Die Aula summte vor Aufregung

13.9.2016, 17:28 Uhr
Die Aula summte vor Aufregung

© Marianne Natalis

Fröhlich und farbenfroh, so werden die Erstklässler heutzutage in der Grundschule begrüßt und entsprechend hatte die Flötengruppe der Lehranstalt „Oh happy Day“ einstudiert. Warum sie eigentlich an der Schule sind, das erklärten die Zweitklässler ihren Nachfolgern mit dem Lied „Wir wollen lesen lernen“. Im Anschluss hielten der katholische Gemeindereferent und Religionslehrer Martin Kellberger und die Dittenheimer Pfarrerin Barbara Meister-Hechtel mit Unterstützung von Pfarrer Thomas Schwab einen Gottesdienst in der schön dekorierten Aula.

Dass auch sie ein bisschen aufgeregt sei, gestand Ingrid Pappler den Kindern gleich zu Beginn ihrer kurzen Rede. Der Weg, den sie nun gemeinsam zurücklegen werden, wird beileibe nicht eintönig, aber auch sicher nicht immer nur schön sein, ließ Pappler durchblicken. Es werde einfache, aber auch anstrengende Momente geben, auf Sonnenschein werde Regen folgen. Aber was auch immer passiere, über eines dürften sich die Kinder gewiss sein: Sie seien an der Grundschule Süd gut aufgehoben.

Wenn es notwendig sei, fänden sie hier immer eine Hand, die ihnen gereicht werde. Das gelte auch für die Eltern, wandte sich die Rektorin nun an die Väter und Mütter. Die Tür nicht nur des Klassenzimmers, sondern auch das der Schulleiterin stünde für sie immer offen.

So manchem Abc-Schützen wurde die Zeit derweil ein bisschen lang, hier und da wurde unruhig auf dem Popo herumgerutscht, andere tuschelten mit ihren Nachbarn. Doch dann begann Ingrid Pappler die Geschichte vom Löwen, der in die Schule geht, zu erzählen und plötzlich hatte sie die volle Aufmerksamkeit der Kleinen. Das wollten dann doch alle wissen, was die Raubkatze — und nicht nur die — in der Schule so lernt.

Mittlerweile war auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz eingetroffen, der zuvor bereits zusammen mit Schulleiterin Claudia Böllhof-Schwitajewski die neuen 81 Schulanfänger in der Stephani-Schule begrüßt hatte. Er hatte nicht nur für jedes Kind ein Lebkuchenherz dabei, sondern auch ein paar gute Wünsche mitgebracht.

Auf Mitschüler aufpassen

Der Verwaltungschef legte den Erstklässlern ans Herz, dass sie stets fleißig lernen sollen, auf ihre Mitschüler aufpassen und gut zusammenarbeiten. Mit großem Ernst und offensichtlichem Respekt sicherten die kleinen Abc-Schützen das dem Stadtoberhaupt zu.

An die Eltern appellierte der Bürgermeister, ihre Kinder nicht zu überfordern. Es sei wichtig, die Kinder dort abzuholen, wo ihre Leistungsfähigkeit liege, sie zu unterstützen und sie in nichts hineinzuzwingen.

In Absberg startete der erste Schultag mit einem Kirchenbesuch. Um 8.30 Uhr sollte der Gottesdienst zum Schulanfang beginnen, viele Kinder konnten es aber nicht mehr erwarten. „Ich bin seit 8 Uhr an der Kirche, da standen die ersten schon vor der Tür“, berichtete die Rektorin der Grundschule Absberg, Kerstin Seitz-Knechtlein.

33 Erstklässler in Absberg

In der Kirche waren alle Plätze restlos besetzt, nicht nur die Eltern, sondern auch Großeltern und teilweise Tanten und Onkel waren dabei. Pfarrer Dietmar F. Schuh begrüßte die Kinder und ihre Familien mit dem Glockenläuten: „Die Glocken sagen dir, dass sie sich freuen, dass du heute hier bist und in die Schule kommst.“

Kerstin Seitz-Knechtlein richtete in der Kirche ebenfalls ein paar Worte an ihre neuen Schützlinge. Sie hatte ihre alte Schultüte dabei, die schon über 30 Jahre alt ist. In diese Tüte habe sie nun alles gepackt, was die Kleinen im Laufe ihres Schullebens bräuchten. Einen Smiley für die Freude, etwas Süßes als Nervennahrung, einen Engel, der sie beschütze, und auch Taschentücher, die sie irgendwann einmal bestimmt bräuchten.

Nach dem Gottesdienst liefen alle gemeinsam den rund 200 Meter langen Weg zur Grundschule, in der die 33 Schulanfänger in zwei Klassen eingeteilt wurden. Nicht nur für die Abc-Schützen war es der erste Schultag, auch ihre Klassenlehrer Elke Pfahler und Lars Borrmann feierten Premiere an der Grundschule in Absberg.

In der 1 a drängten die Kleinen in die Klasse, um sich möglichst schnell einen guten Sitzplatz zu sichern, nicht immer zur Freude der Eltern, von denen manche ihre Kinder nicht gerne in der letzten Reihe sahen. „Keine Sorge“, beruhigte sie Klassenlehrerin Pfahler, „die Sitzordnung wird erfahrungsgemäß nicht so bleiben. Je nach Größe und der Aufmerksamkeit der Kinder, werden sie sich noch umsetzen.“

Eines hatten alle Schulanfänger gemeinsam, sie freuten sich auf die Schule. Auch die sechsjährige Mia Egerer aus der 1 b war voller Vorfreude. Über die Fächer, die sie bald haben wird, hat sie sich noch keine Gedanken gemacht. Auch der Inhalt ihrer Schultüte war noch ein Geheimnis, sie wusste nicht, was alles drin war: „Da muss ich sie erst aufmachen.“

 

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