Gesundheitstipps aus dem Doppeldecker

22.7.2015, 12:00 Uhr
Gesundheitstipps aus dem Doppeldecker

© Schneider

Für vier Stunden stand der Doppeldeckerbus mit der Aufschrift „Herzenssache Schlaganfall“ vor der Sparkasse. Bereits ab elf Uhr fanden die ersten Interessierten ihren Weg zu dem großen, roten Gefährt der Aufklärungskampagne, dessen Experten, Ärzte und Therapeuten an Bord kompetent über diese plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns aufklärten. In über 100 deutschen Städten macht das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim mit seinem Bus halt und erläutert das Risiko eines Schlaganfalls, der oftmals durch Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Vorhof­flimmern und Diabetes verursacht wird.

Unterstützung erhielten sie hierbei von mehreren lokalen Verbänden. Auch der „Behinderten- und Rehabilitations-Sportverein Gunzenhausen“ war mit Beratung und Broschüren vor Ort. Mit Reha-Gruppen sowohl für Herzkranke, als auch Menschen mit Herzschrittmachern, Stents und beginnender Herzschwäche bietet der Verein optimale Chancen, den Leistungsstandard nach einem Krankenhausaufenthalt zu erhalten. Ausdauertraining, Blutdruckregulierung und Stressabbau sind nur einige der Ziele, die der BRSV für seine Teilnehmer anstrebt, unter denen sich auch Diabetiker befinden. „Zu wenige nutzen die Chance, durch Bewegung in freier Natur ihren Blutzuckerspiegel zu senken. Das ist schade und muss dringend geändert werden“, sagt Christa Rudolph vom BRSV.

Denn Diabetes ist einer der Haupt-Risikofaktoren für einen Schlaganfall, der jährlich mehr als 250 000 Menschen ereilt – die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Umso wichtiger ist Information, denn durch richtiges Handeln im Ernstfall kann eine bleibende Behinderung vermieden werden. Entscheidend ist, möglichst schnell auf die Symptome – Sprach- und Sprechstörungen, herabhängende Mundwinkel, plötzliche Sehstörung oder einäugige Erblindung, Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühl – zu reagieren. Sofort den Krankenwagen zu rufen, ist dann das A und O. „Zeit ist Hirn“, sagen die Mediziner dazu.

„Oftmals warten Patienten bis zu drei Tage, bevor sie zu uns kommen – aber das ist viel zu spät“, erklärt Krankenpfleger Uwe Pfahler vom Klinikum Altmühlfranken. Auch wenn meist Ältere von Schlaganfällen betroffen sind, sollten junge Menschen das Risiko nicht unterschätzen.

Der „Schlaganfall-Infobus“ will genau darüber informieren und bietet Beratungen und Blutdruckmessen sowie Tests an, mit denen man das persönliche Risiko überprüfen kann.

Am Marktplatz vor Ort war auch die „Selbsthilfegruppe für Schlaganfall, Hirnverletzte und deren Angehörige“ in Gunzenhausen. Jeden ersten Mittwoch im Monat trifft sich die Gruppe ab 14.30 Uhr im Gasthof Jungmeier in Schlungenhof. Hier wird über die Ursachen und Folgen von Hirnverletzungen, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation aufgeklärt. Die Erkrankten können ihre Erfahrungen austauschen und gemeinsam über ihre Probleme sprechen. Auch Angehörige finden in der Selbsthilfegruppe Rat.

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