Grünes Licht für das Bürgerfest in Gunzenhausen

17.11.2015, 13:09 Uhr
Grünes Licht für das Bürgerfest in Gunzenhausen

© Neidhardt

Rund 50.000 Euro ließ sich die Stadt das 35. Bürgerfest in diesem Jahr kosten, mehr als die Hälfte davon (26 000) entfielen auf das Bühnenprogramm, und davon wiederum wurden knapp 10 000 Euro allein für das Ausleihen der notwendigen Technik fällig. Das Kinderprogramm schlug mit 7000 Euro zu Buche, die Werbung mit 12 000 Euro, und sonstige Kosten bezifferte Eckerlein auf 4500 Euro.

„Von diesen hohen Kosten müssen wir runter“, räumte Eckerlein ein, appellierte aber an die Stadträte, das Fest „nicht einfach zu canceln“. Es habe für die Bürger Gunzenhausens und auch für die Vereine, die sich im letzten Jahr erfreulicherweise wieder mehr einbrachten als zuletzt, einen „hohen Stellenwert“.

Um den Kommunalpolitikern ein Ja zu erleichtern, regte er an, auf der Einnahmenseite aktiver zu werden: Dort standen heuer sehr überschaubare 4000 Euro, mit verstärkter Werbung im bislang anzeigenfreien Programmheft etwa könne man hier durchaus auf 10.000 Euro kommen.

Ein weiterer Vorschlag des Festival-Koordinators: Die Bürgerfest-Besucher sollten Eintritt bezahlen. Denkbar seien etwa 2 Euro für eine Tages- und 5 Euro für eine Dauerkarte. Damit, so kalkulierte er, ließen sich womöglich 12.000 bis 15.000 Euro einnehmen. „So könnten wir die Deckungslücke verringern, auch wenn es uns vermutlich nicht gelingen wird, sie komplett zu schließen.“

Trotz der sehr sozialverträglichen Tarife – im Ausschuss stieß Eckerleins Vorstoß auf wenig Gegenliebe. Er habe bei dieser Vorstellung „spontan ein negatives Gefühl“, sagte etwa CSU-Fraktionschef Manfred Pappler. Das Bürgerfest sei „ein Fest für die Bürger, und auch wenn es um wenig Geld geht, kommt das emotional nicht gut an.“

SPD-Stadtrat Gerd Rudolph zweifelte an der praktischen Umsetzbarkeit des Vorschlags: „Wie will man die Altstadt abriegeln, ab welchem Punkt will man Eintritt kassieren? Man bräuchte ja Kontrolleure an allen Zugängen“, gab er zu bedenken. „Da wäre der Ärger größer als der Nutzen“.

Diese Haltung vertrat auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, und sprach sich dafür aus, die Kosten des Bürgerfests 2016 – wie von Eckerlein vorgeschlagen – auf 45.000 Euro zu deckeln (Bühne 30.000, Werbung 7500, Kinder 5000, sonstige 2500). Und er fügte hinzu: „Das ist es uns wert, und dazu müssen wir auch stehen“.

Einig waren sich die Ausschuss-Mitglieder, dass es die Trennung zwischen Bürger- und Stadtjugendfest künftig nicht mehr geben soll. „Das Bürgerfest muss ein Fest werden“, appellierte Eckerlein, nachdem er die Bedeutung der Veranstaltung als „Aushängeschild“ und als „kulturelles und familiäres Ereignis“ gepriesen hatte. Und Manfred Pappler sekundierte: „Ein Fest im Fest braucht’s nicht. Die Jungen gehören mit dazu“.

Von allen Seiten großes Lob erntete die „Kulturmacherei“ für ihr Engagement fürs und beim Bürgerfest. Besonders bei der Gestaltung des Bühnenprogramms und der Betreuung der Künstler seien die „Kulturmacher“ um ihren Vorsitzenden Peter Schnell dank ihrer guten Kontakte in die Szene unverzichtbar. Sie handelten, so Eckerlein, mit den Musikern Gagen aus, zu denen er selbst nie zum Zuge käme. Auch bei der teuersten Band des Bürgerfests 2015, die 3500 Euro (2016: 3000) kostete, habe es sich um einen echten Freundschaftspreis gehandelt.

Am Ende beschloss der Ausschuss einstimmig die Zusammenlegung von Bürger- und Stadtjugendfest sowie einen Finanzrahmen von 45.000 Euro samt 10.000 Euro Einnahmeziel. Und nur wenn sich, so Fitz, in Sachen Bühnenprogramm „eine besondere Gelegenheit“ ergebe, müsse man noch einmal ein Gespräch miteinander führen. Über Geld.

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