Glück im Unglück für Oliver Naaß

25.7.2018, 18:34 Uhr
Glück im Unglück für Oliver Naaß

© Foto: Daniel Karmann/dpa

Zum besseren Verständnis von vorne: Vor zwei Wochen hatte sich Stabhochspringer Oliver Naaß bei den Bayerischen Junioren-Meisterschaften in Kitzingen für die "Deutsche" am kommenden Wochenende in Rostock qualifiziert. Nach einigen vergeblichen Anläufen war die Erleichterung darüber im Lager des Sportlers des TV Gunzenhausen groß. Doch der Dämpfer folgte: Ein Trainingsunfall zwingt den 18-jährigen Haundorfer zu einem Verzicht auf die Teilnahme. Wobei dieser Sachverhalt nun wirklich der unwichtigste Aspekt ist, was bei Naaß’ Schilderungen des Trainingsunfalls deutlich wird.

Ursächlich war ein "verpatzter Sprung", wie Naaß erzählt. Der Stabhochspringer geriet seitlich in die Sprunganlage und blieb an den Lattenaufliegern – jenen Halterungen also, auf denen die zu überspringende Latte aufliegt – hängen und spießte sich regelrecht am Hals auf. "Geblutet wie die Sau", schildert Oliver Naaß recht bildlich seine Verletzung, die ihn eine Nacht und einen Tag ins Krankenhaus zwang, wo die Wunde genäht wurde. Die Ärzte verordneten ihm Sportverbot, heute werden die Fäden gezogen, auf die Teilnahme an den Wettbewerben in Rostock muss Naaß wohl oder übel verzichten.

Es war nicht das erste Mal, dass das Nachwuchs-Talent eine Verletzung ausbremst. Im Sommer 2017 war der Haundorfer für die U 18-Weltmeisterschaft in Kenia qualifiziert, kurz vorher machte ihm ein mehrfacher Bänderriss einen Strich durch die Rechnung. Nun verfolgt Naaß die DM via Livestream, nach einer Pause will er sich an den Aufbau des Trainings für die Hallensaison machen. Inwieweit er den üblen Trainingsunfall bis dahin verdaut hat, ist eine berechtigte Frage. Allerdings kann man diesbezüglich auch von Glück im Unglück sprechen können. Denn dieser verpatzte Sprung hätte auch sprichwörtlich ins Auge gehen können, bzw. noch viel schlimmer enden können. "Das hat mir auch jeder Arzt gesagt", sagt Oliver Naaß.

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