Gymnasiasten musikalisch in Höchstform

20.12.2013, 16:18 Uhr
Gymnasiasten musikalisch in Höchstform

© Uli Gruber

  Ankunft, Hoffnung und Fröhlichkeit stehen in der adventlichen Ausrichtung zwar im Vordergrund, es ist aber gleichermaßen eine Zeit der Besinnung und des Gedenkens. So erinnerte SMG-Chefin Weigel an den Anfang Dezember verstorbenen, sehr geschätzten Kollegen Udo Hertlein. Ihm wurde das vom Schulorchester und beiden Chören in gebotener Weise vorgetragene Lied „Sei stille dem Herrn“ aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy gewidmet.

Für den feierlichen Auftakt zeichnete das Bläserensemble mit der Intrada von Tilman Susato verantwortlich. Den tänzerischen, ausgelassenen und überaus variablen Charakter der Gagliarda von Ottorino Respighi in einem Arrangement von Maria Heimerl vermittelte das Schulorchester absolut nachvollziehbar. Nicht minder heiter, verspielt und mit viel Humor versehen gestaltete sich das spannende Wechselspiel „In der Manier eines Echos“ von Benedikt Köberlein (Klasse Q11) und Leonard Klimpke (10b) an der Orgel. Der Komponist des Werks, Altmeister Jan Pieterszoon Sweelinck, hätte vermutlich seine Freude daran gehabt.


Eine ziemlich ansteckende Wirkung erzielten die Mädels und Buben des Unterstufenchors einerseits mit wohldosierter stimmlicher Präsenz. Zum anderen überzeugten sie mit ihren gleichermaßen lebhaften und eigenwilligen Interpretationen von „In der Nacht von Bethlehem“, „Alles jubelt, alles singt“, „Laudate Dominum“ und „Jingle Bells“. Richtig klasse, wie sich der SMG-Nachwuchs auch in puncto Gestik und Mimik ins Zeug legte. Als Solisten fungierten Rebecca Salomon (7d), Hannah Dommel, Amelie Weeger, Simone Enser (6c), Antonia Reiner, Hanna Arnhold (5b) sowie Viola Raab und Amelie Dormer (7c).


Kein Wunder, dass der Lehrerchor im Anschluss richtig unter Zugzwang stand. Aber auch die Pädagogen meisterten ihren Part vorzüglich. Das alte österreichische Weihnachtslied „Es wird scho glei dumpa“ wurde fein nuanciert und effektvoll nur von den Frauen gesungen. Doch Elke Zimmermann, Mareyke Erbacher, Sabine Bickel, Stefanie Bischof, Cecily Päßler und Maria Heimerl wissen die „Verstärkung“ durch ihre männlichen Kollegen Michael Weiße, Max Pfahler und Heinz Horst zu schätzen. Um der Spiritual- und Gospelkomponente des Konzertabends bei „Virgin Mary had a Baby Boy“ gerecht zu werden, waren die Herren auch unabdinglich.


„Freude über Freude“ versprühte authentisch das Klarinettenensemble, ehe es mit dem Auftritt der Saxofonisten knackig und voller Esprit weiterging. Der „Winter Reggae“ hatte es jedenfalls in sich und leitete furios über zu den SMG-Dixie-Stompers. Mit „Just a closer walk with you“ entführten die „Südstaaten-Musiker“ ihr Publikum nach New Orleans in die Welt des Jazz, Blues und Swing. Traditionelles stand auch beim nächsten „Highlight“ des Programms hoch im Kurs. Mittel- und Oberstufenschüler boten mit den Solistinnen Jana Miller (9b) und Sarah Weihermüller (Q12) mehrstimmigen Chorgesang der anspruchsvolleren Kategorie. „No need to knock“, „Deep River“ und „Wake me, shake me“ zogen die Zuhörer in ihren Bann.


Was durfte bei so viel guter Laune selbstverständlich nicht fehlen? Genau – das populäre „Feliz Navidad“ der SMG-Big Band brachte die weihnachtlichen Impressionen zurück. Wie hatte sich Oberstudiendirektorin Weigel eingangs ausgedrückt: „Plätzchenduft, besinnliche Stunden und Kerzenschein, Adventskalender für liebe Menschen, Bachs Weihnachts­oratorium, Christmette, Kindheitserinnerungen und – wenn man Glück hat – ein Spaziergang im frisch gefallenen Schnee.“ Genau diese „heile Welt“ spiegelte sich in „Winter Wonderland“ und „Let it snow“ eindrucksvoll wider. Das Orchester sowie die Solisten Hannah Dormer und Micha Kolb (beide Q12) schienen von dieser Idylle beseelt zu sein und baten zu einem glänzenden Finish.


Die hohe Qualität der einzelnen Aufführungen resultiert aber mitnichten nur aus dem Fleiß und Talent der Schülerinnen und Schüler. Ihre Lehrmeister und Mentore sind es, die einen Löwenanteil des Erfolgs für sich verbuchen können. Maria Heimerl, Elke Zimmermann, Max Pfahler und Heinz Horst haben wieder einmal jede Menge Zeit, Mühe und auch Geduld investiert, um das Weihnachtskonzert des Simon-Marius-Gymnasiums zu einem im kulturellen Jahreslauf der Altmühlstadt bedeutenden Musikereignis reifen zu lassen. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung. Die musische Erziehung bleibt nicht nur deswegen ein wichtiger Bestandteil des Gymnasium-Daseins.


Pfarrerin Heike Endres trug mit ihrem Grußwort ebenfalls zum Gelingen der abwechslungsreichen Veranstaltung bei. Und ganz zum Schluss kam das verbindende, gemeinsame Element im vereinten Chor „Tochter Zion“ besonders festlich zur Geltung. Das SMG-Kollektiv hat sich auch diesmal als bestens strukturierte Einheit mit einem regen und intakten Innenleben präsentiert. Eine derart positive Außendarstellung fördert das Image. Die Menschen in Gunzenhausen und der näheren Umgebung wissen dies offenbar zu schätzen – wohl auch über die Grenzen des Schulareals hinaus.

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