Gunzenhausen liegt bald am „WasserRadWeg“

4.1.2017, 16:36 Uhr
Gunzenhausen liegt bald am „WasserRadWeg“

© Wolfgang Dressler

Eine entsprechende Ankündigung machte nun Hans-Dieter Niederprüm, der Geschäftsführer des hiesigen Tourismusverbands. Nach seinen Worten wird der neue Radweg 420 Kilometer lang sein. Er wird sich in Ost-West-Richtung erstrecken. Das Erlebnis Wasser an Flüssen und Seen steht im Vordergrund, hinzu kommt die Burgromantik. Die körperliche Anstrengung wird sich dabei für die Radler bei wenigen Höhenmetern (1500) in Grenzen halten.

Der neue Radfernweg wird sich mit geringem Aufwand schaffen lassen. Es müssen keine neuen Wege angelegt werden, vielmehr werden bestehende vernetzt und ausgeschildert. Dabei soll der Wasserradweg ein hohes Niveau haben, das Vorbild des sehr beliebten Main-Radwegs steht im Raum und dient als Ansporn.

Der Rundweg wird regionsübergreifend sein. Beteiligt sind das Fränkische Seenland, das Romantische Franken, der Naturpark Altmühltal und der Bayerische Jura. So kann man etwa in Neumarkt in der Oberpfalz beginnen und sich Richtung Süden nach Beilngries begeben. Von dort geht es weiter Richtung Westen nach Kinding, Greding, Thalmässing, Heideck und zum Großen Brombachsee. Die nächsten Stationen sind Gunzenhausen, der Altmühlsee, Unterschwaningen, Wassertrüdingen und Dinkelsbühl. Dann geht es nordwärts an Feuchtwangen vorbei nach Schillingsfürst und Rothenburg ob der Tauber. Nun richten die Radler den Blick nach Osten, steuern Colmberg, Lehrberg, Ansbach, Lichtenau und Wolframs-Eschenbach an. Von dort kann man sich nach Windsbach, Abenberg und Roth begeben. Die Orte Hilpoltstein, Allersberg und Berngau sind dann letzte Ziele vor dem Start- und Endpunkt Neumarkt.

Diese Tour ist die ganz große Schleife. Man kann sie verringern, indem man Abkürzungen nimmt. Auch sie werden offiziell vorgeschlagen und beschildert sein: Großer Brombachsee –Roth, Dennenlohe–Wolframs-Eschenbach. Alles in allem kann der begeisterte Radfahrer sich so seine individuelle Tour zusammenstellen. Die darf gerne eine Woche in Anspruch nehmen. Zwei oder vier Tage sind ebenfalls denkbar.

Den Verlauf des künftigen Wegs kann man auf der Karte in etwa als ein großes W erkennen. Dieser Buchstabe dient auch als „Pate“ für das Logo. „W“ steht für Wasser/Wege/ Wasserweg, erläuterte Niederprüm. Wie er mitteilte, steht der Wegeverlauf im Detail noch nicht fest.

Der Geschäftsführer kündigte des Weiteren ein Serviceheft an. Darin sind die einzelnen möglichen Etappen dargestellt, auch in Kartenform. Der Infoteil enthält Gastgeber, Gaststätten, Servicestellen und Radhändler. Für den „Fränkischen WasserRadWeg“ wird auf Spezial-Radmessen, auf Werbetouren und Pressereisen geworben, ebenso bei den normalen Messen. Dass das Marketing auch digital laufen wird, ist selbstverständlich, von der eigenen Website bis hin zu Facebook und Instagram.

Geld aus diversen Quellen

Die Finanzierung erfolgt über die Landkreise, Gemeinden und Tourismusgebiete. Bis zu 100 000 Euro sollen im Jahr erwirtschaftet werden. Zuletzt lagen mündliche Zusagen in Höhe von 75 000 Euro vor. Lediglich die Gemeinde Sengenthal bei Neumarkt hat eine Absage erteilt. Sie ist wirtschaftlich stark, hat aber touristisch wenig zu bieten.

Der Tourismusverband Fränkisches Seenland mit Sitz in Gunzenhausen wird als Koordinator auftreten und das Projekt weiter vorantreiben. Dabei wird er mit etwa 4500 Euro im Jahr an Kosten zu rechnen haben. Eine eigene Halbtagsstelle ist vorgesehen. 2019 sollen dann Nägel mit Köpfen gemacht werden – die Eröffnung ist im Rahmen der Kleinen Landesgartenschau in Wassertrüdingen geplant. Bis dahin wird noch viel mit den anderen Tourismusverbänden zu reden sein. „Wir stimmen uns dauernd mit unseren Partnern ab“, betonte Niederprüm. Das Ziel müsse eine attraktive Routenführung sein, dann werde der Weg richtig gut werden.

Der Vorstand des Seenland-Tourismusverbands steht voll und ganz hinter dem Vorhaben. Der Chef, der Weißenburg-Gunzenhäuser Landrat Gerhard Wägemann, spricht von einem großen und wichtigen Projekt, mit dem man zusätzliche Gäste gewinnen wolle.

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