Gunzenhausen: Mit Polizeieinsatz zufrieden

24.3.2017, 12:41 Uhr
Gunzenhausen: Mit Polizeieinsatz zufrieden

© Wolfgang Dressler

Nach Mitteilung von Klaus Stephan, dem Leiter des städtischen Hauptamts, gibt es für jede Schule, für die die Stadt zuständig ist, ein solches Konzept. Hier wirkt das Rathaus im Einklang mit Polizei und jeweiliger Schulleitung. Dabei werden verschiedene Szenarien durchgespielt, von einer ganz vagen Gefahr bis zum Schlimmsten, von einer Bombendrohung bis zu Amoklauf. Als Reaktion auf eine Bedrohung kommen vor allem zwei Möglichkeiten in Frage: die Evakuierung der Schule oder das "Verbarrikadieren", also dass die Klassen in ihrem Zimmer bleiben und sich vor der Gefahr soweit wie möglich abschließen. In letzteren Fall bietet man weniger "Angriffsfläche", wie die Sicherheitsbehörden es ausdrücken.

Wie Klaus Stephan dem Altmühl-Boten berichtete, wurde das Konzept für die Stephani-Grund- und -Mittelschule erst im vergangenen Jahr überarbeitet. Als neuer Fluchtort wurde damals die Zionshalle auf der Hensoltshöhe festgelegt. Die Stadt sei auch insofern auf einen Ernstfall vorbereitet, als im Rathaus Daten über die Schulen vorliegen, etwa Klassenlisten und ein Plan des Gebäudes. Die Einsatzkräfte, die vielleicht nicht in die Schule könnten, könnten diese Informationen dann auf die Schnelle von der Stadtverwaltung erhalten.

Die Entscheidung, wie im konkreten Fall am Donnerstag wegen der "latenten Bedrohung" zu handeln sei, traf die örtliche Polizei. PI-Chef Harald Eckert hatte abzuwägen, wie die Lage im Schulgebäude kurz nach 8 Uhr war und wie stark die Bedrohung erschien. Er entschied sich für die Evakuierung. Eckert bestätigte gegenüber dem Altmühl-Boten, dass der 15-Jährige, der eine Spielzeugpistole mit in die Schule brachte und so erst alles ins Rollen brachte, mitevakuiert wurde und später — nachdem ihn ein Zeuge erkannt hatte — von der Polizei in der Zionshalle aufgegriffen und mitgenommen wurde. Das sei aber völlig unspektakulär abgelaufen.

Michael Petzold von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken ergänzte auf Anfrage, die Evakuierung sei aufgrund der aktuell herrschenden Verhältnisse eingeleitet worden. Konkret habe das bedeutet: keine Schüsse, eine eher stabile Lage und ein reger Betrieb im Schulgebäude wegen der Schüler, die gerade eintrafen. Die Räumung sei aufgrund dieser Gegebenheiten als der beste Weg erschienen.

Im Nachgang der Donnerstag-Ereignisse und des polizeilichen Großeinsatzes wird es, wie in solchen Fällen üblich, noch eine Nachbesprechung aller beteiligten Stellen geben, kündigte Petzold an.

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