Bekannte Unternehmerin

Hartnäckig und erfolgreich: Erika Gruber feiert 70. Geburtstag

Wolfgang Dressler

Altmühl-Bote

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29.3.2018, 06:00 Uhr
 Erika Gruber, mit Ehemann Herbert an ihrer Seite, hatte statt Geschenken um eine Spende für die Bürgerstiftung gebeten. Die Wirtschaftsjunioren Alexander Herzog, Stefan Meier und Christian Mayr kamen dem nach.

© Foto: Wolfgang Dressler  Erika Gruber, mit Ehemann Herbert an ihrer Seite, hatte statt Geschenken um eine Spende für die Bürgerstiftung gebeten. Die Wirtschaftsjunioren Alexander Herzog, Stefan Meier und Christian Mayr kamen dem nach.

So ganz wohl war ihr nicht bei dem Gedanken, dass die Benennung ihrer Lebensjahre nun mit einer 7 beginnen würde. 70 Jahre, das klingt dann doch nach fortgeschrittenem Alter. Gestern, an ihrem Ehrentag, spielte das für Erika Gruber keine Rolle mehr. Sie hatte einfach zu viel damit zu tun, ihre zahlreichen Gäste im Parkhotel in Gunzenhausen herzlich zu begrüßen und dann auch noch den offiziellen Teil zu gestalten. Außerdem: Die erfolgreiche Geschäftsfrau (Zweirad Gruber) steckt weiterhin voll drin in der täglichen Arbeit für das Geschäft, den Einzelhandel, den Mittelstand, die Wirtschaft insgesamt und die Menschen in Gunzenhausen und Altmühlfranken.

Dieses bemerkenswerte starke Engagement, das sich in einer Vielzahl von Ehrenämtern niederschlägt, wurde gebührend gewürdigt. Dabei hatte Erika Gruber bereits im vergangenen Jahr eine Ehrung erfahren, die sie als Höhepunkt im Lebenswerk ansieht: die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens durch den damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer in München.

Von unten nach oben

Gegenüber den vielen Weggefährten aus nah und fern ließ die Neu-Siebzigerin anklingen, wo sie die Kraft hernahm, sich im harten Geschäftsleben durchzusetzen. Da ist zum einen die Verbundenheit in der Familie — mit Ehemann Herbert und den Töchtern Gabi und Petra. Da ist auch das Wissen um die eigene Herkunft: Die Eltern Franz und Anna Müller waren arme Vertriebene aus dem Sudetenland, kamen nach Meinheim und legten in Gunzenhausen den Grundstock für ein Zweiradgeschäft, das heute weithin einen sehr guten Ruf besitzt.

Sie habe Höhen und Tiefen erlebt, bekannte die Jubilarin, doch nie habe sie sich unterkriegen lassen. Für den Erfolg des Unternehmens habe sie viel gearbeitet, private Interessen zurückgestellt, zum Glück immer die Familie und das Team an der Seite gehabt. Sie sei im Sternzeichen Widder geboren, und das spreche Bände: Sie sei ehrlich, manchmal zu aufrichtig, und löse Probleme auf ihre ganz eigene Art.

Eine ehrbare Kauffrau

Dem wollte Landrat Gerhard Wägemann nicht widersprechen. Er nannte Erika Gruber eine unermüdliche Kämpferin für ihre Interessenfelder, und die reichten eben weit über das eigene Unternehmen hinaus, nämlich in die Kommunalpolitik (Stadt- und Kreisrätin) und bis zur Industrie- und Handelskammer, wo Erika Gruber als Vizepräsidentin agiert. Das Geburtstagskind sei charmant und liebenswürdig, könne auch extrem hartnäckig auftreten und einem damit schon mal auf die Nerven gehen.

So sah es auch der langjährige Europaabgeordnete Dr. Ingo Friedrich. Erika Gruber, eine wirklich erfolgreiche Mittelständlerin, habe immer ein Anliegen, für das sie energisch werbe. Sie sei der Prototyp einer ehrbaren Kauffrau.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz stellte fest, die Jubilarin stelle in den politischen Gremien den Einzelhandel immer in den Fokus. Und sie sei sich nicht zu schade, Klinken zu putzen, wenn sie etwas erreichen wolle. Als IHK-Vizepräsidentin habe sie viel für Gunzenhausen auf den Weg gebracht. Da könne es auch schon mal passieren, dass sie einen Minister so lange angehe, bis dieser "weich" werde.

Einzelhandel stärken, damit Städte lebenswert bleiben

IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Lötzsch sagte: "Bleibe so energisch, wie Du bist." Erikas Grubers Credo sei, dass der Einzelhandel gestärkt werden müsse, weil er für lebenswerte Städte und Wohn- und Berufsperspektiven der Menschen sorge. Andreas Schmidt, stellvertretender Bezirksvorsitzender des Handelsverbands Bayern, bescheinigte Erika Gruber, auf unglaublich vielfältige Weise für die Wirtschaft tätig zu sein. Die persönlichste Rede hielt Harald Braun, selbst ein langjähriger Repräsentant des Gunzenhäuser Einzelhandels. Erika Grubers großer Erfahrungsschatz sei hart erarbeitet. Sie arbeite im Beruf wie in den Ehrenämtern vorbildlich und zeichne sich durch ein enormes Arbeitspensum aus.

Die Jubilarin hat in den nächsten Jahren zwei große Herausforderungen vor sich. Da steht die Erweiterung des Geschäfts in der Weißenburger Straße an, um auf dem so wichtigen Sektor der E-Bikes weiterhin die Nase vorn zu haben. Und zweitens sieht Erika Gruber mit Sorge, wie der Internethandel prosperiert. Der klassische Einzelhandel biete tatsächliche Vorteile für eine Region, zahle Steuern, biete Arbeitsplätze. Bei der anonymen Firma im Internet sehe das alles anders aus.

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