Ein Hauch von Nostalgie in Wolframs-Eschenbach

28.4.2017, 18:01 Uhr
Ein Hauch von Nostalgie in Wolframs-Eschenbach

© Tabea Jung

Aus anfangs einer Handvoll Zuschauern wurden immer mehr Autobegeisterte, die den Konvoi vor dem Rathaus in Empfang nehmen wollten — und der ließ nicht lange auf sich warten. Das Dröhnen der alten Triebwerke, das Holpern auf dem Kopfsteinpflaster waren schon lange vorher zu vernehmen, und als die Oldtimer schließlich um die Ecke bogen, konnten sich die Zuschauer staunende Ausrufe nicht verkneifen.

Die Besitzer der noblen Autos parkten in einer ordentlichen Reihe und konnten sich vor dem Schwarm bewundernder Autoliebhaber kaum retten. Der Großteil der Bugattis glänzte in einem hellen Azurblau und ließ von Frühling und wolkenlosem Himmel träumen. "Mit unserem diesjährigen Treffen des Bugatti-Clubs wollten wir die Sommersaison einleiten und dabei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten Halt machen", erklärte Club-Ordner Heinz Elfers. "Und so schlecht ist das Wetter ja nun auch nicht!"

Jährlich findet eine solche Zusammenkunft für die Besitzer eines Bugattis statt, Startpunkt ist stets ein anderer Ort in Deutschland. Dieses Jahr begann die Reise in Dinkelsbühl.

"Hier in Wolframs-Eschenbach legen wir erst einmal eine Pause im Gasthof ,Alte Vogtei‘ ein und machen uns dann auf zur nächsten Etappe", schildert Elfers. Bei ihrer zweitägigen Unternehmungsfahrt weilten die Oldtimer-Fahrer unter anderem in Bad Windsheim und Burgoberbach, und sogar zum Essen beim Baron von Crailsheim waren sie eingeladen. Ihre Rundfahrt von ungefähr 190 Kilometern Länge endet am heutigen Samstag schließlich wieder in Dinkelsbühl.

"Waghalsiges Unterfangen"

Bugatti-Besitzer Werner Fuchs aus dem Rhein-Neckar-Kreis, der mit Ehefrau Susanne und Hund unterwegs war, erzählte begeistert, wie er an den geliebten Oldtimer kam. "Das war ein waghalsiges Unterfangen, ich war in einem Katalog auf die Versteigerung eines Bugattis gestoßen — nur fand die in Dänemark statt, und das bereits am nächsten Tag." Obwohl ein Kauf gewisse Risiken barg, da Fuchs das Fahrzeug nicht selbst inspizieren konnte, bat er einen Freund in Dänemark, die Auktion zu besuchen — und konnte sich kurze Zeit später stolzer Besitzer eines achtzylindrigen 1929er Bugattis mit 100 PS nennen.

Das ist inzwischen 30 Jahre her. Seitdem hat das Paar viele Reisen unternommen, unter anderem auch nach Molsheim im Elsass, dem Hauptsitz des französischen Automobilherstellers Bugatti.

"Und eines der besten Eigenschaften an diesem Auto: Der Hund passt mit rein!", lachte Werner Fuchs bei der Stippvisite in der Wolframstadt.

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