Gunzenhausen: Wieder ein eisiges Vergnügen

GUNZENHAUSEN - Heiß auf Eis? Ab Freitag, 18. November schnallt sich Gunzenhausen wieder die Kufen unter die Füße. Sieben Wochen lang verwandelt sich der mittlere Marktplatz in eine große Eisbahn. Vom Vorschlag der Freien Wähler, das Kunsteis gegen Kunststoff zu ersetzen, hält Bürgermeister Karl-Heinz Fitz allerdings wenig.

Auch wenn es heuer erst zum dritten Mal stattfindet, ist das winterliche Spektakel auf 300 Quadratmetern Kunsteis dem Rathauschef zufolge bereits „eine wichtige Veranstaltung für Gunzenhausen“. Mehr als 8000 Besucher lockte sie vergangenes Jahr in die Altmühlstadt. Das will Fitz nicht durch eine Kunststoffbahn gefährden, wie sie die Freien Wähler angeregt haben. Denn Schlittschuhlaufen auf echtem Eis sei „einfach ein ganz anderes Erleben“ als auf einer Plastikfläche. „Da laufen wir Gefahr, dass uns die Besucher ausbleiben.“

Die von FW-Fraktionschef Dr. Werner Winter ins Gespräch gebrachte Kostenersparnis durch die Kunststoffvariante sieht das Stadtoberhaupt ohnehin nicht. Rund 100 000 Euro hätten Miete, Aufbau und Betrieb der Eisbahn im vergangenen Jahr gekostet. Davon entfielen aber nur etwa 5000 Euro auf den Stromverbrauch, der beim Umstieg auf Kunststoff wegfallen würde. Mietpreis und Pflegekosten einer solchen Anlage seien ersten Anfragen zufolge sogar „eher höher“.

Und gleich die ganze Bahn kaufen? Auch dann bliebe es laut Andreas Zuber nicht bei den von den Freien Wählern veranschlagten 80000 bis 100000 Euro. „Dazu kommen Lagerung, Wartung und andere Kosten, die wir gerade zusammenstellen“, erklärt der städtische Wirtschaftsreferent.

„Anschauen“ will sich Bürgermeister Fitz die Kunststoffversion trotzdem. Die rund 30 000 Euro, die die Stadt derzeit nach Abzug aller Einnahmen zum Eisbahnbetrieb zuschieße, „müssen uns unsere Kinder und jungen Leute aber wert sein“, so der Rathauschef. Und auch der Umweltaspekt habe zwei Seiten: Zwar spare eine Kunststoffbahn Energie, erzeuge zugleich aber Plastikabrieb, der dann in der Natur lande.

Sieben Wochen Spaß auf Eis

Los geht es mit dem Schlittschuhspaß am Freitag, 18. November um 16 Uhr. Mit dem Aufbau beginnt der Stadtbauhof am 9. November. Anschließend ist die Eisfläche bis Sonntag, 8. Januar montags, mittwochs und donnerstags von 14 bis 20 Uhr, dienstags von 14 bis 18 Uhr, freitags von 14 bis 22 Uhr, samstags von 11 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr für jedermann geöffnet. Montags und mittwochs von 13 bis 14 Uhr sind die Senioren unter sich, dienstags nach 18 Uhr trifft sich der Eislaufclub zum Eisstockschießen. Heiligabend, der erste Weihnachtsfeiertag und Silvester sind Ruhetage.

Aber auch vormittags bleibt das Eis nicht leer. Dann dürfen die Gunzenhäuser Schulen die Bahn kostenlos als Abwechslung für den Sportunterricht nutzen. Das gefällt vermutlich vor allem den Stephani-Schülern, deren Turnhalle gerade saniert wird. „Einige Schulen melden sich jetzt schon an, obwohl sie noch gar keine Einladung haben“, freut sich die städtische Pressereferentin Ingeborg Herrmann.

© Erich Neidhardt

Begleitet wird die Eislaufsaison von einem bunten Rahmenprogramm. Am 25. November ab 18 Uhr feiert die Jugend unter dem Motto „tanzklar Eis“ eine alkoholfreie Party. Am 6. Dezember um 15 Uhr kommt der Nikolaus auf den Marktplatz und am 9. Dezember gibt es eine abendliche „Eisbahn-Olympiade“. „Rhönrad on Eis“ heißt es voraussichtlich am 17. Dezember. Für das musikalische Bühnenprogramm sucht die städtische Wirtschaftsförderung noch Gruppen und Chöre (Bewerbungen unter Telefon 09831/508131).

Das Sagen hat neuerdings auch im Winter Gunzenhausens „Gambrinus“ Klaus Carl. Er ist der neue „Eismeister“ und sorgt für Öffnung, Beaufsichtigung und Pflege der Eisfläche. Kasse und Schlittschuhverleih betreut der Eislaufclub. Zur Stärkung gibt es an den Ständen von Harry Gießbeck und der Familie Jordan wie gewohnt Kartoffelgerichte, Bratwürste, Süßes und Glühwein.

Karten bleiben bezahlbar

Die Eintrittspreise für Bürger und Besucher bleiben heuer unverändert bei 4,50 Euro für Erwachsene, zwei Euro für Kinder und Jugendliche sowie 7,50 Euro für Familien samt Großeltern. Kinder unter sechs Jahren zahlen nichts. „Ein Schnäppchen und ein super Geschenk“ ist laut Ingeborg Herrmann die Dauerkarte, mit der Kinder für 20 und Erwachsene für 45 Euro volle sieben Wochen lang aufs Eis dürfen. Sie gibt es schon seit August im Vorverkauf. Der Einzelkarten-Vorverkauf (50 Cent günstiger) wird Anfang November bei Sport-Heinrich und Intersport Steingass starten.

Ein großes Dankeschön von Citymanager Markus Jocher ging bei der Vorstellung des diesjährigen Eisbahn-Programms nicht zuletzt an die Sponsoren Huber & Riedel, Autohaus Bierschneider, RF Plast, Schaeffler Technologies, Sport-Heinrich, Modehaus Steingass, Pressmetall Gunzenhausen und Lithonplus, die Medienpartner Altmühl-Bote, Radio 8 und Frankenbote, den Stadtmarketing-Verein sowie weitere Werbepartner.