"Gänse-Management" am Altmühlsee geht weiter

22.1.2018, 05:58 Uhr

© Wolfgang Dressler

"Das Projekt hat uns in den letzten drei Jahren große Verbesserungen gebracht und erheblich zur Befriedung vor Ort beigetragen", sagte der Minister in München. Von den gewonnenen Erkenntnissen sollen Brunner zufolge künftig weitere Regionen profitieren, in denen es zu Konflikten mit den Tieren und der Landwirtschaft oder dem Tourismus kommt.

Deshalb stehen die Wildgänse-Experten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ab sofort auch Betroffenen aus Problemregionen außerhalb der Projektgebiete mit Rat und Tat zur Seite. In den vergangenen Jahren haben die Wildgänsebestände in vielen Teilen Bayerns stark zugenommen. Vor allem Landwirte beklagen die zunehmenden Schäden durch Äsung und Verschmutzung der Felder durch Kot, aber auch verschmutzte Erholungsflächen führen zu Ärger.

Das von der Landesanstalt für Landwirtschaft geleitete Projekt setzt auf die Zusammenarbeit aller Beteiligten vor Ort. Landwirte, Jäger, Jagdgenossen, Naturschützer und Behörden entwickeln gemeinsam regionalspezifische Maßnahmen wie Fortbildungsangebote für eine verstärkte, revierübergreifende Bejagung und eine gezielte Vergrämung der Wildgänse von sensiblen Flächen.

Neue Jagdformen

Im Maintal und am Altmühlsee werden auch neue Formen der Gänsejagd erprobt. Mit Gänseliegen, die dem Schützen Deckung bieten, sowie Gänseattrappen und Gänselockern (Imitierung der Gänserufe), die Gänse anlocken, können Wildgänse auch auf landwirtschaftlichen Flächen, also dort wo die Schäden entstehen, erfolgreich bejagt werden.

Gleichzeitig sollen attraktive und störungsfreie Lebensräume für die Tiere gefunden werden. Weitere Methoden der Populationskontrolle, wie eine fachmännische Behandlung von Gelegen, werden wissenschaftlich untersucht.

Nähere Informationen zum Modellprojekt gibt es unter www.lfl.bayern.de/wildgaense

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