Heidenheim: Mosterei läuft wie am Schnürchen

31.8.2016, 12:30 Uhr
Heidenheim: Mosterei läuft wie am Schnürchen

© Foto: Rosemarie Eisen

Die Idee, eine eigene Mosterei zu bauen, beschäftigte den Vorstand des Heimatvereins Heidenheim einige Jahre. Sorgfältig wurde geplant und gerechnet, ob das Projekt zu stemmen ist. Im Herbst 2002, im Heidenheimer Jubiläumsjahr, konnte die neue Mosterei eingeweiht werden. Der Neubau, bei dem viele Helfer mit Hand anlegten, war damals eine große Herausforderung, weshalb das Gebäude so klein wie möglich gehalten wurde.

Von Anfang an liefen die Geschäfte gut. Denn die Idee, dass die Kunden auch wirklich den Saft der eigenen Früchte erhalten und beim Mosten dabeibleiben können, kam sehr gut an. Damit hatte die Einrichtung im weiten Umkreis ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Der zweite Pluspunkt war und ist die Verpackung. Der Saft wird in Plastikbeutel abgefüllt, die in einem Karton stecken. Ein besonderer Verschluss stellt sicher, dass der Saft auch nach dem ersten Öffnen noch luftdicht verpackt ist.

Aber nicht nur das Obst der Kunden wird verarbeitet, sondern auch Früchte von den umliegenden Streuobstwiesen. Dabei zeigen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Mosterei bei der Herstellung der Säfte auch Kreativität. Apfel-Quitten-Saft wird ebenso angeboten wie Apfel-Holunder oder Apfel-Birne.

Kein Wunder also, dass die Mosterei in Heidenheim seit ihrer Inbetriebnahme gut ausgelastet ist. Schnell stellten die Mitarbeiter und die Verantwortlichen fest, dass etwas mehr Platz doch von Vorteil wäre. Nachdem die Rückzahlung der Kredite schneller bewerkstelligt wurde, als gedacht, und mittlerweile wieder eine kleine Reserve angespart war, hat der Vorstand beschlossen, das Gebäude um einen Lagerraum zu erweitern.

Die Planung wurde zügig in Angriff genommen, die Finanzierung geklärt und Gewerke ausgeschrieben. Im Frühjahr begannen die Arbeiten, wurden allerdings bald durch einen alten, unterirdischen Mineralöltank ausgebremst. Er stammt noch aus der Zeit, als auf dem Gelände das Fränkische Überlandwerk daheim war. Seine Existenz war nirgends schriftlich vermerkt. Zum Glück war der Tank aber kein unüberwindbares Hindernis, allerdings hat er die Kosten etwas in die Höhe getrieben.

Bei der kleinen Einweihungsfeier strich der Vorsitzende des Heimatvereins, Erwin Härtfelder, heraus, wie viel die freiwilligen Helfer des Vereins beim Bau geleistet haben. Dank der Eigenleistung konnten die Kosten im Rahmen gehalten werden. Bis zum letzten Tag, so der Vorsitzende, wurde gewerkelt, damit alles termingerecht fertig wird. Die Regale waren sogar erst am Vortag der Feier angebracht worden.

Der enorme Einsatz hat sich nach Härtfelders Meinung aber auf jeden Fall gelohnt. Denn endlich können die Kartons vernünftig gelagert werden. Weiter bietet der Lagerraum noch Platz für Gerätschaften und entspricht außerdem allen lebensmitteltechnischen Vorschriften.

Bei Kaffee und Kuchen konnten sich die Gäste im neuen Raum von dessen Funktionalität überzeugen. Aber auch die restliche Mosterei konnte auf Wunsch besichtigt werden.

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