„Ganz normaler Sommer“ im Waldbad

1.10.2016, 18:00 Uhr
„Ganz normaler Sommer“ im Waldbad

© Stadtwerke

Wie Renk zusammen mit Roland Dücker, dem kaufmännischen Geschäftsführer der Stadtwerke, in einem Gespräch mit unserer Zeitung auf die Sommersaison rückblickend feststellten, stehen die beiden Bäder seit Jahren in einer Wechselbeziehung: „Wenn es heiß ist, ist im Freibad viel los und im Juramare wenig — und umgekehrt. Das hält sich die Waage“. Von daher sei das Minus im Freibad durchaus zu verschmerzen.

Insgesamt 68 727 Freundinnen und Freunde des Wassersports hatten heuer in der Zeit zwischen dem 14. Mai und dem 11. September den Weg in die Freizeiteinrichtung am Rand des Burgstallwalds gefunden. Das sind 12 491 oder 15,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 568 (2015: 660) Gäste durchquerten im Durchschnitt pro Tag die Eingangspforte. Am meisten los war heuer am 10. Juli mit 2999 Besuchern. Nur 92 waren es am 24. Mai. Geöffnet hatte das Waldbad an 121 (123) Tagen.

Nach wie vor ein Renner ist hier das im Frühjahr 2013 neu gebaute Piratenschiff. Es wurde auch heuer von den jüngeren Gästen mit Begeisterung angenommen und von den Eltern und Urlaubern sehr gelobt. Auch die Tanz-klar-Party ohne Zigaretten und Alkohol, die seit einigen Jahren zusammen mit der Jugendpflege und der Wasserwacht organisiert wird, lockte die jungen Leute in Scharen an. Action war bei dem Jugend-Event nicht nur im 2,5 Millionen Liter fassenden Schwimmerbecken, sondern auch im mit 450 000 Litern Wasser gefüllten Nichtschwimmerbecken angesagt. Zusammen mit den 20 000 Litern im Planschbecken entspricht die Wassermenge im Waldbad übrigens dem Jahresverbrauch von 20 Vier-Personen-Haushalten, wie Martin Renk erläuterte.

Um den Badbetrieb aufrechtzuerhalten, schossen die Stadtwerke auch in diesem Jahr rund 300 000 Euro zu. „Der Betrag wird von uns getragen, weil es wichtig ist für die Stadt, dass eine so schöne Anlage da ist“, stellte Roland Dücker in diesem Zusammenhang fest und fügte im gleichen Atemzug ein dickes Lob an die Mitarbeiter an, die die Anlagen auch im Juramare und im Saunadorf top in Schuss halten und stets auf Freundlichkeit, Servicequalität und Hilfsbereitschaft bedacht sind. „Die Gäste fühlen sich einfach wohl und gut aufgehoben“, wissen Dücker und Renk. Die Mitarbeiter seien hoch motiviert und erarbeiteten selbstständig oder im Team immer wieder neue Konzepte zur Verbesserung der Dienstleistungsqualität und der internen Abläufe. Und auch die Anlagen selbst und die Sauberkeit in den mit „Service-Q“ und „Saunapremium“ zertifizierten Einrichtungen würden stets positiv bewertet.

Einige Kritik mussten sich die Stadtwerkemitarbeiter indes anhören, weil das Waldbad wie geplant ab dem 12. September geschlossen war, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch sonniges und warmes Wetter herrschte. „Leider war eine Verlängerung der Sommersaison nicht möglich, da das Freizeitbad aus organisatorischen Gründen pünktlich in die Herbst- und Wintersaison starten musste“, erklärte Martin Renk. Erfahrungsgemäß schwächle der Betrieb anabhängig von der Witterung zum Saisonende stark und zum Start der Kirchweih sei das Freibad dann endgültig „abgemeldet“. Im Vergleich zu anderen Kommunen böten die Stadtwerke durch den zeitgleichen Betrieb beider Bäder jedoch allen Gästen immer eine Möglichkeit zum Schwimmen. Renk hat sich umgehört und erfahren, dass zum Großteil nur diejenigen Kommunen die Saison verlängert haben, die kein Hallenbad betreiben.

Auf keine Veränderungen brauchen sich die Gäste heuer bei den Herbst- und Winteröffnungszeiten im Juramare mit seiner neu eingerichteten und sehr gut frequentierten Kinderspielecke sowie im Saunadorf einstellen. Und auch die Preise bleiben nach Auskunft von Dücker und Renk unverändert. Mit 81 013 Gästen fuhr das Freizeitbad am Bahnhofplatz heuer in der Zeit von Januar bis Ende August bereits ein sattes Plus von 11,9 Prozent ein. Noch besser lief es im Saunadorf, das von Anfang Januar bis zum Ende des letzten Monats 24 780 Besucher anlockte. „Dies entspricht einem Plus von 12,1 Prozent und ist das beste Ergebnis seit der Eröffnung im Jahr 2006“, freuen sich Dücker und Renk.

Dass das Saunadorf so gut frequentiert wurde, hat für die beiden Verantwortlichen der Stadtwerke weniger mit dem Wetter zu tun („Es war ein ganz normaler Sommer“), sondern vielmehr mit dem laufend verbesserten Angebot. Sehr gut kommt bei den Gästen etwa das seit Anfang letzten Jahren geltende Tages- und Eventprogramm an. Mit knapp 40 Aktionen können sich die Gäste laut Renk auf Vitamindrinks, frisches Obst, Gesichts- und Körperpackungen, Meersalzpeelings, Fächer, Eis- und Schneeballaufgüsse und vieles mehr freuen. Ein Renner sind obendrein die Backevents in der Backstubensauna und die neue Sauna namens Zunftstube. Sie wurde vor einem Jahr als große Aufgusssauna eröffnet und sorgt laut Renk bei den Saunafans aus der Stadt und dem Umland für Begeisterung.

Obwohl im Waldbad heuer ein Minus zu verzeichnen war, sind die Stadtwerke insgesamt sehr zufrieden. Roland Dücker: „Das Bäder- und Saunaangebot wird von den Gästen aus nah und fern sehr gut angenommen. Das Waldband, das Juramare und das Saunadorf zusammengerechnet, kamen heuer bis Ende August 177 520 Gäste. Ein bisschen mehr, nämlich 178 428, waren es im selben Zeitraum im vergangenen Jahr.

Um langfristig eine hohe Service- und Dienstleistungsqualität bieten zu können, ist es wichtig, gute Auszubildende zu finden und wenn möglich langfristig im Unternehmen zu halten. Diese Linie verfolgen wie andere Betriebe auch die Stadtwerke. Insgesamt hat das Kommunalunternehmen momentan vier Azubis und eine neu ausgelernte Fachangestellte für Bäderbetriebe im ersten Gesellenjahr. Für das nächste Ausbildungsjahr soll wieder ein Azubi eingestellt werden.

Die Stadtwerke haben vor, den Beruf Fachangestellter für Bäderbetriebe wiederum auch in Gunzenhausen vorzustellen. Termin ist am Samstag, 26. November von 9 bis 15 Uhr in der Stadthalle.

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