Gruber gewann Snowkite-Wettbewerbe in Südtirol

3.2.2018, 07:10 Uhr
Gruber gewann Snowkite-Wettbewerbe in Südtirol

© Fotos: mTwo Media

Etwas Ruhe wolle er sich gönnen, sagte Florian Gruber nach der Weltmeisterschaft der Kitesurfer Ende November des vergangenen Jahres im Oman. Nun ja, mit der Ruhe ist es so eine Geschichte im Leben des sportverrückten Studenten vom Altmühltal-Segelclub Muhr am See.

Im Mittelpunkt stand neben seinen Tätigkeiten für die Uni in Ansbach, wo er sein International-Management-Studium für Spitzensportler an der Hochschule absolviert, Eishockey beim EV Mittenwald unweit seines Wohnortes Garmisch-Partenkirchen. Und da Gruber, der am zweiten Weihnachtsfeiertag seinen 24. Geburtstag gefeiert hat, also ohnehin im Winter viel auf zwei Kufen unterwegs ist, wagte er Mitte Dezember einen Abstecher zum "Red Bull Crashed Ice", einer Extremsportveranstaltung, die von der gleichnamigen Brausefirma ins Leben gerufen wurde. Auf Schlittschuhen geht es – der Werbewirksamkeit halber – zumeist in Großstädten in rasanten Geschwindigkeiten gegen andere Teilnehmer auf einer künstlich angelegten Eisbahn hinab, ähnlich den Ski- oder Snowboardcross-Wettbewerben.

"Da wollte ich schon immer mal mitmachen, jetzt ist es sich ausgegangen", sagt Florian Gruber über seinen Abstecher nach Wagrain im Salzburger Land. Beinahe hätte er es bei seinem Debüt auch ins Hauptfeld geschafft, verpasste diesen Coup aber nur knapp. Eine Einladung für weitere Rennen erhielt er dennoch, "doch dafür reicht die Zeit nicht, vielleicht wann anders", bedauert er.

Vater Erwin am Start

Viel Zeit blieb Gruber auch nicht, um mit dem Snowkite zu trainieren. Dennoch reiste er am vergangenen Wochenende nach Südtirol an den Reschensee, um dort im Rahmen des "IKA Snowkite Weltcups 2018" zu starten. Mehr oder weniger ohne Training, erst einen Tag vor dem Langdistanzrennen am Freitag tüftelte er erstmals mit Ski und Drachen. Und die Ski waren zudem nicht mal die eigenen. "Ein Freund von mir hatte Knieprobleme und konnte nicht fahren, er hat mir seine geliehen", erzählt Gruber, "und ich bin gut damit zurechtgekommen."

Kann man so sagen, immerhin gewann Gruber mit den 2,38 Meter langen "Latten" nicht nur das Langdistanzrennen über rund 60 Kilometer zum Auftakt, auch am Sonntag – Samstags konnte mangels Wind über dem Reschensee nicht gefahren werden – war er unschlagbar. Übrigens auch von seinem Vater Erwin Gruber, der mit seinem Sohn ja eine Surfschule am Brombachsee betreibt, und der in Südtirol ebenfalls an den Start ging. "Mit den Jungen kann ich nicht mehr mithalten", sagte der 57-Jährige schmunzelnd.

Gruber gewann Snowkite-Wettbewerbe in Südtirol

Gruber junior hingegen war auch über die kurzen Distanzen auf dem Rundkurs in Topform, gewann alle sechs Einzelrennen und somit auch souverän die Gesamtwertung. "Es ist auch ohne Spezialtraining erstaunlich gut gelaufen, aber ich bin den ganzen Winter über viel mit dem Snowboard und den Skiern in den Bergen unterwegs", sagt Florian Gruber.

Einmal noch wird er sich dem Snowkite widmen, und zwar Ende Februar als "Guide" für eine Gruppe auf Island. Zuvor geht es aber aufs Wasser, am kommenden Dienstag folgt der Abflug nach Puerto Rico zum Foto-Shooting mit dem Kite-Board. Und Mitte März startet dann in Mexiko die "Hydrofoil Pro Tour 2018", die Gruber 2017 auf dem dritten Gesamtrang abgeschlossen hatte. Zunächst hat Florian Gruber übermorgen aber noch einen Termin, der sich ausnahmsweise nicht direkt mit Sport befasst: Ein Abstecher in die Uni nach Ansbach steht an.

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