Gunzenhausen: Feierstunde an der Stephani-Schule

23.7.2016, 08:01 Uhr
Gunzenhausen: Feierstunde an der Stephani-Schule

© Tina Ellinger

Neben den Familien der Entlassschüler waren zahlreiche Ehrengäste gekommen, um den jungen Menschen zum (vorläufigen) Abschluss ihrer Schulausbildung zu gratulieren. Solch ein Anlass verdient eben einen würdigen Rahmen, hatte Konrektor Paul Ress in seiner Begrüßung treffend bemerkt und die Schüler als die Stars des Abends tituliert.

Als solche standen sie denn auch im Mittelpunkt der Grußworte von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der sich außerdem als Vorsitzender des Schulverbands und des Fördervereins der Stephani-Schule an sie wandte. Er sprach von „kuriosen Entwicklungen“ in jüngster Zeit und spielte damit auf den Brexit, die Ausschreitungen in der Türkei und die Rede von Donald Trumps Ehefrau an.

Für Werte einsetzen

Dabei seien durchaus Parallelen zum Schülerdasein zu erkennen, sei es, wenn es darum geht, mit Fleiß und eigenen Gedanken ans Ziel zu kommen und sich nicht nur der Ideen anderer zu bedienen. Sei es, dass ohne Zusammenarbeit mit anderen, ohne gegenseitigem Verständnis und ohne Kompromissfähigkeit vieles nicht möglich sei. Man könne eben nicht immer mit dem Kopf durch die Wand, machte der Rathauschef deutlich und ermunterte die jungen Zuhörer, sich einzubringen und aktiv auf andere zuzugehen.

Gunzenhausen: Feierstunde an der Stephani-Schule

© Tina Ellinger

Die Entwicklung in der Türkei mache deutlich, dass die Wertegemeinschaft in Europa und die Demokratie nicht selbstverständlich seien. Jeder könne aber einen kleinen Beitrag leisten, diese Werte zu erhalten, zeigte sich Fitz überzeugt und appellierte an die Schüler: „Nehmen Sie teil am Demokratieprozess!“

Wichtiges Etappenziel erreicht

Sich in Eigenverantwortung zu üben und sich darauf einzulassen, dazu rief auch Schulleiter Lothar Domaschka in seiner Ansprache auf. Er ließ die vergangenen Jahre kurz Revue passieren, eine Zeit, in der die Jugendlichen nicht nur körperlich gewachsen, sondern auch an ihrer Persönlichkeit gereift seien. Mit dem Schulabschluss hätten die Jungen und Mädchen nun ein wichtiges Etappenziel erreicht und nicht ohne Stolz blickte er auf die lange Liste an Ausbildungsberufen, für die sie sich entschieden haben. Diese reicht vom Altenpfleger über den Elektriker, dem Mechatroniker, dem Bäcker und Metzger, der Kauffrau für Büromanagement und der Fachkraft für Logistik bis hin zum Bankkaufmann.

Einige Absolventen haben Berufsfachschulen (zum Beispiel Kinderpflege, Agrar, Altenpflege) gewählt, andere werden weiterhin die Schulbank drücken, um ihre mittlere Reife, die Fachhochschulreife oder das Abitur zu machen.

Die Praxisklasse ist für den Rektor nach wie vor ein Erfolgsmodell und zu seiner Freude konnten heuer alle Schüler vermittelt werden. Überhaupt können sich die Zahlen des Abschlussjahrgangs sehen lassen: 83,3 Prozent schafften den „Quali“, die Bestehensquote in den beiden zehnten Klassen liegt bei 92,7 Prozent.

Gunzenhausen: Feierstunde an der Stephani-Schule

© Tina Ellinger

Eine große Rolle in der Stephani-Schule spielt das Ehrenamt, weshalb eine ganze Reihe von Schülern für ihr freiwilliges Engagement ausgezeichnet wurden: Als Streitschlichter aktiv waren Mike Krüger (Klasse 9 a), Leon Jahfer (9 b) und Anil Aydinhan (10 aM). Dafür hatte der Schulverband eine kleine Anerkennung parat. In der Schülerfirma FiDiS engagierten sich Nur Merve Cetinkaya, Maria-Luise Hildebrandt und Lavanya Nadesan (alle Klasse 10 bV), die dafür von der Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen einen Preis bekamen.

Der Förderverein belohnte die Arbeit der „Respekt-Buddies“, die den Schülern der Übergangsklasse helfen, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden und ihnen das Eingewöhnen erleichtern, wie Sozialpädagogin Katharina Meister erklärte. Hier waren Ramon Oione, Florian Frech, Jan Mlnarschik, Rajeen Ravichandran (alle Klasse 10 aM), Nur Merve Cetinkaya, Georgious Ikonomou, Lavanya Nadesan, Sofia Sterzer, Nursah Aydinhan (alle Klasse 10 bV) und Marian Mococian (9 a) dabei.

Zudem würdigte der Förderverein die Arbeit der Starthelfer, die den Fünftklässlern als Tutoren zur Seite stehen. Diesen Dienst leisteten Mike Krüger, Dominik Wolf, Joline-Viola Dahm, Maturan Muthukumaru (alle Klasse 9 a), Alexander Kowatsch (9 b) und Dominik Weigl (9 dP).

Anschließend war es Zeit, die ersehnten Zeugnisse an die Absolventen zu verteilen, wobei „Zeugnis nicht gleich Zeugnis“ ist, wie Rektor Domaschka erklärte. Daher gab es für die fünf Klassenbesten auch eine Auszeichnung und für die drei besten Abschlussschüler insgesamt obendrein noch eine kleine Belohnung, die die Sparkasse Gunzenhausen zur Verfügung gestellt hat.

Mit einem Notendurchschnitt von 1,72 schließt Bastian Schmidt (9 a) die Mittelschule ab, Vanessa Membarth (9 b) schafft 1,77 und Maike Renner (9 dP) darf sich über einen Schnitt von 1,20 freuen. Maximilian Lindner (10 aM) baute seine mittlere Reife mit 1,33 und Maria-Luise Hildebrandt (10 bV) mit einer glatten 2,0.

Umrahmt wurde die Feier vom Schulchor um Lehrer Horst Hartung, der mit seinen zwei gelungenen Beiträgen begeisterten Applaus beim Publikum auslöste und zum gemütlichen Teil des Abends mit einer kleinen Stärkung und guten Gesprächen überleitete.

 

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