Gunzenhausen: Jetzt auch Reha nach Berufsunfall

23.8.2018, 06:40 Uhr
Gunzenhausen: Jetzt auch Reha nach Berufsunfall

© Foto: Micha Schneider

Dieser Tag war für die Altmühlseeklinik Hensoltshöhe ein ganz besonderer. Vor anderthalb Jahren hatten sie begonnen sich zu bemühen, hatten zahlreiche Auflagen erfüllen müssen und dann war sie endlich da: Die Zulassung der Unfallversicherung zur ambulanten Physiotherapie – eine Therapieform, die wohnortnah eine intensivierte Behandlung durch Aufbautraining unterstützt.

"Die Anforderungen für die Zulassung für die Erweiterte Ambulante Physiotherapie sind im Gegensatz zur allgemeinen medizinischen Rehabilitation besonders hoch", sagt Bela Kaunzinger, der Verwaltungsleiter der Altmühlseeklinik der Stiftung Hensoltshöhe.

Es gibt diverse personelle Anforderungen wie Sportlehrer, Masseure und Ergotherapeuten, aber auch die räumliche und apparative Ausstattung ist streng geregelt. Zuletzt schaffte sich die Klinik ein sogenanntes Isokinetisches System einschließlich Computerdiagnose und Aufzeichnungsgerät an, mit dessen Hilfe objektive Messungen über ein Kraftzuwachs an den oberen und unteren Extremitäten und des Rumpfes möglich sind.

"Vom finanziellen Aufwand her waren die Kosten hierfür überschaubar. Das hatte keine Größenordnung eines Neuwagens", sagt Bela Kaunzinger. Der leitende Arzt Friedbert Herm ergänzt: "Eher den eines Gebrauchtwagens." Kostenintensiver seien vielmehr die Investitionen über die letzten Jahr gewesen — beispielsweise die Ausbildung der Physiotherapeuten oder der Sportlehrer, die man für Qualifizierungsmaßnahmen zu mehrtägigen Kursen habe schicken müssen.

Lücke geschlossen

Finanziert hat die Altmühlseeklinik ihr neues Angebot aus Eigenmitteln. Zuschüsse vom Freistaat Bayern gab es keine. "Wir schaffen für die Bevölkerung damit ein weiteres neues Angebot in der wohnortnahen medizinischen Versorgung, das im Raum Gunzenhausen bislang noch nicht vorgehalten wird", sagt Herm. Nach einem Berufsunfall oder Wegeunfall von und zur Arbeitsstelle kann nun auch in der Altmühlseeklinik die Rehabilitation durchgeführt werden. Bislang mussten Patienten aus dem Raum Gunzenhausen nach Ansbach oder Roth fahren.

Die Klinik rechnet mit ungefähr 50 Patienten pro Jahr, die hier ambulant behandelt werden. "Es können aber auch 100 werden. Wie sich das entwickelt, lässt sich noch schwer abschätzen. Aber wir haben mit diesem Angebot jetzt eine Lücke gedeckt", sagt Herm.

Nach der vor wenigen Monaten erfolgten Zulassung der Rentenversicherung in der Orthopädie, stellt sich die Altmühlklinik künftig also mit einem noch breiteren Leistungsangebot auf.

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