Ferien 2014: Bei Regen und Kälte lockt das Hallenbad

26.8.2014, 22:00 Uhr
Ferien 2014: Bei Regen und Kälte lockt das Hallenbad

© Jürgen Eisenbrand

Denn dann rufen die Urlauber bei der stellvertretenden Leiterin der Gunzenhäuser Tourist-Info an und wollen nur eines wissen: Was können wir bloß an einem solchen Tag unternehmen? „Heute Vormittag drehten sich fast alle Anrufe um dieses Thema“, sagt die 25-Jährige, und ihre Kollegin Vanessa Schwarzer nickt zustimmend. „Wir hatten viele Anfragen. Vor allem Eltern mit Kindern holen sich bei uns Rat.“ Und tatsächlich haben die beiden charmanten jungen Damen etliche Schlechtwetter-Alternativen in petto – allen voran das Freizeitbad Juramare.

Dort waren gestern schon kurz nach Öffnung der Tore um 10 Uhr nahezu alle Parkplätze besetzt, an der Kasse bildeten sich zeitweise Besucherschlangen von eindrucksvoller Länge.  Auch Claudia Jestner und ihre drei Kinder Lili, Paul und Mia flüchteten sich vor dem Dauerregen ins wohlig-warme Hallenbad. „Das ist eine wirklich gute Alternative bei diesen Temperaturen“, sagt die Urlauberin aus Kirchheim/Teck (Baden-Württemberg), die eine Woche Aufenthalt im Seenland gebucht hat. Vom Freizeitbad hat sie in ihrem Reiseführer gelesen und sich, nachdem am Montag sogar noch ein kurzes Bad im Altmühlsee möglich war, gestern spontan für einen Besuch dort entschieden: „Die beiden Kleinen sind ja noch nicht so empfänglich für einen Museumsbesuch.“

Auch Thomas Beigel, seine Frau Petra und Tochter Paula wurden gestern von Tief „Yasmin“ ins Juramare getrieben. Die Familie aus Gerolzhofen (Unterfranken) hat ihr Quartier für eine Woche in Rehenbühl aufgeschlagen und ist prinzipiell begeistert vom Seenland: „Das ist wie Italien, nur viel näher!“, schwärmt Petra Dorsch-Beigel. Die begeisterten Radler sind  schon zum dritten Mal hier und haben sich im Internet über Regen-Alternativen informiert: „Wir haben uns heute für das Bad in Gunzenhausen entschieden, und wenn es morgen nicht besser ist, werden wir ins Römermuseum nach Weißenburg gehen.“

Stefan Hartmann, seine Frau Teresa und die beiden Kinder wurden gleich am ersten Urlaubstag kalt erwischt. Und die Familie aus dem Kreis Ludwigsburg (Baden-Württemberg), die am Campingplatz in Absberg wohnt, hat sich eines fest vorgenommen: „Wir reisen erst wieder ab, wenn wir einen schönen Tag hier erlebt haben.“

Stefan Deiss, der mit Ehefrau Nicole und Tochter Julia seit Sonntag mit dem Wohnmobil am Altmühlsee campiert, ist froh, dass es für Tage wie diese das Juramare gibt: „Schön, dass das Hallenbad in Gunzenhausen auch im Sommer geöffnet hat, und nicht wie anderswo nur im Winter.“ Denn, so fragt der Urlauber aus Bad Schussenried (Baden-Württemberg), was solle man sonst mit einem kleinen Kind schon anfangen?

Insgesamt wirken die Urlauber, die gestern vor der Kälte fliehen, keineswegs frustriert oder verärgert. Martin Eisermann aus der Nähe von Rosenheim, der mit Ehefrau Monika sowie den Töchtern Judith und Anna an der Kasse ansteht, meint sogar: „Unsere Mädchen sind glücklich. Wenn es nach denen geht, könnten wir jeden Tag ins Hallenbad gehen.“

Womöglich ist das für die Urlauber in und um Gunzenhausen tatsächlich auch in den nächsten Tagen noch ein Rettungsanker. Denn es bleibt regnerisch, die Temperaturen wagen sich nur sehr zaghaft über die 20-Grad-Marke – und das Wasser in den Seen ist erfrischende 18 (Brombachsee) bzw. 17 Grad (Altmühlsee) kalt.

Da werden Katrin Meidl und Vanessa Schwarzer in der Touristen-Information noch viele Hilferufe per Telefon erhalten.

Keine Kommentare