Gunzenhausen: Schreiner präsentieren Arbeiten

27.7.2017, 06:00 Uhr
Gunzenhausen: Schreiner präsentieren Arbeiten

© Uli Gruber

Von Letzterem überzeugt ist allen voran der Obermeister der Schreiner-Innung Ansbach-Westmittelfranken, Peter Arlt. Im Rahmen seiner Begrüßung hob er insbesondere die Kreativität und individuellen Arbeitstechniken hervor. In puncto Design und Konstruktion seien dem Gestaltungsreichtum ohnehin keine Grenzen gesetzt gewesen. "Jedes einzelne Stück ist ein Unikat, von euch selbst entworfen, gezeichnet und angefertigt", so Arlt an die Adresse der Protagonisten. Der Redner würdigte darüber hinaus die stets gedeihliche Kooperation der jeweiligen Betriebe mit dem Beruflichen Schulzentrum und der Staatlichen Meisterschule für Schreiner in der Altmühlstadt.

Gunzenhausen: Schreiner präsentieren Arbeiten

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Dass "Arbeiten mit Holz" nicht nur nachhaltige persönliche Perspektiven bietet, sondern auch wesentlicher Bestandteil einer prosperierenden Branche sein kann, stimmte Landratsstellvertreter Robert Westphal zuversichtlich: "Azubis und junge Gesellen sind die Fachkräfte von morgen!". Sein Appell richtete sich insbesondere an die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft. Nur durch Innovation und gezielte Förderung lasse sich Qualität aufrechterhalten. Das enorme Potenzial gelte es effektiv auszuschöpfen. Wie wohl die meisten anderen Besucher der Ausstellung zeigte sich der Meinheimer angetan vom Schaffen der Prüflinge. Formen, Farben, Fantasie — die Palette der Exponate hinterließ zweifellos Eindruck.

Imagepflege betrieben

Die "Erzeuger", unter ihnen auch drei junge Frauen, standen der interessierten Öffentlichkeit Rede und Antwort. Nachvollziehbar, freundlich und transparent wurde Fachsimpelei betrieben, Zwischenmenschliches ausgetauscht und damit in wohltuender Weise zur Imagepflege des Schreinerhandwerks beigetragen. Ob ein "Initialienschreibtisch in Kirschbaum und Ahorn", "Sessel in Zirbelkiefer", "Laptop-Arbeitsplatz in Esche", "Hängeschrank in Eiche und Himax" oder die pragmatische "Kaffeebar" — ohne Ausnahme durften "Kunstwerke" bewundert werden. Dafür war auch ein erheblicher Aufwand betrieben worden. 80 Stunden und mehr betrug die Arbeitszeit bis zum Endprodukt. Diese bemerkenswerte Leistung habe sich jedoch gelohnt, fand unter anderem das in Ehingen am Hesselberg beheimatete Ratsmitglied des Landkreises Ansbach, Friedrich Steinacker. Auch er plädierte dafür, das "duale System" des schulischen und betrieblichen Zusammenwirkens langfristig aufrechtzuerhalten.

Gunzenhausen: Schreiner präsentieren Arbeiten

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Gunzenhausens Bürgermeister Karl-Heinz Fitz stimmte in die Lobeshymnen für die Prüflinge ein und nahm ferner die Gelegenheit wahr, um sich bei den Ausbildungsbetrieben sowie der Schule zu bedanken. Der Rathauschef wies auf die komplexe Situation auf dem Arbeitsmarkt hin. Facharbeiter seien mittlerweile zur Mangelware geworden. Gerade deswegen sei er davon überzeugt, dass die Jungschreiner mit ihrer qualifizierten Ausbildung einen richtungsweisenden Schritt Richtung Lebensweg hinter sich gebracht haben.

Fertigkeiten nutzen

Diese Annahme unterstrich Schulleiter Thomas Grad: "Sie haben sich ein großes Spektrum an Fertigkeiten und handwerklichen Finessen angeeignet, nutzen Sie es!". Er informierte die Anwesenden darüber, dass die Tendenz nicht nur im Schreinerberuf eher nach oben zeige. Auch im nächsten Jahr werde es voraussichtlich zwei Schreinerklassen mit insgesamt 32 Ausbildungsplätzen geben. Grad gratulierte den Absolventen zu ihren gelungenen Abschlüssen in Theorie und Praxis, versehen mit etlichen gutgemeinten Tipps und Ratschlägen für die Zukunft. Fromme Wünsche, denen sich ebenso Lehrlingswart und stellvertretender Obermeister Christian Wiedmann gern anschloss.

Die Prüfungsabsolventen aus dem hiesigen Raum: Niklas Dettke (Weißenburg; Ausbildungsbetrieb Schreinerei Erhard, Pleinfeld), Marcel Glasner (Meinheim; Schreinerei Wiedmann, Windsfeld), Christoph Maurer (Windsbach; Gütler Objekteinrichtungen, Heilsbronn), Cheyenne Rößle (Weißenburg; Schreinerei Büttner, Höttingen), Annika Steimle (Wettelsheim; Schüller Möbelwerk, Herrieden), Alexander Jung (Gnotzheim; Schreinerei Knoll, Ostheim), Marius Tyrolt (Muhr am See; Schreinerei Wiedmann, Windsfeld), Matthias Roth (Neuendettelsau; Schreinerei Zinsmeister, Obermögersheim).

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