Erfreulich: Altmühlsee-Wasser ist in Ordnung

2.9.2018, 07:44 Uhr
Erfreulich: Altmühlsee-Wasser ist in Ordnung

© Mario Früh

Auf einer Messtour durch 22 deutsche Städte testet Greenpeace Seen, Bäche, Flüsse und private Brunnen auf Rückstände aus der Massentierhaltung. Werden Felder mit zu viel Gülle überdüngt, können multiresistente Keime und überschüssige Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat in Bäche und Flüsse und schließlich in die Meere gespült werden. Zudem sickert an vielen Stellen Nitratstickstoff ins Grundwasser.

Eintrag in die Seen

"Die Gülleflut aus der Massentierhaltung überdüngt die Felder und gefährdet so Wasser und Mensch", erklärt Reinhard Sachs von Greenpeace Ansbach "Nur eine Verringerung der Tierbestände kann dieses Problem lösen." Auch die Urlaubsgäste und Besucher des Altmühlsees und des Brombachsees müssen immer wieder unter den Folgen der Überdüngung leiden.

Durch Regengüsse werden die Rückstände aus der Massentierhaltung in die Seen gespült. Diese beeinflussen nachweislich die Entstehung der Blaualgen. Gibt es zu viele davon, spricht das Gesundheitsamt eine Badewarnung aus. Ein altbekanntes Problem, das laut Reinhard Sachs unmittelbar mit der Überdüngung zusammenhängt. Am Freitag machte das Wassercheckteam von Greenpeace Hamburg Station in Gunzenhausen. Am Vormittag nahm das Team von einem Schlauchboot aus Wasserproben aus dem Altmühlsee.

Erfreulich: Altmühlsee-Wasser ist in Ordnung

© Mario Früh

Die Ergebnisse fielen erfreulich aus. So ist die Wasserqualität des Altmühlsees als gut einzustufen, sämtliche Werte von Nitrat über Phosphat bis hin zu Stickstoffnitrat sind für einen Badesee vollkommen in Ordnung. Die Messergebnisse auf multiresistente Keime lassen allerdings noch auf sich warten. Diese können nur in einem Speziallabor getestet werden, was einige Tage in Anspruch nimmt.

Am Nachmittag informierten die Aktivisten dann auf dem Marktplatz von Gunzenhausen über die Auswirkung von Massentierhaltung und Gülleschwemme auf Gewässer und die menschliche Gesundheit. Dort konnten interessierte Bürger ihre selbst mitgebrachten Wasserproben mithilfe eines Schnelltests analysieren lassen. Am Greenpeace-Pavillon herrschte von Anfang an großer Andrang. Die Umweltschützer hatten ein etwa drei Meter hohes aufblasbares Schwein aufgestellt, um noch deutlicher auf die Verfehlungen der Massentierhaltung hinzuweisen, wie sie erklären.

Aus Neugier

Die meisten Besucher des Infostandes wollten ihr Wasser aus Neugier einfach einmal prüfen lassen und schauen, was dabei herauskommt. Aus allen möglichen Brunnen, Teichen und Zisternen der Umgebung wurden Proben abgegeben. Die Ergebnisse fielen hinsichtlich der Nitrat-und Phosphatwerte teils sehr unterschiedlich aus: Von nicht messbar über normal bis hin zu deutlich erhöhten Werten war alles dabei.

Das Seenland ist nur eine Zwischenstation auf der Messtour quer durch ganz Deutschland. Bis Anfang September sind die Mitglieder von Greenpeace noch im Einsatz. Die letzte Station der Wasserchecktour ist dann am 8. September in Braunschweig.

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