Goldene WM-Sterne für die Meisterpreisträger

18.11.2014, 00:01 Uhr
Goldene WM-Sterne für die Meisterpreisträger

Sie haben auf die berufliche Bildung gesetzt und nun deren höchste Weihen erhalten. Handwerkskammerpräsident Heinrich Mosler und Kreishandwerksmeister Hanno Dietrich überreichten ihnen in der Rother Kulturfabrik nun die Meisterbriefe.

„Wir brauchen Sie als hervorragende Praktiker, sonst wird aus Deutschland das Land der Blaupausen“, sagte Mosler und wies auf eine seiner Meinung zufolge bedenkliche Entwicklung hin: 2013 hat es nach seinen Worten zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik mehr Studienanfänger als beginnende Lehrlinge gegeben. „Offenbar wird die berufliche Bildung mittlerweile völlig aus den Köpfen ausgeblendet“, so Mosler. Doch Karriere sei auch mit Lehre möglich und beim Lebenseinkommen gebe es zwischen Meistern und Akademikern ohnehin keinen Unterschied, so der mittelfränkische Kammerpräsident.

Mit Meisterbrief in den Landtag eingezogen ist Volker Bauer. Der CSU-Politiker aus Kammerstein erklärte, es sei ihm eine Ehre, vor so vielen jungen Kolleginnen und Kollegen zu sprechen. „Denn vor 14 Jahren saß ich an der Stelle, an der ihr jetzt sitzt“, wandte sich Bauer unmittelbar an die neuen Meister. Der Parlamentarier sah in der sinkenden Zahl von Auszubildenden zwar ebenfalls ein beängstigendes Signal. „Doch für Sie muss es zunächst nichts Negatives sein, weil das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt“, war Bauer überzeugt. „Ihre Dienstleistungen werden also hochpreisig nachgefragt werden“, lautete Bauers Rechnung.

Der Rother Landrat Herbert Eckstein sah im Meisterbrief nach wie vor ein Gütesiegel. „Ihr seid Ehrenmänner und -frauen, die mich mit Stolz erfüllen“, rief Eckstein den Jungmeistern zu. Der Schwabacher Oberbürgermeister Matthias Thürauf gab zu, froh über seinen eigenen Beruf zu sein. „Mit dem, was ich dabei verdiene, kann ich mir Euch als Fachleute leisten.“ Denn sein eigenes handwerkliches Geschick sei schmal ausgeprägt, räumte Thürauf ein. Robert Westphal, stellvertretender Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen, ist wie Thürauf Jurist. „Ich besitze aber auch einen Gesellenbrief“, erklärte er seine Verbundenheit zur beruflichen Bildung und nannte das Erreichen des Meisterbriefs „eine bedeutende Leistung, die eine solide Basis für das weitere Leben bildet“.

In Anlehnung an den Erfolg der deutschen Fußballnationalmannschaft in Brasilien hatte Hanno Dietrich vergoldete Sterne angefertigt. Je einen davon überreichte er an die Meisterpreisträger der Kreishandwerkerschaft Mittelfranken-Süd. Sie gingen an Metallbaumeister Stefan Schneider aus Allersberg, Kälteanlagenbauermeister Jochen Hölzel aus Thalmannsfeld, Kfz-Technikermeister Dominic Bauernfeind aus Pleinfeld sowie an die Elektrotechnikermeister Sebastian Kopejsko aus Muhr am See und Roman Kravagna aus Schwabach. „Wir aus der Handwer­kerschaft identifizieren uns mit Euch ebenso wie Deutschland mit der Fußballnationalmannschaft“, war Hanno Dietrich überzeugt. „Zeigen sie Initiative“, forderte er von seinen brandneuen Kolleginnen und Kollegen. „Ihr Weg ist goldrichtig.“

Aus der Region erhielten ihre Meisterbriefe: Friseurmeister: Antonio Auriemma (Weißenburg), Michelle Storch (Muhr am See). Maurer- und Betonbauermeister: Markus Valentini (Gunzenhausen), Dominik Kirsch (Dittenheim). Feinwerkmechanikermeister: Dominik Sichert (Weißenburg). Kraftfahrzeugtechnikermeister: Dominic Bauernfeind (Pleinfeld), Daniel Dorak (Weißenburg). Installateur- und Heizungsbauermeister: Michael Linsenmeier (Dittenheim). Elektrotechnikermeister: Alexander Arendt (Spalt), Sebastian Kopejsko (Muhr am See), Dennis Leidel (Pleinfeld). Schreinermeister: Christian Wendt (Treuchtlingen).
 

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