jahr ein weiterer Kredit aufgenommen werden. „Erweitern wir den Platz nicht, brechen uns Gäste weg“, machte Dieter Hofer deutlich und verwies auf den „massiven Sanierungsstau“. Für ihn ist klar: „Es muss jetzt etwas passieren, wir können nicht noch zehn Jahre warten.“

Um den Campingplatz den Erfordernissen der Zeit anzupassen, sei zum einen ein weiteres Sanitärgebäude notwendig, zum anderen sollten die Gäste hier auch Mobilheime, Campinghütten und Komfortplätze (unter anderem mit Wasser-, Strom- und TV-Anschluss) vorfinden können. Erweitert werden soll die Anlage daher um rund 40 000 Quadratmeter, die Eigentümer der Grundstücke sind Hofer zufolge bereit, die Flächen langfristig zu verpachten. Der Grund, auf dem das Sanitärgebäude errichtet werden soll, wird gekauft.

Die Flächen sind bisher als Ackerland ausgewiesen und müssen zum „Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Campingplatz“, wie es im Amtsdeutsch heißt, werden. Gegen diese Änderung des Flächennutzungsplans hatten die Verbandsräte nichts einzuwenden, sodass es auch hier mit den konkreten Planungen weitergehen kann.

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