Haus der kleinen Forscher in Mitteleschenbach

19.11.2016, 17:30 Uhr
Von Ansbachs Landrat Dr. Jürgen Ludwig gab es für die Kindertagesstätte eine Zertifizierungsurkunde.

© Margit Schachameyer Von Ansbachs Landrat Dr. Jürgen Ludwig gab es für die Kindertagesstätte eine Zertifizierungsurkunde.

Im Rahmen eines „Forschervormittags“ überreichte der Ansbacher Landrat Dr. Jürgen Ludwig die entsprechende Urkunde und Plakette. Ferner gab es einen „Forscherblumenstrauß“ mit „Forscherscheck“ im Wert von 50 Euro aus den Händen von Projektteamleiter Klaus Miosga, den er an die Einrichtungsleiterin Birgit Zingel überreichte.

Aber was verbirgt sich hinter dem „Haus der kleinen Forscher“-Titel eigentlich genau? Es ist eine Zertifizierung der gemeinnützigen Stiftung gleichen Namens in Berlin, mit der das Bündnis für Familie im Landkreis Ansbach als lokaler Netzwerkpartner eigenen Angaben zufolge bereits seit 2011 zusammenarbeitet. Ziel sei, das Forschen zu naturwissenschaftlichen Themen, Technik und Mathematik in den Kindergärten und künftig auch an Grundschulen als festen Bestandteil zu integrieren, führte Landrat Dr. Ludwig aus.

Kinder sollen dadurch so früh wie möglich an diese Themenkreise herangeführt werden und so von Anfang an gleichen Bildungschancen für alle in den Fachbereichen Mathematik, Technik und Naturwissenschaften den Weg ebnen. Das Bündnis für Familie Ansbach unterstütze Fachkräfte und Lehrkräfte mit einem umfangreichen Fortbildungsprogramm, hieß es. Mittlerweile nähmen über 90 von 110 Kindertagesstätten und 17 von 46 Grundschulen regelmäßig an den Workshops teil, so der Landrat weiter.

Gerade im vorschulischen Bereich sei es wichtig, Kinder neugierig zu machen, fügte Klaus Miosga dem hinzu. Miosga ist als Langfurther Bürgermeister und Kreisrat Vorsitzender des Projektteams Familie im Bündnis für Familie des Landkreises Ansbach. Die Plakette ist dem „Kinderhaus am Mönchswald“ nun zunächst für zwei Jahre verliehen worden, wie er erläuterte. Danach ist sie neu zu beantragen.

Birgit Zingel und ihr Team aus dem „Kinderhaus am Mönchswald“ nehmen eigenen Angaben zufolge seit dem Frühjahr 2012 an den kontinuierlich stattfindenden Fortbildungen des Bündnisses für Familie im Landkreis Ansbach teil, sodass das Forschen, Experimentieren und Entdecken mittlerweile ein fester Bestandteil im Kita-Alltag geworden ist. Bemerkenswertestes Ergebnis bisher: Die Einrichtung betreibt Mitteleschenbachs kleinsten Bauernhof, wie Bürgermeister Stefan Maul erläuterte — ein Bauernhof, der de facto ein Hühnerhof ist. Unter dem Thema „Vom Brutei zum Küken“ wurden im vergangenen Jahr Hühnereier im Brutapparat ausgebrütet und später ein schicker Hühnerstall mit Auslauf gebaut. Aus dem erfolgreichen Projekt leben heute noch vier Junghennen und zwei Junghähne hier, wobei die Kinder Zeugen des Brutvorgangs, Schlüpfens und des Heranwachsens ihrer Küken wurden. Dieses Projekt wurde in der Bewerbung für die Zertifizierung detailliert beschrieben und es führte übrigens nicht nur zur begehrten Forscher-Plakette, sondern — pünktlich zur Plätzchenbacksaison — auch zu den ersten Eiern der Junghennen.

Mit Margrit Hintermeier stand für den „Forschertag“ in Mitteleschenbach eine langjährige Trainerin des Bündnisses für Familie zur Verfügung, In vier Gruppen widmeten sich die Kinder mit Anleitung den Themen „Wasser“, „Strom“, „Herstellung von Knetmasse“ sowie „Backen mit Hefe“. Bevor man sich zur Feier des Tages am Hefegebackenen gütlich tat, gab es aber noch die offizielle Übergabe der Urkunde und Plakette und die Kinder sangen für die Gäste voller Stolz und schmetternd ihr „Forscherlied“.

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