Gunzenhausen: 70 Jahre in der SPD

16.1.2017, 06:55 Uhr
Gunzenhausen: 70 Jahre in der SPD

© SPD Gunzenhausen

Die Ehrung von Marie Schäfter nahmen Ortsvereinsvorsitzende und Stadträtin Monika Wopperer zusammen mit der Vizepräsidentin des mittelfränkischen Bezirkstags, Christa Naaß, vor. Beide bezeichneten sie als eine vorbildliche und treue Sozialdemokratin.

Im Rückblick auf diese langen Jahre ihrer treuen Zugehörigkeit kam auch die Sprache auf ihre Eltern Josef und Anna Schreiner, die zuletzt ebenfalls in Gunzenhausen wohnten. Marie Schäfter und ihre Eltern sind Heimatvertriebene und stammen aus Tachau im Sudetenland. Da Marie Schäfters Eltern und ihr Bruder Ferdinand ehemalige aktive Mitglieder der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei der Tschechoslowakischen Republik in ihrer früheren Heimatstadt Tachau waren, wurden sie von den tschechischen Behörden nach dem Weltkrieg offiziell als „Antifaschisten“ anerkannt. Die Familie wurde aus diesem Grunde am 24. Oktober 1946 bereits im ersten von vier Aussiedlungstransporten mit dem Zug über Nürnberg nach Gunzenhausen in die sogenannte amerikanische Zone ausgesiedelt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fanden sich auch die früheren und die neu hinzugekommenen Sozialdemokraten aus dem Sudetenland in Gunzenhausen wieder zusammen. Mit Genehmigung der US-Militärregierung wurde in Gunzenhausen auf eine Initiative des früheren SPD-Stadtrates Benjamin Martin hin 1946 wieder der SPD-Ortsverein zugelassen. Marie Schäfters Vater wurde seinerzeit Ortsvereinskassier und da war es für die heutige Jubilarin vor 70 Jahren selbstverständlich, dem SPD-Ortsverein in Gunzenhausen beizutreten.

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