Die große Leistungsschau der Region

30.3.2015, 07:00 Uhr
Die große Leistungsschau der Region

Gefühle, die vonseiten der Messe-macher ganz offensichtlich erwidert werden: „Wir fühlen uns hier sehr wohl“, sagte jetzt Josef Albert Schmid vom Ausstellungsorganisator JWS aus dem schwäbischen Mörslingen bei der Vorstellung der Veranstaltung im Haus des Gastes. „Gunzenhausen ist ein toller Standort mit einem tollen Ausstellungsgelände.“ Und Schmid muss es wissen, ist doch sein Familienbetrieb schon seit der ersten Altmühlschau im Jahr 1980 immer wieder in der Stadt zu Gast – zuletzt 2011, als Ausstellungsfläche (25 000 Quadratmeter), Hallen- (14) und Ausstel­lerzahl (260) sogar noch höher lagen.

Landrat Gerhard Wägemann ist dennoch sicher, dass „die Voraussetzungen gegeben sind, um viele Besucher anzulocken“. Ihm sei es zudem „ein großes Anliegen, uns als Einheit im Landkreis zu sehen“, und die Messe Altmühlfranken werde „dazu ihren Beitrag leisten“.

Zustimmung erntet der CSU-Mann da auch vom politischen Gegner: „Auch wir in Weißenburg freuen uns auf die Schau in Gunzenhausen“, sagt die 3. Bürgermeisterin der Großen Kreisstadt, Gaby Schlör (SPD). „Es wäre doch dumm, wenn wir im Landkreis immer noch, so wie früher, gegeneinander spielten statt miteinander. Unsere Stadt hat zum Beispiel im touristischen Sektor eine ganz andere Struktur, sodass wir uns sehr gut ergänzen.“

Schmid und sein Team haben jedenfalls ein Programm auf die Beine gestellt, das ein breites Publikum erreichen dürfte: „Mein Haus, meine Energie, meine Mobilität“ lautet eines der großen Themen, das sich die Messe auf die Fahnen geschrieben hat. In zehn Vorträgen, täglichen Energiesprechstunden und bei Probe­fahrten mit E-Autos verschiedener Hersteller „wollen wir zeigen, dass beim Energiethema alles mit allem zusammenhängt“, sagt Schmid, der auch ein Energieforum aufbietet, in dem Experten Besucher zu diesem Thema beraten.
„Rundum gesund“ lautet ein weiterer Schwerpunkt der Messe. In Halle G präsentieren sich dabei neben zahlreichen Anbietern von Gesundheitsprodukten auch ein gutes Dutzend Organisationen wie das BRK, das Gesundheitsamt oder die Evangelische Kranken- und Altenpflege Gunzenhausen.

Wie es sich im eigenen Heim noch besser wohnen lässt, zeigen Fachleute in den Hallen B, C und auf dem Freigelände. Stichwort: „Bauen, Wohnen, Einrichten“. Das Angebot der Aussteller reicht hier von Bettsystemen, Leuchten und Fernsehsesseln bis hin zu Rollläden, Wasseraufbereitungen und Klavieren.
Regelrecht ins Schwärmen gerät Schmid, wenn er auf seine „Grüne Halle“ zu sprechen kommt, die „traditionell großen Zuspruch findet“ und, da sie komplett mit Hackschnitzeln ausgelegt ist, „wunderbar duften wird“. Dort präsentieren sich etwa der Landesbund für Vogelschutz, die Forstämter, das Netzwerk „Bauen mit Holz“, und auch die Kirchen werden mit einem Schäferwagen und einem Kinderprogramm vertreten sein.

Als „absolutes Highlight“ preist Schmid freilich die „Halle Altmühlfranken“ an, in der sich unter anderem drei Brauereien aus der Region mit ihren Bierspezialitäten präsentieren: das Brauhaus Ellingen, die Felsenbräu aus Thalmannsfeld und die kleine Spezialitäten-Sudstätte Hecht-Bräu aus Zimmern. „Wenn jeder Brauer nur vier Sorten Bier mitbringt“, rechnet Schmid vor, „kann der Besucher ein Dutzend Biere probieren.“ Für eine entsprechende Grundlage sorgt dabei ein Gunzenhäuser Metzgermeister: Der „Storchenfischer“ serviert seine zertifizierten Altmühlfränkischen Bratwürste.

Mit diesen und vielen weiteren Attraktionen wollen Schmid und die vereinte Politprominenz, die im Vorfeld mitunter persönlich zum Telefon griff, um zögerliche Unternehmen zur Teilnahme zu bewegen, in vier Tagen rund 30 000 Besucher anlocken. Von denen werden, das haben Befragungen 2011 ergeben, rund ein Drittel aus Gunzenhausen kommen, weitere 17 Prozent aus den übrigen Landkreisgebieten. Knapp die Hälfte der Messegäste nimmt sogar noch längere Anfahrtswege in Kauf: „Bis zu 45 Minuten Fahrzeit werden akzeptiert“, weiß Schmid.

Der Gunzenhäuser Wirtschaftsförderer Andreas Zuber sieht darin eine große Chance für regionale Unternehmer: Sie könnten hier ihre Stärken einem großen Publikum zeigen und – in bewusstem Gegensatz zum anonymen Internet – „persönliche Kontakte zu Kunden pflegen“. Zuber jedenfalls ist sich sicher: „Firmen, die hier dabei sind, werden auch Erfolg haben.“

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