Gunzenhausen: Sportler spenden Blut für Trikots

GUNZENHAUSEN - Was haben Menschen in weißen Kitteln in einer Bank verloren? Warum stehen auf einmal Liegen im Konferenzzimmer? Kurz: Es herrschte ein eher bankuntypisches Treiben in der Hauptstelle der Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen, und das hatte einen guten Grund: Unter dem Motto "Elf Freunde müsst ihr sein" hatte das Kreditinstitut die Fußballmannschaften aus Altmühlfranken zu einer Blutspendeaktion aufgerufen. Und 141 sportliche Männer und Frauen kamen zum Aderlass, winkte ihnen doch als Belohnung ein Trikotsatz für ihr Team.

Ein Ansporn, der Früchte trug: "Für einen Trikosatz machen wir das", sind sich Sophia Volkert und Rebecca Gerke einig. Ganz entspannt liegen die beiden jungen Frauen auf den Pritschen, die der BRK-Blutspendedienst aus Wiesentheid im Untergeschoss des Bankgebäudes in der Bühringerstraße aufgebaut hat.

Für die Fußballerinnen aus Oberasbach und Frickenfelden, die für den SV Theilenhofen an den Start gehen, ist die Situation nicht neu, sie lassen sich regelmäßig bei den Blutspendeterminen auf dem Reutberg eine Nadel legen.

Premiere feierten dagegen drei Jungs vom FV Dittenheim. Florian Unöder, Tobias Linsenmeier und Stefan Albrecht ließen sich vom Aufruf der Landkreisbank zu ihrem ersten Mal motivieren. Blutspenden auszuprobieren, das hätten sie alle schon mal vorgehabt, aber "zusammen mit anderen ist es leichter", erklären sie, während sie sich nach ihrem Einsatz verdientermaßen mit Getränken und einer Brotzeit im Hof der Bank stärken.

Sich für eine solche Aktion eine knappe Stunde Zeit zu nehmen, sollte drin sein, betonen die Dittenheimer Kicker: "Es ist ja kein großer Akt, und schließlich könnte es jeden treffen, dass er eine Spende braucht." Mit einem Blick auf ihre fest eingebundenen Armbeugen können sie sich durchaus vorstellen, zu Wiederholungstätern zu werden und den Blutspendedienst weiterhin zu unterstützen.

71 Erstspender

© Tina Ellinger

Die drei Fußballer zählen zu den 71 Erstspendern, die sich von der Aktion der Raiffeisenbank dazu anspornen ließen. Insgesamt nahmen 141 Männer und Frauen den Termin in der Hauptstelle in Gunzenhausen wahr, 119 von ihnen durften nach Auswertung des Fragebogens und eines kurzen Gesundheitschecks tatsächlich zur Spende.

Und die Aktion ist noch nicht zu Ende: Am Donnerstag, 19. Juli, können die Sportler von 13.30 bis 18.30 Uhr in der Raiffeisenbank in Weißenburg zum Aderlass. Wegen der großen Nachfrage werden zusätzliche Termine, diesmal außerhalb der Bank, angeboten: am Dienstag, 10. Juli, im Rot-Kreuz-Haus Gunzenhausen, Albert- Schweitzer-Straße 88 von 15 bis 20.30 Uhr, Montag und Dienstag, 30./31. Juli, im BRK-Zentrum Weißenburg, Rothenburger Straße 33, jeweils von 16 bis 20 Uhr.

"Das schaffen viele"

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Raiffeisen-Jahres 2018 statt, denn der Gründer der ersten Genossenschaft, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, würde heuer seinen 200. Geburtstag feiern. Sein Lebensmotto, "Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele", passt thematisch auch gut zum Blutspenden, sind die Initiatoren der Landkreisbank überzeugt.

Sowohl sie als auch die Vertreter des BRK-Blutspendediensts freuen sich besonders über die hohe Zahl an Erstspendern, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass für das Blutspendeaufkommen in Altmühlfranken mit einem Rückgang von mehr als zehn Prozent zu rechnen ist. Das zumindest prognostiziert das Rote Kreuz aufgrund der aktuellen Zahlen zu Spendereigenschaften, Alter und Spendenhäufigkeit für Weißenburg-Gunzenhausen bis zum Jahr 2035. Blutspenden kann übrigens jeder gesunde Mensch ab dem 18. bis zum vollendeten 72. Lebensjahr.

 

Termine und Informationen dazu gibt es unter www.blutspendedienst.com