Fliegende Fäuste: Kirchweihboxen in Altmühlfranken

21.9.2014, 19:40 Uhr
Fliegende Fäuste: Kirchweihboxen in Altmühlfranken

© Kowal

Eröffnen durften das traditonelle Kirchweihboxen zwei zwölfjährige Schülerinnen. Nach Meinung der Punktrichter in diesem dreiminütigen Schlagabtausch etwas mehr abbekommen hatte Emilie Perthold (Leinefeld) und so bescherte Cheyenn Bluhm der „roten Ecke“ die ersten zwei Punkte. Die Führung baute im nächsten Papiergewichtsduell Holger Schwarzkopf (Leinefeld) gegen den ebenfalls erst elfjährigen Gunzenhäuser Arthur Abrahamyan ohne Probleme aus.

Im dritten Duell gelangen dem Pleinfelder Jamiro Klasing drei schöne Kopftreffer in der ersten Runde. Doch ab der zweiten zeigte Moses Fischer in seinem 62. Kampf, warum er Deutscher Vizemeister ist und den Ostseepokal gewonnen hat. Der Bayerische Meister aus Pleinfeld wehrte sich in diesem Junioren-Leichtgewichtskampf mit allen Mitteln und wurde dafür trotz der knappen Niederlage mit nicht weniger Applaus bedacht.

Sein mit 15 ein Jahr jüngerer TVG-Teamgefährte Liridon Banushi legte gegen Denis Metovic zwar los wie die Feuerwehr, wurde aber gleich beim ersten Treffer angezählt und musste sich nach dreimal zwei Runden im Junior- Halbweltdergewicht dem Stadtmeister von Frankfurt verdient geschlagen geben.

Im anschließenden Weltergewichtskampf ließ Nameg Namedov zunächst die Schläge von Vedat Saritag wie nichts an sich abprallen. In der zweiten Runde gab der sonst für Bad Kissingen in den Ring steigende Kickboxer jedoch seine Defensivtaktik auf, deckte seinen mit 34 acht Jahre älteren Gegner immer wieder mit Schlagserien ein und holte zum rhytmischen Klatschen des begeistert mitgehenden Publikums den ersten Sieg für Gunzenhausen.

Starker Meister Viktor Vitulin

Auf den zweiten ließ gleich danach Matthias Büchner hoffen. Der deutsche Hochschulmeister von 2013 und amtierende Vize aus Erlangen fand aber kein Wirkungsmittel gegen den viel zu schnellen Hessenmeister Hrach Mavsisyan und der BC Nordend Offenbach führte zur Pause mit 10:2. Nach dem mit großen Beifall bedachten Auftritt von zwei Jungs und 70 Mädchen in fünf HipHop-Gruppen der Tanzschule „Dance14s“ aus Gunzenhausen ruhten die Hoffnungen auf Dennis Mattmüller, für den jedoch der mit elf ein Jahr ältere südwestdeutsche Meister Viktor Vitulin einfach zu stark war.

Fliegende Fäuste: Kirchweihboxen in Altmühlfranken

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Den wohl besten und spannendsten Kirchweih-Boxkampf lieferten sich Kathrin Hühn und Tiffany Coussens. Die deutsche Hochschulmeisterin aus Hessen und die aus Amerika stammende Frankenmeisterin und DMDritte aus Bad Windsheim schenkten sich vier Runden nichts. Die abwechselnd als Punkt- und Ringrichter agierenden Karl-Heinz Wolfstetter, Jürgen Geier, Siegfried Beckinmg (alle Würzburg), Richard Hilgert (Kitzingen) und Robert Renner (1. FC Nürnberg) sahen am Ende die 33-jährige Coussens nur einen Hauch besser als die zwar sieben Jahre jüngere, aber nach Kämpfen (47:33) erfahrenere Offenbacherin.

Am Ende hatte also die Siegerin die Hosen an, denn die Hessen boxte im roten Rock. Weil Nico Mattmüller das letzte Duell gegen Dennis Jakob verloren hatte, ging es im einzigen Schwergewichts - kampf um Revanche.

Diese gelang nach nicht einmal 30 Sekunden, weil der Gunzenhäuser dem Würzburger schon mit dem ersten Treffer eine blutige Nase schlug und das Duell in der 1. Runde durch technischen K.o. beendet wurde.

Blutige Nase

Nach dem dritten Sieg gab es für Gunzenhausen aber nichts mehr zu holen, denn im Superschwergewicht verlor der Würzburger Jürgen Heidel gegen Mustafic Dzenan ebenfalls in der 1. Runde und damit noch schneller als die Bad Windsheimer Edmon Avagyan (Mittelgewicht) und Manuel Melkominanz (Weltergewichta) gegen Stefan Zayyan beziehungsweise Rafat Ciczewski.

Trotz der klaren Niederlage für Gunzenhausen war TV-Trainer Ralf Markart mit dem Kirchweihboxen sehr zufrieden und gratulierte dem BC Nordend Offenbach zu einer starken Staffel und Vorstellung. Gelungen ist für ihn auch die Generalprobe für das für die Kirchweih 2015 geplante Jumelage- Duell gegen Isle. Dort erhoffen sich die beiden Trainer Ralf Markert und Steffan Mattmüller auch wieder die tatkräftige Untersützung von Ringsprecher Walter Hochradel, Zeitnehmer Karl Hofer, den Schriftführern Siegwart Münnich und Steffi Markert oder Ringärztin Dr. Nicole Krauß, die eigentlich nur eine blutige Nase stillen musste.

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