Dritte Amtszeit für Fritz Rottenberger

5.2.2017, 19:30 Uhr
Dritte Amtszeit für Fritz Rottenberger

© Jürgen Leykamm

Dem hält Fritz Rottenberger (Pfofeld) auch weiterhin tapfer stand. Er wurde einstimmig als Kreisobmann bestätigt. Ihm zur Seite steht künftig Erwin Auernhammer aus Indernbuch, der damit Artur Auernhammer aus Oberhochstatt ablöst. Letzterer hatte sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt.

Im Vorstand ergab sich zudem eine weitere Änderung. Tobias Stöhr (Gundelsheim) löst seinen Vorgänger Karl Huber (Seitersdorf) ab, der ebenfalls nicht mehr kandidierte. Wie bisher im Gremium vertreten sind Karl Auernhammer (Burgsalach), Gerhard Busch (Hechlingen), Andreas Forster (St. Veit) und Dieter Riehl (Kurzenaltheim). Zuvor hatten bereits 17 neue Ortsobmänner ihre Wahl angenommen. Auf Kreisebene bildet man nun eine schlagkräftige Truppe, die in nicht ganz einfacher Zeit den Bauernstand in der Öffentlichkeit für die nächsten fünf Jahre vertreten darf.

In den bisherigen zehn Jahren seiner Amtszeit sei es immer schwerer geworden, die Flagge der Landwirtschaft hoch zu halten, ließ Rottenberger beim Pressegespräch nach der Versammlung durchblicken. „Die Situation spitzt sich zu!“ machte er deutlich. Mittlerweile müsse man sich als Bauer eigentlich „permanent für jede Aktion rechtfertigen“. Es gebe viele Zeitgenossen, die ohne entsprechenden Wissenshintergrund mit diskutierten. „Sie säen nicht, sie pflegen nicht, sie düngen nicht, sie ernten nicht – aber sie wissen alles besser!“ war auf einer Folie zu lesen.

Dabei hagele es Kritik auch öfter mal „unter der Gürtellinie“, was laut Rottenberger nicht gerechtfertigt ist. Der Landwirt sei Erhalter der Kulturlandschaft und Produzent hochwertiger Nahrungsmittel, die so gut wie nie seien: „Die Natur ist unser Fernsehen – und das Programm machen wir Bauern!“ Keine blühende Wiese, kein Acker mit hellgelb leuchtendem Getreide ohne bäuerliche Mühe, so Rottenberger. Für ihn wie den gesamten Bauernstand ist ein immer größer werdendes Problem der Zeitgeist. Denn der ändert sich bekanntlich schnell, Landwirte aber müssten „in Generationen denken“.

Nach öffentlicher Meinung richtig zu handeln aber sei gar nicht mehr möglich: „Da können wir machen, was wir wollen...“. Höfesterben sei die Folge, und zwar eine, die nicht mehr rückgängig zu machen ist: „Wer einmal das Hoftor zugemacht hat, macht es nie wieder auf“, weiß der Landwirt. Wie prekär die Lage ist, macht sein neuer Stellvertreter deutlich: Seit 1960 stagnierten die Erzeugerpreise, so Auernhammer. Die Löhne aber seien seither stark gestiegen. Daran gemessen, müssten die Milchbauern heute drei Euro pro Liter bekommen – derzeit ist es bestenfalls ein Zehntel hiervon. Hinzu komme, dass der Landkreis Gefahr laufe, durch eine Neueinteilung der benachteiligten Agrar-zonen weitgehend aus der Förderkulisse zu fallen.

Die Vorwürfe bezüglich angeblicher Massentierhaltung „gehen an der Realität vorbei“, so der Kreisobmann. Im Gegenzug verwies er auf die massiven Schäden für die Landwirtschaft durch Graugänse, Biber und Wildschweine. Auf jüngsten Gegenwind seitens der Politik verwies BBV-Bezirksdirektor Rudolf Fähnlein. Die neue Bauernregel-Kampagne von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks könne nicht unbeantwortet bleiben.

Man erwäge derzeit rechtliche Schritte. Für den BBV auf Kreisebene hatte er nur lobende Worte übrig. Hier gibt es noch 2958 Mitgliedsbetriebe, was einen Rückgang um 0,57 Prozent bedeute. Damit ist er der „stabilste Kreisverband in Mittelfranken!“

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