Gunzenhäuser Filmemacher in Nürnberg ausgezeichnet

26.3.2019, 17:22 Uhr
Gunzenhäuser Filmemacher in Nürnberg ausgezeichnet

© Privat

Dabei hatte der 17-jährige Streudorfer ursprünglich gar nicht vor, sein Werk bei einem Wettbewerb einzureichen. Vielmehr suchte der Pfofelder Kulturverein vor über einem Jahr einen Filmemacher für ein Projekt. Tims Opa Willi Guthmann hat schon öfter für die Pfofelder zur Kamera gegriffen, um etwa die Aufführungen der "Vorhangreißer" in bewegten Bildern festzuhalten, und war daher auch in diesem Fall erster Ansprechpartner von Herbert Kraus vom Kulturverein. Da auch Enkel Tim eine große Leidenschaft fürs Filmemachen hat, holte ihn der Großvater kurzerhand mit ins Boot.

Schnell einigten sich alle Akteure darauf, die alte Sage von der "weißen Frau in Pfofeld" als Grundlage für den Film zu nehmen und damit eine Reise ins Mittelalter anzutreten. 17 Kinder und Jugendliche aus Pfofeld und Streudorf schlüpften in die historischen Rollen und spielten die Geschichte des Burgfräuleins, das vor dem gefürchteten Raubritter Handabhacker in ein Kloster flieht, nach.

Drei Tage lang wurde in verschiedenen Felsenkellern, einer Hütte im Wald und der Pfofelder Kirche St. Michael gedreht. Auch in Hörlbach und der Pfofelder Kapplruine war das Team im Januar 2018 aktiv — teilweise bei strömendem Regen, wie sich Tim erinnert. "Das sieht man aber im Film gar nicht", meint der 17-Jährige, der in Gunzenhausen das Simon-Marius-Gymnasium besucht, nicht ohne Stolz.

Mit viel Liebe zum Detail erstellte er aus den einzelnen Sequenzen einen kurzweiligen, interessanten Film, der nicht nur bei den Pfofeldern viel Gefallen fand, sondern auch bei der Jury des Filmfestivals. Auf Anregung von Herbert Kraus hatte er sein Werk dort eingereicht und wurde jetzt dafür bei der Preisverleihung, die im Cinecitta in Nürnberg stattfand, belohnt.

Laut Jury gaben vor allem das spannende Drehbuch und die hervorragende Regie den Ausschlag für die gute Platzierung: "Die Schauspieler(innen) bewegen sich voller Spielfreude durch die Mittelalterwelt", hieß es wörtlich in der Begründung. Auch die Gimmicks und der gelungene Soundtrack wurden ebenso wie die Kameraführung und der Schnitt des Films herausgestrichen. Ausschnitte daraus und ein Interview mit Tim werden demnächst im Frankenfernsehen gezeigt. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

Als Belohnung gab es einen "Lobo" als Trophäe sowie ein Preisgeld von 200 Euro. Und natürlich eine große Portion Motivation, dieses Hobby weiter zu betreiben und daraus vielleicht — wie Tim es sich durchaus vorstellen könnte — mal einen Beruf zu machen.

Ebenfalls erfolgreich beim Filmfestival war eine Produktion aus Weißenburg: Kai Ufelmann, Gerrit Raabe und Jonas Schmidt durften sich in der Kategorie "Talent" über den ersten Preis für ihren Film "Crash" freuen.

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