Ein Messeauftakt nach Maß

17.4.2015, 07:00 Uhr
Ein Messeauftakt nach Maß

© Dressler

Vielleicht das wichtigste Thema war am Donnerstag das Wetter. Dieses präsentierte sich hell und freundlich und vielleicht sogar einen Tick zu warm. Heute ist Regen vorhergesagt, und das Wochenende soll recht kühl und vermutlich trocken werden. Das sind keine schlechten Voraussetzungen, wie etwa Landrat Gerhard Wägemann anmerkte. Zu schön soll das Wetter jedenfalls nicht sein – aus Sicht der Messebetreiber und -besucher.

Die Erwartungen sind durchaus hoch. Die Marke von 30 000 Gästen könnte erreicht werden. Das wäre für die Messe, die ja seit 2013 ein „Gemeinschaftsprodukt“ des Landkreises und der beiden Städte Weißenburg und Gunzenhausen ist, ein schöner Erfolg. Ob sich für die Aussteller das Engagement auszahlen wird, muss man abwarten. Erstens gibt es ja auch noch das Nachmessegeschäft, und zweitens ist vielen klar, dass sie an den vier Tagen Flagge zeigen sollen, um stärker ins Bewusstsein der potenziellen Kundschaft zu gelangen. Es geht also auch ums Image.

Ein Messeauftakt nach Maß

© Wolfgang Dressler

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz warb für seine tatsächlich und im übertragenen Sinne „blühende Stadt“, die mit Wachstum, einer hohen Lebensqualität und sehr guten Freizeitmöglichkeiten aufwarte. Das neue Konzept der Messe mit dem regelmäßigen Wechsel zwischen den beiden großen Städten im Landkreis stehe für das Zusammenwachsen der Region und das gemeinsame Agieren im Landkreis. Fitz hieß die Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Behörden, öffentlichen Institutionen und Kirchen willkommen und hob wie auch die anderen Redner die Leistung der Messefirma Schmid hervor. Es komme im Interesse der heimischen Wirtschaft darauf an, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern selbstbewusst zu agieren. Die Konsumenten wüssten mehr als früher die Regionalität der Firmen und der Produkte zu schätzen. Da könne man ansetzen und brauche dem Onlinehandel nicht das Feld zu überlassen. Diesem könne man das persönliche Beratungs- und Verkaufsgespräch entgegensetzen, auf der Messe wie in den Geschäften. Die vier Tage seien dazu da, „das zu zeigen, was wir haben, und das ist viel“.

Landrat Wägemann befand, Gunzenhausen bringe als Messestandort ideale Voraussetzungen mit. Als Beispiele für das Angebot nannte er den Seenlandmarkt auf Reisen, das Netzwerk von Handwerkern, viel Kunsthandwerk und natürlich die Verpflegung der Besucher mit heimischen Lebensmitteln. Vielfalt und Qualität stimmen, so die Überzeugung des Landrats.

Schirmherr der Messe Altmühlfranken ist diesmal Johannes Hintersberger, Staatssekretär im bayerischen Finanz- und Heimatministerium. Der Schwabe strich heraus, dass es ohne Firmen und Dienstleister, vor allem ohne eigentümergeführte Unternehmen, keine Entwicklung gäbe. Deren Begeisterungsfähigkeit übertrage sich auf die Kundschaft. Und gerade die kleinen Firmen hielten an ihrem Personal fest. Umso schädlicher wäre es, wenn die Reform der Erbschaftssteuer den Mittelstand belasten würde, sagte Hintersberger und erhielt damit Applaus nicht nur von IHK-Vizepräsidentin Erika Gruber.

Der Schirmherr ließ anklingen, dass er früher mit Gerhard Wägemann (damals Landtagsabgeordneter) eng kooperierte, vor allem beim Ausbau der B 2, und dass sein Ministerium diverse Ansätze verfolge, um den ländlichen Raum zu stärken, nicht nur durch die Behördenverlagerung innerhalb von Bayern. Hintersberger erwähnte die Nordbayern-Initiative, von der auch der Adventure Campus in Treuchtlingen und der Kunststoffcampus in Weißenburg profitieren, das Landesentwicklungsprogramm, den kommunalen Finanzausgleich und die Breitbandförderung. Das schnelle Internet sei ein entscheidender Aspekt für das Gedeihen der Kommunen.

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