Erster "Notfalltag Altmühlfranken"

27.3.2015, 08:00 Uhr
Erster

© Tim Wagner

„Rettungsdienst und auch die Schnittstelle zum Krankenhaus sind in hohem Maße Teamarbeit und leben nicht nur von individueller Kompetenz, sondern ganz wesentlich vom Vertrauen und guter Kommunikation zwischen allen Beteiligten“, unterstrich Maune gleich zu Beginn.

Im Anschluss eröffnete Oberarzt Dr. Karaguelle aus dem Klinikum Nürnberg die Reihe von Fachvorträgen mit einem Vortrag über psychiatrische Notfälle. Es folgte eine ausführliche Darstellung des Herzinfarkt-Netzwerks Südfranken, für das sich das Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen gerade akkreditiert. Dr. Priesmeier, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie in Gunzenhausen, und Dr. Hollweck, Internist, Notarzt und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, zeigten die aktuellen medizinischen Standards auf und betonten, wie wichtig der Faktor Zeit bei einem Herzinfarkt ist. Auch aus diesem Grund sei eine koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten entscheidend. So werde das EKG aus dem Rettungswagen inzwischen per Funk vorab in die Klinik Gunzenhausen übertragen, damit dort die Zeit bis zum Eintreffen des Patienten genutzt werden kann, um alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen.

Dr. Gutsche, Chefarzt der Anästhesie Gunzenhausen, und Dr. Metzger, Oberarzt der Unfallchirurgie Gunzenhausen, stellten die Schwerverletztenversorgung im Regionalen Traumazentrum am Klinikum Altmühlfranken vor. Schon seit 2010 ist Gunzenhausen im Trauma-Netzwerk Mittelfranken der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert. Ziel des Netzwerks ist es, jedem Schwerverletzten rund um die Uhr die bestmögliche Versorgung unter standardisierten Qualitätsmaßstäben zu ermöglichen. Das heißt, dass sich die Kliniken im Trauma-Netzwerk durch eine moderne Ausstattungsqualität sowie eine 24-stündige Verfügbarkeit von Ärzten und medizinischem Fachpersonal mit hoher Qualifikation und Erfahrung in der Schwerverletztenversorgung auszeichnen. Auch hier gilt: Die Überlebenschance eines schwer verletzten Patienten ist stark zeitabhängig. Transportwege müssen bei Lebensgefahr kurz sein. Durch die zentrale Lage im Fränkischen Seenland und die Entfernung zu großen Zentren kommt so dem Regionalen Trauma-Zentrum Gunzenhausen eine be­deutende Stellung innerhalb des Trauma-Netzwerks Mittelfranken zu, hieß es.

Nach den Vorträgen hatten die Notfallmediziner und -mitarbeiter in mehreren Workshops die Möglichkeit, ihr Wissen zu den Themen Säuglings- und Kinderreanimation, Beatmung im Rettungsdienst und Versorgung von Unfallopfern durch praktische Übungen zu erweitern. In den Pausen blieb Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussionen. Als Fazit der gelungenen Infoveranstaltung bleibt: Es wird mit Sicherheit einen zweiten „Notfalltag Altmühlfranken“ geben.

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