Gaspreis in Gunzenhausen sinkt kräftig

10.8.2016, 17:28 Uhr
Gaspreis in Gunzenhausen sinkt kräftig

© Stadtwerke

Ansonsten legte Dücker ein Zahlenwerk vor, „mit dem wir sehr zufrieden sein können“, wie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz schon vorab verkündete. Und das, obwohl die Überweisung der Stadtwerke an den Stadtsäckel so mager ausfiel wie seit Jahren nicht mehr: Magere 115 000 Euro kann Stadtkämmerer Werner Stützer verbuchen. Zum Vergleich: 2012 waren es 360 000 Euro, ein Jahr darauf stolze 523 000, und sogar im durchwachsenen Jahr 2014 flossen — allerdings nur dank einer Steuerrückerstattung — 562 000 Euro in den Stadthaushalt.

Weniger Gewerbesteuer

Und auch Konzessionsabgaben (532 000 Euro) und Gewerbesteuer (37 000 Euro) fallen nicht so hoch aus, wie dies in den letzten Jahren zumeist der Fall war. 2010 etwa lagen die Beträge bei 587 000 beziehungsweise 220 000 Euro.

Auf dem Strommarkt agierten die Stadtwerke zwar sehr erfolgreich und verkauften 740 000 Kilowattstunden (kWh) mehr als 2014. „Allerdings waren die Preise niedriger, sodass die Erlöse sanken“, so Dücker: von 5,28 auf 4,51 Millionen Euro. Ernüchternd in diesem Zusammenhang auch die Zahl jener, die auf umweltfreundlich erzeugten Strom setzen und bereit sind, dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen: Nur zwei Prozent der Haushalte beziehen Ökostrom.

Der Gasmarkt schwächelte zum einen witterungsbedingt, und zum anderen sprangen erneut Großkunden ab, was zu einem Minus von zwölf Prozent der Abgabemenge führte. Entsprechend sanken auch die Erlöse: von 5,28 auf 4,51 Millionen Euro.

Stabil beziehungsweise sogar leicht im Plus dagegen das Geschäft mit dem Trinkwasser: 743 000 Kubikmeter des Lebensmittels Nummer eins verkauften die Stadtwerke im letzten Jahr; 12 000 mehr als 2014. Die Einnahmen stiegen in der Folge leicht um 20 000 auf 1,51 Millionen Euro.

Nur noch 61 000 Euro erlöst Dücker mit der Wärmeversorgung, nachdem in den letzten Jahren zwei große interne Abnehmer (Krankenhaus und Grundschule Süd) auf andere Energieträger umgestiegen sind. Zum Vergleich: Noch 2013 brachte dieser Posten mehr als doppelt so viel Geld ein: 135 000 Euro.

Ein dickes Minus in der Bilanz verbuchte erneut das Juramare: Mit 163 566 Besuchern (davon gut 43 000 in der Sauna) konnten Einnahmen von 1,02 Millionen Euro erzielt werden, die jedoch nur 47 Prozent der Kosten deckten. Defizit: 1,13 Millionen, in etwa so viel wie im Vorjahr. Und das, obwohl die Auslastung des Hallenbads mit 615 Besuchern pro Tag etwas höher war als 2014 (590). Allerdings sperrten die Stadtwerke das Bad im Hitzesommer 2015 überhaupt nur an 266 Tagen auf, im Jahr zuvor waren es 306 Öffnungstage.

46 Prozent mehr Besucher

Vom Jahrhundertsommer profitieren konnte naturgemäß das Waldbad, dessen Besucherzahl im Vergleich zum (allerdings sehr schlechten) Jahr 2014 um 46 Prozent auf 81 218 stieg; die Einnahmen kletterten im Gleichschritt von 142 000 auf 258 000 Euro — womit aber dennoch die Kosten nur zu 51 Prozent gedeckt sind. Verbleibt also bei den Stadtwerken auch hier ein sattes Defizit von 248 000 Euro.

Ein ebenso chronisch defizitärer Betrieb wie die Bäder einer Stadt ist allerorten auch der öffentliche Nahverkehr; im Falle Gunzenhausens also die neuerdings drei Stadtbus- und die vom 1. Mai bis 1. November an Wochenenden und Feiertagen betriebene Freizeitlinie.

Die Fahrgastzahlen stiegen zwar leicht auf 195 588, die Erlöse dank einer Tariferhöhung und eines 50 000-Euro-Zuschusses für die Freizeitlinie sogar „ordentlich“, so Dücker. Dennoch blieb unter dem Strich ein Defizit von 300 000 Euro, das die Stadtwerke — neben denen der Bäder — schultern. Insgesamt entlasten sie den Stadthaushalt so um fast 1,7 Millionen Euro.

Stadtwerke-Chef Dücker wollte sich der positiven Wertung des Bürgermeisters übrigens nur teilweise anschließen. Er sprach von einem allenfalls „zufriedenstellenden“ Ergebnis, weil es besser sei als geplant. Allerdings sei es keines, mit dem man auf Dauer leben könne.

 

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