Karl Denkfelder hat die Schulen im Landkreis geprägt

28.1.2015, 13:00 Uhr
Karl Denkfelder hat die Schulen im Landkreis geprägt

© Patrick Shaw

Nach 48 Dienstjahren, davon 30 als Leiter des Sachgebiets „Schulen und Landkreiseinrichtungen“, geht der 63-jährige Gunzenhäuser Ende Februar in den Ruhestand.

Seine Laufbahn begann Denkfelder im September 1967 als Angestellter am ehemaligen Landratsamt in Gunzenhausen. 1974 wurde er Kreisinspektor, 1986 übernahm er die Verwaltung und Betreuung der elf kreiseigenen Schulen und weiterer Einrichtungen. Rund zehn Millionen Euro hatte er seither jährlich für deren Betrieb zu verantworten.

Die erste Mammutaufgabe in dieser Funktion war für den Gunzenhäuser allerdings kein schulisches Projekt, sondern die Abrechnung des Neubaus des Weißenburger Kreisklinikums für rund 90 Millionen D-Mark. Es folgten der Bau einer Dreifachsporthalle in Weißenburg sowie die Erweiterungen der Gunzenhäuser Wirtschaftsschule und der Berufsschulen in beiden Städten. Danach waren die Generalsanierung des Simon-Marius-Gymnasiums, die Erweiterung des Werner-von-Siemens-Gymnasiums, der Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums und der Anbau für die berufliche Oberschule in Weißenburg an der Reihe.

„Die Entwicklung einer Schule ist nie abgeschlossen“, schreibt Landrat Wägemann dem scheidenden Sachgebietsleiter als Leitsatz zu. Ihm folgend ging es im neuen Jahrtausend mit der Einführung der sechsstufigen Realschule und des achtjährigen Gymnasiums sowie der Umgliederung der Berufsschulen zu „Kompetenzzentren“ weiter. Denkfelder sei es dabei zu verdanken, dass die Berufsschulstandorte in Weißenburg und Gunzenhausen durch fachliche Schwerpunktbildung erhalten blieben.

Daneben fungiert Karl Denkfelder nach wie vor als Geschäftsführer des Gunzenhäuser Zweckverbands für Tierkörperbeseitigung. Dort ist er für 30 Beschäftigte und ein Jahresbudget von weiteren zehn Millionen Euro verantwortlich. Die Schlachtabfallentsorgung in sieben Landkreisen und kreisfreien Städten liegt in den Händen des Verbands, wobei dieser schuldenfrei ist und keine Umlagen sowie mit die niedrigsten Beiträge im Freistaat erhebt – laut Wägemann ebenfalls nicht zuletzt Denkfelders Verdienst.

In der Kreisverwaltung hinterlässt der 63-Jährige dem Landrat zufolge „riesengroße Abdrücke“, die zu füllen schwer werde. Für die Vergabestelle des Landratsamts habe Denkfelder deshalb in den vergangenen Wochen bereits eine Prozessübersicht erarbeitet. Sein Sachverstand, sein Engagement und seine Erfahrung seien „unschätzbar“ – insbesondere mit Blick auf die hohe Bedeutung schulischer Bauprojekte in der Bevölkerung: „Politik überzeugt in der Öffentlichkeit, wenn ihre Ergebnisse sichtbar und für den Bürger ablesbar sind“, so Wägemann. Die Arbeit in diesem Spannungsfeld habe Karl Denkfelder stets Freude bereitet.

Der künftige Pensionär selbst bezog seine Kollegen im Sachgebiet ausdrücklich mit in den Dank des Landrats ein. In seinen 48 Dienstjahren habe er fünf Landräte, mehr als 30 Schulleiter sowie die meisten Landkreisschulen zumindest einmal, oft mehrfach bei Umbauten und Erweiterungen begleitet. Und auch nach seinem Ausscheiden werde die Schulpolitik in Altmühlfranken ihre hohe Bedeutung behalten, denn „Bildung betrifft uns alle“. Letzteres war bereits zuvor bei der Vorstellung des Haushalts für 2015 deutlich geworden, in dem sich erstmals der schätzungsweise 28 Millionen Euro teure Neubau der Treuchtlinger Senefelder-Schule niederschlägt (Bericht folgt). Die Kreisräte dankten Karl Denkfelder seine langjährige Arbeit mit viel Applaus.

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