Eisbahn am Gunzenhäuser Marktplatz eröffnet

20.11.2016, 16:17 Uhr
Eisbahn am Gunzenhäuser Marktplatz eröffnet

© Jürgen Eisenbrand

Kaum eine Viertelstunde vorher hatte Karl-Heinz Fitz bei strömendem Regen die dritte Gunzenhäuser Eiszeit eröffnet: „Endlich wieder“, freute sich der Bürgermeister, gebe es diese Attraktion im Herzen der Stadt. Und er zeigte sich überzeugt, dass es bis 8. Januar 2017 wieder gelingen werde, „viele Menschen auch aus dem Umland anzuziehen“. Dass diese dann auch „mal einen Kaffee hier trinken“ oder einkaufen gehen, darüber sei er natürlich „nicht traurig“.

Bevor der Rathaus-Chef zum symbolischen Durchschneiden des Bandes schritt, hatte er noch einige Neuerungen zu verkünden. Die wohl wichtigste: Girscheles Männer vom Bauhof hatten im Herbst den Unterbau für die Bahn selbst gebaut; eine Maßnahme die laut Fitz fortan jährlich etwa 10 000 Euro einspart: „Und dieser Unterbau kann auch für andere Gelegenheiten verwendet werden.“ Der glühende Eisbahn-Fan Fitz nannte dies „einen guten und wichtigen Schritt“, zu dem der Stadtmarketingverein und sein Chef Patrick Bosch 4000 Euro beigesteuert habe.

Ebenfalls neu ist der „Eismeister“. Georg Karl Zanzinger, der zwei Jahre lang für das „Spielfeld“ der Eisläufer und Eisstockschützen verantwortlich war, gab das Amt an Klaus Carl ab. Auch er ist in Gunzenhausen kein Unbekannter, ist er doch als „Gambrinus“ ein wichtiger Teil der Kirchweih. In Sachen Gastronomie (Harry Gießbeck, Familie Jordan) und Ticketverkauf sowie Schlittschuhverleih (Eislauf-Club Gunzenhausen) setzen die Organisatoren, die sich über eine steigende Anzahl an Sponsoren freuen können, hingegen auf Bewährtes.

Ein Rezept, das offenbar nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat. Laut Fitz haben sich so viele Schulklassen wie noch nie fürs kostenlose Vormittags-Eislaufen angemeldet: „Ich hab das mal durchgerechnet“, so das Stadtoberhaupt: „Schon jetzt sind es 1060 Schüler, die hierher kommen, fast jeder Vormittag ist schon voll.“ Und Fitz ist sich auch sicher, dass Einzelhandel und Gastronomie von der Anziehungskraft der einzigen Eisbahn in weitem Umkreis profitieren können – auch wenn, wie er einräumt, „der eine oder andere Parkplatz am Marktplatz wegfällt“. Der Aufwand, den die Stadt betreibe – und den sie sich alljährlich etwa 30 000 Euro kosten lasse – sei jedenfalls, davon ist Fitz überzeugt, „gerechtfertigt“.

In diesem Punkt hat er Bauhof-Chef Girschele ganz auf seiner Seite. Etwa 320 bis 350 Stunden hätten seine Männer in den Aufbau des etwa 11 mal 32,5 Meter großen Eisbahn-Unterbodens gesteckt. „Das lief richtig gut“, lobt er seine Arbeiter. Dass Gunzenhausen von dem eisigen Vergnügen profitiere, steht für ihn außer Frage: „Früher konnte man an einem Spätherbstabend die Leute auf dem Marktplatz an ein paar Händen abzählen, heute ist richtig was los!“, freut er sich. Und er hat beobachtet, dass gerade an Sonntagabenden viele Autos mit DON- oder SHA-Kennzeichen in der Stadt parkten: „Die kommen alle wegen der Eisbahn.“

Er selbst zögert übrigens noch damit, sich auf den glatten Untergrund zu begeben. Früher sei er ein guter Läufer gewesen, bei der Eisbahnpremiere vor zwei Jahren seien ihm jedoch seine alten Schlittschuhe kaputtgegangen, und „mit den neuen Eishockeystiefeln habe ich mich noch nicht aufs Eis getraut“. Und schmunzelnd fügt er hinzu: „Ich werde wohl am Abend mal die Eisbahn weiträumig für mich absperren und dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit die ersten Schritte wagen.“

 

Keine Kommentare