Gunzenhausen glänzt mit Service

4.6.2014, 22:00 Uhr
Gunzenhausen glänzt mit Service

© Patrick Shaw

13 Urkunden überreichten Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Citymanager Markus Jocher, Wirtschaftsförderer Andreas Zuber und ServiceQ-Landeschef Alexander Kotz am Dienstagabend im Haus des Gastes an die neu geschulten und geprüften Gunzenhäuser Unternehmen. Elf weitere haben ihr Qualitätssiegel bereits, der Tourismusverband Fränkisches Seenland sogar schon zweifach. Sie alle hätten „die Zeichen der Zeit erkannt und die Kundenfreundlichkeit in den Mittelpunkt gerückt“, lobte Fitz.

Ziel des in der Schweiz entwickelten und in Deutschland vor zwölf Jahren eingeführten Qualitätsmanagementsystems ist es laut Alexander Kotz, dass „der Service nicht nur in einem Betrieb oder einer Branche, sondern in der gesamten Dienstleistungskette ineinandergreift“. Unter dem Slogan „Einfach immer besser“ gehe es um den Blick über den Tellerrand, um kontinuierliche Selbstkontrolle, das Entwickeln überraschender Ideen sowie insbesondere um ein professionelles Beschwerdemanagement, das auch kritische Rückmeldungen als Chance begreift.

Gerade im Fränkischen Seenland habe die anfängliche Begeisterung angesichts wachsender Ansprüche der Besucher und zunehmender Probleme mit der Wasserqualität zuletzt spürbar abgenommen, blickte Daniel Burmann, Geschäftsführer des Zweckverbands Altmühlsee, auf die Situation vor Ort. Während man auf das Algenwachstum wenig Einfluss habe, könne das Seenland beim Service jedoch noch viel besser werden, auch wenn dies „mit einiger Arbeit verbunden ist“. Dem Zweckverband habe die ServiceQ-Schulung jedenfalls „wirklich etwas gebracht“.

Allerdings kommt wegen einiger Zertifikate in den Schaufenstern kein Kunde mehr nach Gunzenhausen und verlässt kein Gast die Stadt zufriedener. Das ist auch Citymanager Jocher bewusst. Ziehen müssten vielmehr die konkreten Verbesserungen im Alltag sowie die fünf gemeinsamen Projekte, die die ausgezeichneten Betriebe noch auf den Weg bringen müssen. An mindestens vier muss sich jeder beteiligen, damit Gunzenhausen „Qualitätsstadt“ wird. Das können zum Beispiel Veranstaltungen, Angebote für Kinder oder sogar kostenlose Leih-Regenschirme für die Kunden sein.

„Wir strahlen viel heller, wenn alle gemeinsam glänzen“, ist Jocher vom Konzept überzeugt. Da bislang 24 Gunzenhäuser Einrichtungen und Betriebe, aber bereits 50 „Qualitätstrainer“ geschult worden seien, sei auch in Sachen Servicedichte noch Luft nach oben. Weitere, über die Städte­bauförderung bezuschusste Seminare vor Ort seien ab etwa zehn Teilnehmern möglich.

Gebündelte Informationen über alle 24 ServiceQ-Betriebe gibt es ab sofort in einer 40-seitigen, reich bebilderten „Q-Fibel“, die Dr. Johann Schrenk vorstellte. Drei Stadt- und Umgebungskarten weisen den Weg durch die „Qualitätsstadt Gunzenhausen“, die auf der Titelseite auch bereits als solche bezeichnet wird. Dazu kommt Wissenswertes über das Weltkulturerbe Limes, die „Freizeitstadt Gunzenhausen“, den Stadtbusverkehr, die „Nette Toilette“ sowie zu Veranstaltungen und Märkten. Rund 3000 Exemplare liegen ab sofort kostenlos in allen teilnehmenden Geschäften und öffentlichen Einrichtungen aus.

Urkunden für das Erreichen der ersten Stufe von ServiceQ und die damit verbundene Verpflichtung, „ihre Servicequalität regelmäßig zu prüfen und zu verbessern“, erhielten im Rahmen der Feierstunde das Hotel Adlerbräu, die Ferienwohnungen Schachameyer, Doris Meier Familygolf, das Strandcafé Seezentrum Wald, der Campingplatz Fischer-­Michl, das Buchhaus Schrenk, der Fahrrad- und Bootsverleih „bikes + more“, das Ingenieurbüro Wopperer, das Modehaus Steingass, die Druckerei Kipfmüller, die Firma Reinigungstechnik Fischer, die Personalunternehmensberatung Wichmann & Partner, die Stadt- und Schulbücherei sowie der Zweckverband Altmühlsee.

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