Gunzenhausen: Mit Saison-Biotonne Engpässe überbrücken

21.3.2017, 06:03 Uhr
Gunzenhausen: Mit Saison-Biotonne Engpässe überbrücken

© Landratsamt

Im Allgemeinen sind Gartenbesitzer bestrebt, anfallende Gartenabfälle zu kompostieren und als Humus ihren Beeten und Sträuchern zurückzugeben. Zusätzliche Gaben von Kunstdünger werden durch diesen natürlichen Kreislauf überflüssig, der Einsatz von Torf ist verpönt.

Liegt der Schwerpunkt des Gartens jedoch weniger im Anbau von Obst und Gemüse, sondern im Anlegen von Zierhecken und Rasen, gerät der hauseigene Komposthaufen in den Hintergrund. Große Mengen von gemähtem Gras, Berge von Heckenschnitt überfordern vor allen in den Sommermonaten so manchen Gartenliebhaber. Nicht jeder besitzt einen Hänger, mit dem diese Übermengen an die Grüngutsammelstellen gebracht werden können. Hinzu kommt, dass es seit diesem Jahr nicht mehr erlaubt ist, diese holzigen Abfälle innerorts zu verbrennen.

Die Abfallwirtschaft des Landkreises macht auf die verschiedenen Möglichkeiten aufmerksam, die es zur Überbrückung dieser Engpässe gibt:

Die große Biotonne: Übersteigt das Grüngutaufkommen regelmäßig die Kapazität der normalen 80-Liter-Biotonne, kann jederzeit auf die große 240-Liter fassende Biotonne gewechselt werden. Die monatlichen Abfallgebühren erhöhen sich durch diesen Wechsel um 4,38 Euro.

Die Saison-Biotonne: Wem das Volumen der regulären Biotonne vor allem während der Sommermonate nicht ausreicht, dem bietet die Abfallwirtschaft die Möglichkeit einer zusätzlichen "Bio-Saisontonne". Diese wird nur in den sechs Monaten Mai bis Oktober wöchentlich geleert. Am Ende der Saison kann die Tonne auf dem Grundstück bleiben, da an der speziellen Gebührenmarke zu erkennen ist, dass es sich um eine Saisontonne handelt. Sie muss also nicht zurückgebracht werden.

Die Kosten liegen bei 6 mal 2,19 Euro für eine zusätzliche 80-Liter-Saison-Biotonne beziehungsweise bei 6 mal 6,57 Euro für eine zusätzliche 240-Liter-Saison-Biotonne.

Mit der 240-Liter-Bio-Saisontonne kann man so für nicht einmal sieben Euro jeden Monat einen knappen Kubikmeter Grüngut entsorgen lassen. Bisherigen Fahrten mit Auto und Anhänger zur Grüngutannahmestelle können auf diese Weise vermieden oder verringert werden, die Gartenabfälle müssen nicht mehrfach auf- und abgeladen werden, sondern können direkt in die Tonne gefüllt und dann am Abholtag bereitgestellt werden.

Eine zusätzliche Biotonne lässt sich auch länger als von Mai bis Oktober ordern, nur muss diese dann für den gewünschten Zeitraum (zum Beispiel April bis November) an- und wieder abgemeldet werden und bei Abmeldung wieder zurückgegeben werden.

Den Antrag für eine Biotonne stellt der Grundstückseigentümer bei seiner Gemeindeverwaltung beziehungsweise im Landratsamt (für Weißenburg, Treuchtlingen und Pappenheim).

Kompost statt Torf und Düngemittel: Die Küchen- und Gartenabfällen aus den Biotonnen werden in einer modernen Kompostierungsanlage in Bechhofen zu hochwertigem Kompost verarbeitet. Dieser organische Dünger dient der Humusversorgung der Böden. Kein Düngemittel ist im Hinblick auf die Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit so geeignet und wirksam wie Kompost. Eine ausreichende Versorgung des Bodens mit organischer Substanz ist angesichts der weiterhin zunehmenden Intensivierung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren von elementarer Bedeutung. Ein konsequentes Recycling von Bioabfällen kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten.

Nach der Landwirtschaft ist die Herstellung von Blumenerden und anderen Substraten der zweitgrößte Absatzbereich für Kompost als Substitution von Torf.

Für die Entsorgung größerer Mengen vor allem holziger Abfälle bieten die meisten Gemeinden Sammelstellen. Nach dem Häckseln dienen sie als Hackschnitzel oder werden zum Mulchen im Landschaftsbau eingesetzt. Fragen beantworten die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft im Landratsamt.

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